Vorsicht geboten |
20.10.2024 15:19:00
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Korrektur oder Crash? Diese Signale deuten auf einen größeren Rückgang hin
• Korrektur und Beginn eines Crashs manchmal schwer zu unterscheiden
• Vier Anzeichen, die auf einen größeren Rückgang hindeuten
Jeder Bullenmarkt geht irgendwann einmal zu Ende und manch einer endet mit einem spektakulären Crash. Für Anleger ist es manchmal jedoch schwierig zu unterscheiden, ob es sich nur um eine gewöhnliche Korrektur handelt, die Investoren oftmals als Einstiegschance (Buy-the-Dip) nutzen, oder ob dieser Rückgang womöglich der Beginn eines größeren Crashs ist. Das Magazin Fortune hat vier Anzeichen gefunden, die bei Anlegern - zumindest, sollten sie gemeinsam auftreten - die Alarmglocken schrillen lassen sollten, weil sie auf einen größeren Rückgang hindeuten könnten.
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Bei Anlegern und Experten kommen oftmals Sorgen auf, wenn der Markt überbewertet ist. Ein Mittel, um das festzustellen und die Erschwinglichkeit sowie das Kurspotenzial von Aktien zu bewerten ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Dieses zeigt Anlegern, was sie für ihr Geld bekommen. Da der Markt dazu neige, irgendwann wieder zu seinem Mittelwert zurückzukehren, dürfte das KGV, wenn es zu hoch wird, auf ein nachhaltigeres Niveau zurückfallen, was für einige Anleger zu einer schmerzhaften Erfahrung werden könnte.
Eine weitere wichtige Kennzahl sei das zyklisch bereinigte Kurs-Gewinn-Verhältnis des Nobelpreisträgers Robert Shiller, bekannt als CAPE oder Shiller-KGV. Dieses wird definiert als der Aktienkurs geteilt durch die durchschnittlichen Gewinne der vergangenen zehn Jahre und bereinigt um die Inflation. So werden die Ertragsschwankungen der letzten zehn Jahre geglättet und Anlegern wird ein längerfristiger Blick auf die Bewertungen geboten.
Maßnahmen der US-Notenbank
Als einen weitere klassischen Hinweis auf einen Markteinbruch nennt Fortune, dass die Fed die Zinsen zu sehr anhebt, da höhere Zinsen die Kreditaufnahme weniger attraktiv machten und somit die Unternehmensgewinne schmälerten.
Inverse Zinsstrukturkurve
Als ein recht zuverlässiges Signal für eine bevorstehende Rezession gilt eine inverse Zinsstrukturkurve. Bei einer inversen Zinsstrukturkurve sind die Renditen für kürzere Laufzeiten höher als jene für längere Laufzeiten - das Gegenteil davon ist normalerweise der Fall. So bringt eine Anleihe mit längerer Laufzeit üblicherweise mehr Rendite als eine mit kürzerer Laufzeit, da den Anlegern eine Entschädigung dafür geboten wird, dass sie längerfristig auf die anderweitige Verwendung ihres Geldes verzichten und eine Art Risikoprämie geboten wird für das größere Inflations- und Zinsänderungsrisiko über die längere Laufzeit. Wenn sich die wirtschaftliche Lage jedoch eintrübt, neigen Anleger dazu, verstärkt in zehnjährige Anleihen zu flüchten. Dies treibt den Kurs der Anleihe in die Höhe und senkt damit die Rendite, da sich Kurs und Rendite in entgegengesetzte Richtungen bewegen.
Wie Fortune berichtet, hat sich die Zinsstrukturkurve in den letzten 50 Jahren vor jeder Rezession invertiert und dabei nur einmal ein falsch positives Ergebnis geliefert.
Schwarze Schwäne
Ein schwarzer Schwan ist ein Ereignis, das sehr unwahrscheinlich ist und - so meint man zumindest zunächst - vollkommen überraschend eintritt, auch wenn sich im Nachhinein dann manchmal doch Anzeichen finden, die auf das Eintreten dieses Ereignisses hingedeutet haben könnten. Nassim Nicholas Taleb, Finanzmathematiker, philosophischer Essayist und Forscher in den Bereichen Risiko und Zufall, nutzte den Begriff "Der schwarze Schwan" erstmals, um über "Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse" - wie auch der Titel eines seiner Bücher lautet - zu berichten. Bereits zuvor hatte er in seinem Buch "Fooled By Randomness" (2001) über diese Ereignisse geschrieben.
Laut Fortune sei die Bestimmung schwarzer Schwäne keine exakte Wissenschaft. Ein großer Hinweis sei jedoch, wenn offizielle Weisheiten ein offensichtliches und wachsendes großes Problem abtäten. So habe es 2007 geheißen, das Hypotheken-Chaos könne "beherrscht" werden - die Geschichte zeigt, dass dem nicht so war.
Redaktion finanzen.at
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