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17.09.2014 20:50:47

IWF und Weltbank warnen vor wirtschaftlichen Folgen von Ebola

WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) will die wirtschaftlichen Folgen der Ebola-Epidemie in Westafrika mildern. Sofern der Exekutivrat zustimmt, sollen den betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone insgesamt 127 Millionen Dollar (97,9 Mio Euro) umgehend zur Verfügung gestellt werden.

Das Virus werde das Wirtschaftswachstum deutlich bremsen, da wichtige Branchen wie Landwirtschaft, Bergbau und Dienstleistungen betroffen seien, warnte der IWF am Mittwoch. Die ausbleibende Produktion von Lebensmitteln sowie fehlende Arbeitskräfte würden die ärmsten Menschen am härtesten treffen.

Für alle drei Länder rechnet die Sonderorganisation der Vereinten Nationen in den nächsten sechs bis neun Monaten mit einer Finanzierungslücke von rund 300 Millionen Dollar.

Die Weltbank befürchtet angesichts der Ebola-Epidemie einen "katastrophalen" Rückschlag für die wirtschaftlich ohnehin fragilen westafrikanischen Länder. Allein die Wirtschaft Liberias, des am härtesten betroffenen Landes, könnte bei einer Ausweitung des Virus im kommenden Jahr um 11,7 Prozent zurückgehen, teilte die Weltbank mit. Sierra Leone müsse beim schlimmsten Szenario mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 8,9 Prozent rechnen und Guinea mit einem Rückgang von 2,3 Prozent.

Angeheizt werde die Lage von der Angst der Menschen vor Ansteckung, teilte die Organisation mit Sitz in Washington mit. "Inflation und Lebensmittelpreise wurden ursprünglich gezügelt, steigen nun aber als Antwort auf Knappheit, Panikkäufe und Spekulation." Kapitalflucht und schwankende Wechselkurse würden zu Preisschocks beitragen.

Die drei westafrikanischen Länder könnten der Weltbank-Berechnung zufolge im kommenden Jahr insgesamt 809 Millionen Dollar (624,6 Mio Euro) verlieren. Eine schnelle nationale und internationale Antwort könne die negativen Folgen für die Wirtschaft aber begrenzen und den Verlust auf 97 Millionen Dollar (74,9 Mio Euro) drücken.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation haben sich etwa 5000 Menschen mit dem Ebola-Erreger angesteckt, davon ist etwa die Hälfte gestorben. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus./jot/DP/stk

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