Nach wochenlanger Pause 03.08.2015 17:15:00

Kurseinbrüche an wieder eröffneter Börse in Athen

Der Kurs des griechischen Leitindex Athex Composite war zum Handelsauftakt deutlich abgerutscht. Im frühen Montagshandel musste das Athener Börsenbarometer Verluste von zeitweise annähernd 25 Prozent hinnehmen und lag mit 615,08 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit drei Jahren. Mit diesem Kurseinbruch hatten Händler bereits im Vorfeld gerechnet. Niemand war davon ausgegangen, dass nur eine einzige Aktie im Wert steigen könnte. Der Athex Composite schloss um 16,23 Prozent leichter bei 668,06 Punkten.

Bank-Aktien in Griechenland rutschen kräftig ab

Von den Verlusten am stärksten betroffen sind Aktien von Bankinstituten, sie brauchen weiterhin eine Rekapitalisierung. Drei der fünf im heimischen Branchenindex notierten Aktien fielen um die täglich maximal möglichen 30 Prozent. Die National Bank of Greece büßte 30 Prozent ein, die Alpha Bank knickte ebenfalls um annähernd 30 Prozent ein. Der Handel mit diesen Papieren wurde inzwischen wieder vorübergehend ausgesetzt. "Es gibt noch nicht ausgeführte Verkaufsorders im Volumen von 100 Millionen Euro", sagte Anlageberater Theodore Mouratidis. Daher müsse für Dienstag mit einem weiteren Kursrutsch gerechnet werden, falls nicht einige Anleger die Gelegenheit zum Einstieg nutzten.

Auch andere Unternehmen wie die Elektrizitätsgesellschaft DEI und das Glücksspielunternehmen Opap nahmen schweren Schaden an der Börse. Die Opap-Aktie brach um annähernd 20 Prozent ein.

Längste Handelsaussetzung in Athen seit den 1970er Jahren

Die griechischen Börsen waren am 26. Juni geschlossen worden, weil Griechenland am Rande des Bankrotts stand. Die Verhandlungen mit den Geldgebern über eine Verlängerung des zweiten Hilfpakets waren gerade gescheitert, die Börsenkurse waren abgerutscht und an den griechischen Banken war die Kapitalflucht massiv angestiegen. In Panik um ihr Geld hatten viele Griechen ihre Konten leer geräumt. Es war die längste Handelsaussetzung seit den 1970er Jahren.

Nun scheint die Lage in Griechenland wieder einigermaßen stabil. Die Gespräche zwischen den Gläubigern und der Regierung in Athen über Reformschritte werden am Montag fortgesetzt. Mit den anvisierten Reformen sollen die Voraussetzungen für ein neues Hilfsprogramm in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro geschaffen werden. Bis zum 20. August muss Athen 3,2 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) zurückzahlen. An den Verhandlungen nehmen Experten der EU, der EZB, des Europäischen Sicherheitsmechanismus (ESM) sowie des Internationalen Währungsfonds (IWF) teil.

Börsenhandel in Athen weiterhin nur eingeschränkt

Der Handel an der Athener Börse läuft aber weiterhin nur eingeschränkt: Wie sich aus einem Erlass des Finanzministeriums ergibt, werden die Griechen bis auf Weiteres nur dann Aktien kaufen können, wenn sie dafür Geld aus dem Ausland ins Land bringen oder Bargeld dafür zahlen. Zudem wird die Handelsaussetzung von Aktien erleichtert. Die restlichen Kapital-Verkehrskontrollen bleiben bestehen.



Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at

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