11.01.2024 12:49:38
|
Kanzleramt verschickt geheime Dokumente weiterhin per Rohrpost
BERLIN (dpa-AFX) - Das Kanzleramt will bestimmte geheime Dokumente weiter innerhalb des Hauses per Rohrpost verschicken. "Dabei handelt es sich in der Regel um eilige Vorgänge, die nicht elektronisch oder per Hausbotendienst weitergeleitet werden können, zum Beispiel weil sie der Geheimhaltung unterliegen oder im Original unterschrieben werden müssen", teilte ein Regierungssprecher auf eine Anfrage der "Süddeutschen Zeitung" mit. "Eine Ablösung des Systems ist wegen der beschriebenen Vorteile derzeit nicht vorgesehen."
Die Rohrpost wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden. Dabei werden zylinderförmige Behälter mit Dokumenten oder anderen Gegenständen per Druckluft durch ein Rohrsystem zum Empfänger katapultiert. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden in Großstädten teils Hunderte Kilometer lange Netze.
Das Transportmittel hält sich aber auch im Internetzeitalter noch. 2001 wurde ein Rohrpostsystem mit zwei Linien, 1300 Metern Länge und 36 Stationen in das neue Berliner Kanzleramt integriert. Seitdem sei es "uneingeschränkt in Nutzung", teilte der Regierungssprecher mit. Pro Monat würden damit etwa 1000 Sendungen bewegt. Die Kosten für den Betrieb gibt das Kanzleramt mit 15 000 Euro jährlich an./mfi/DP/jha

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!