12.11.2013 10:21:00
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Johnson Matthey: Platinum 2013 Interim Review
Das Defizit auf dem Platinmarkt wird 2013 voraussichtlich auf 18,8 Tonnen steigen, nachdem es 2012 bei 10,6 Tonnen lag, so der Zwischenbericht "Platinum 2013 Interim Review" von Johnson Matthey, der heute veröffentlicht wurde. Das Angebot an Platin wird um 1,6 Prozent auf 178,5 Tonnen steigen, wobei der größte Teil des Anstiegs auf die höheren Fördermengen in Simbabwe zurückzuführen ist. Aufgrund einer kräftigen Abnahme durch industrielle Nutzer und Investoren wird die Bruttonachfrage nach Platin um 4,9 Prozent auf 261,9 Tonnen zunehmen. Das Recycling von Platin wird geringfügig auf 64,5 Tonnen steigen.
Das Platinangebot aus Südafrika wird voraussichtlich um weniger als ein Prozent wachsen und in diesem Jahr 128,1 Tonnen erreichen. Die in der ersten Jahreshälfte aufgrund von Einmaleffekten wie Streiks und sicherheitsbedingten Arbeitsunterbrechungen entstandenen Produktionsausfälle lagen bei insgesamt 3,1 Tonnen. Weitere Streiks oder Arbeitsunterbrechungen im letzten Quartal von 2013 könnten dazu führen, dass das südafrikanische Angebot nicht weiter steigt.
Die Nachfrage nach Abgaskatalysatoren wird angesichts der Schwächen der beiden weltweit größten Märkte für Dieselfahrzeuge, Europa und Indien, um 2,0 Prozent auf 97,2 Tonnen sinken. Darüber hinaus wird es Wirtschaftlichkeitsüberlegungen derjenigen Automobilhersteller geben, die Platin nach wie vor für Katalysatoren in Benzinfahrzeugen verwenden. Der Einsatz von Platin in schweren Fahrzeugen wird jedoch steigen, da eine größere Zahl an Diesel-LKW die strengen Grenzwerte für Euro VI einhält.
Die Bruttonachfrage nach Platin bei Schmuck wird um 1,4 Prozent auf 85,2 Tonnen sinken. Die Käufe durch chinesische Schmuckhersteller werden nach einem sehr starken Jahr 2012 in diesem Jahr leicht nachlassen. In Europa, Nordamerika und Indien wird jedoch mit einer größeren Nachfrage gerechnet. Die unerwartet höheren Investitionen durch ETF-Anleger in den neuen Absa-Fonds in Südafrika werden die Investitionsnachfrage voraussichtlich um 68 Prozent auf rekordverdächtige 23,8 Tonnen ansteigen lassen.
Die industrielle Nachfrage wird um 11,5 Prozent auf 55,7 Tonnen steigen. Der Bau neuer Produktionsanlagen in Asien und dem Nahen Osten wird der Abnahme von Katalysatoren aus Platin durch die chemische Industrie voraussichtlich Auftrieb verleihen. Eine Erholung der Nachfrage nach Platin bei der Herstellung von Glas und Computerfestplatten wird teilweise durch eine Kaufzurückhaltung seitens der Mineralölindustrie wieder ausgeglichen.
Das Recycling von Platin aus alten Abgaskatalysatoren wird voraussichtlich um 12,8 Prozent auf 39,7 Tonnen steigen. Die Wiederverwertung wird von der höheren Verfügbarkeit von ausrangierten füllstoffreichen Katalysatoren aus Dieselfahrzeugen, Effizienzsteigerungen aus Beständen und einem Abbau vorhandener Materialien profitieren. Die Aufbereitung alter Schmuckstücke aus Platin wird aufgrund niedrigerer Recyclingraten in China und Japan um 12,9 Prozent auf 24,1 Tonnen sinken.
Es ist unwahrscheinlich, dass das primäre Platinangebot 2014 erheblich steigen wird. Die industrielle Abnahme wird stark bleiben, die Käufe durch Automobilhersteller sollten aufgrund neuer Grenzwerte für Emissionen aus Dieselfahrzeugen in Europa anziehen und die Aussicht für die Nachfrage nach Schmuck ist robust. Selbst bei einem weiteren Anstieg der Rückgewinnung von Platin aus Altkatalysatoren und einer rückläufigen Investitionsnachfrage im Vergleich zum außergewöhnlichen Gesamtergebnis 2013 ist ein drittes Defizitjahr in Folge wahrscheinlich.
NACHFRAGE NACH PALLADIUM WIRD 2013 VORAUSSICHTLICH ZURÜCKGEHEN, DER MARKT WIRD JEDOCH UNTERVERSORGT BLEIBEN.
NEUE ETF-INVESTITIONEN KÖNNTEN PALLADIUM IM JAHR 2014 WEITER INS DEFIZIT FÜHREN.
Auch wenn sich der Abstand zwischen Angebot und Nachfrage von Palladium im Jahr 2013 verringert, wird sich ein Defizit von 23,0 Tonnen für den Markt ergeben. Das Primärangebot wird aufgrund des Rückgangs beim Verkauf russischer Bestände um 200,0 Tonnen sinken, die Rückgewinnung wird jedoch um 7,4 Prozent auf 76,5 Tonnen steigen. Die Nachfrage nach Palladium wird um 3,4 Prozent auf 299,5 Tonnen sinken, wobei die Nachfrage nach Abgaskatalysatoren kräftig steigt, andere Sektoren jedoch geringere Mengen abnehmen.
Das weltweite Angebot an Palladium wird im Jahr 2013 um 1,5 Prozent auf 200,0 Tonnen sinken, was auf einen Rückgang der Verkäufe aus russischen Staatsbeständen auf 3,1 Tonnen zurückzuführen ist. Bei den südafrikanischen Palladiumlieferungen wird es eine leichte Erholung geben, während die Produktion in Simbabwe aufgrund einer weiteren Minenerweiterung stark steigen wird. Die Palladium-Fördermenge in Nordamerika als Nebenprodukt beim Abbau von Nickel wird sich ebenfalls erhöhen.
Die Rückkehr des Booms auf dem chinesischen Automarkt wird zu einer Steigerung der weltweiten Verwendung von Palladium in Abgaskatalysatoren um 4,0 Prozent auf 216,8 Tonnen führen. China wird sich mit 46,8 Tonnen zum zweitgrößten Markt für Palladium bei Abgaskatalysatoren entwickeln. Für alle Regionen mit Ausnahme Japans wird ein Nachfrageanstieg nach Palladium vonseiten der Automobilindustrie erwartet. Verglichen mit den signifikanten Zuwächsen der vergangenen Jahre jedoch in einem mäßigeren Tempo.
Die industrielle Nachfrage nach Palladium wird um 6,6 Prozent auf 68,3 Tonnen und damit auf den niedrigsten Stand seit 2004 sinken. Auch hier wird die Substitution wieder eine Schlüsselfunktion einnehmen, da in der Elektronikindustrie Palladium als Elektrodenmaterial für Chip-Kondensatoren durch unedle Metalle und in der Dentaltechnik durch Keramik und Nicht-Edelmetall-Legierungen ersetzt wird. Historisch gesehen ist die Abnahme der Nutzung von Palladium durch die chemische Industrie nach wie vor ungewöhnlich stark.
Schmuck aus Palladium verliert in China weiterhin Marktanteile und hat auch in keinem anderen Markt in erheblichem Maße Fuß fassen können. Außerhalb von China wird der Einsatz von Palladium als Weißgold-Legierungselement und Platinlegierung bei Eheringen für Frauen und Männer stabil bleiben. Aus diesem Grund wird die Nachfrage nach Palladium bei der Schmuckherstellung im Jahr 2013 um 12,4 Prozent auf ein Zehnjahrestief von 12,1 Tonnen fallen.
Anleger haben in diesem Jahr ein stark reduziertes Interesse an Palladium an den Tag gelegt. Obwohl es in den ersten beiden Monaten deutliche Zuflüsse bei börsengehandelten Fonds für Palladium gab, herrschte Mitte des Jahres eine längere Periode der nicht Investitionen. Die Netto-Investitionsnachfrage nach Palladium wird voraussichtlich auf 2,3 Tonnen im Jahr 2013 sinken, nachdem sie im letzten Jahr bei 14,6 Tonnen gelegen hatte.
Die aktuellen Angebots- und Nachfragetrends für Palladium werden sich im Jahr 2014 wahrscheinlich fortsetzen. Das Primärangebot wird sinken, da keine russischen Bestände verkauft werden, dies wird jedoch durch eine erhöhte Wiederverwertung ausgeglichen. Die höhere Automobilnachfrage wird durch geringere Schmuckkäufe und eine weitere Substitution in industriellen Anwendungen ausgeglichen. Damit kommt den Investitionen eine wichtige Rolle bei der gesamten Angebots- und Nachfragesituation zu: Ein vorgeschlagener, auf Rand basierender börsengehandelter Palladiumfonds könnte die Nachfrage seitens südafrikanischer Investoren verstärken und den Markt weiter auf ein Defizit zubewegen.
Der vollständige Wortlaut des Zwischenberichts "Platinum 2013 Interim Review" wird ab dem 12. November 2013 unter www.platinum.matthey.com zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen erhalten Sie von Jo Trivedi unter der Telefonnummer +44 (0)1763 256315.
Der "Platinum 2013 Interim Review" ist eine kostenlose Markterhebung von Johnson Matthey zum Platinmetallmarkt. Johnson Matthey ist die weltweit führende Autorität im Bereich der Produktion, Lieferung und Nutzung von Platinmetallen.
Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.
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