13.06.2014 18:40:32
|
LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Die Kurse legen trotz der steigenden Sorgen um die Entwicklungen im Irak, trotz des vor diesem Hintergrund stark erhöhten Ölpreises und trotz eines schlechter als erwartet ausgefallenen US-Verbrauchervertrauens zu. Händler zeigen sich über die Robustheit des Marktes überrascht. Mit der Krise im Irak halten die geopolitischen Sorgen wieder Einzug, gerade als es Signale der Entspannung aus der Ukraine gegeben hatte. Und der auf neue Hochs steigende Ölpreis droht zum Belastungsfaktor für die konjunkturelle Erholung zu werden. Dazu kommen wieder vermehrt negative Konjunkturdaten aus den USA. Zum Ende der Woche rutschte die Stimmung der US-Verbraucher unter die Prognose des Marktes. Doch der Markt schüttelt all diese negativen Nachrichten einfach ab. Der Ölpreis ist indes auf den höchsten Stand seit neun Monaten geklettert. Am Rentenmarkt hatte der Konflikt bereits am Vortag zu einem Anstieg der Notierungen geführt, aktuell werden hier Gewinne mitgenommen. Belastet werden die US-Anleihen von der Aussicht auf steigende Leitzinsen in Großbritannien. Gold verteidigt sein erhöhtes Niveau. Der Euro gibt zu Yen und Dollar nach. Intel ziehen um 6,7 Prozent an. Der Halbleiterkonzern hatte seinen Ausblick angehoben. China Eastern kauft 80 Mittelstreckenflugzeuge bei Boeing. Dies beflügelt die Titel um 0,3 Prozent.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Keine verbliebenen Daten mehr angekündigt.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Dank einer erhöhten Prognose des US-Halbleiterkonzerns Intel legten die US-Börsen zu und zogen Europa nach oben. Bis dahin hatte der Schreck über den heftigen Ölpreisanstieg für Kursverluste gesorgt. Er war wegen des Vorrückens der Islamisten auf die irakische Hauptstadt Bagdad deutlich angestiegen und hatte zwischenzeitlich ein Neunmonatshoch erreicht. Angesichts des starken Ölpreisanstiegs taten sich vor allem Automobilwerte und die Kurse von Fluggesellschaften schwer. In Paris fielen Renault und Peugeot bis zu 1,6 Prozent, im Dax gaben VW und Daimler je 0,5 Prozent nach, für BMW ging es 0,7 Prozent nach unten. Auch die Papiere der Autozulieferer litten. Der Autosektor büßte 0,7 Prozent ein. Besonders hart traf es erneut die Lufthansa. Ihre Aktien fielen 3,5 Prozent. Der Reisesektor in Europa stellte erneut die schwächste Branche und fiel um 1,7 Prozent. Air-France-KLM und IAG verloren bis zu 3 Prozent. Auch Airbus setzten den Kursrutsch fort und verloren 1,1 Prozent, nachdem Emirates zur Wochenmitte einen größeren Auftrag storniert hatte. Einzige Sektoren im Plus waren die Ölpreisprofiteure aus der Branche Öl- und Gas und die Versorgerwerte. Der Branchenindex der Ölwerte stieg um 1,1 Prozent. ENI gewannen 1,7 Prozent. Die Aktien des Ölfelddienstleisters CGG haussierten um fast 11 Prozent. Hier trieben Gerüchte, dass Konkurrent Baker Hughes ein Übernahmeangebot vorbereite. Am Devisenmarkt sank der Euro zum Pfund Sterling auf den niedrigsten Stand seit November 2012. Der Governeur der BoE hatte Zinserhöhungen angedeutet.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 7.56 Uhr Do, 17.28 Uhr EUR/USD 1,3529 -0,22% 1,3558 1,3562 EUR/JPY 138,06 -0,16% 138,28 138,11 EUR/CHF 1,2182 0,03% 1,2178 1,2175 USD/JPY 102,06 0,06% 102,00 101,84 GBP/USD 1,6961 -0,01% 1,6962 1,6857+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Negative Vorgaben aus den USA belasteten kaum einen Markt der Region nachhaltig. Ein zentrales Thema war der Konflikt im Irak, der den Ölpreis nach oben trieb und in seinem Sog auch die Aktienkurse der Ölindustrie. Der optimistische Ausblick des US-Giganten Intel verhalf den Aktien der Chipbranche zu Kursgewinnen. Chinesische Konjunkturdaten gaben einen zwiespältigen Eindruck vom Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Zinssitzung der japanischen Notenbank brachte keine echten Neuigkeiten. In Tokio profitierte der Nikkei-225-davon, dass der Dollar sich wieder der Marke von 102 Yen näherte. Die japanische Währung war wegen der Volatilität der Märkte in den vergangenen Tagen als sicherer Hafen gesucht. Advantest legten um 3,6 Prozent zu, nachdem Intel den Ausblick erhöht hatte. Davon profitierten auch Acer und Lenovo, die um 1,9 und 1,7 Prozent stiegen. In Schanghai wurden Aktien von Banken gekauft, nachdem die Kreditvergabe der chinesischen Geldinstitute im Mai überraschend deutlich gestiegen war. Industrial Bank stiegen um 2,3 Prozent und Ping An Bank um 4,2 Prozent. In Seoul zogen Samsung Electronics mit einem Minus von 3,3 Prozent den Markt nach unten. Hintergrund waren Zweifel an der Ertragsentwicklung. Die andauernde Schwäche des Eisenerzpreises machte der australischen Börse aufs Neue zu schaffen. Unter den Eisenerzproduzenten verbilligten sich Fortescue Metals um 6,2 Prozent, zusätzlich belastet von einer Abstufung durch Morgan Stanley. Im Sog des Ölpreises stiegen Sinopec und CNOOC um 1,5 und 1,3 Prozent. Japan Petroleum Exploration gewannen 2,1 Prozent. Der Goldpreis, der am Donnerstag ebenfalls vom Irak-Konflikt Auftrieb erhalten hatte, zeigte sich gut behauptet.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Triprebell: Wie Kunden von Hotelpreistricks profitieren können
Online-Hotelbuchungsplattformen gibt es viele - doch Triprebel bietet auf dem überlaufenden Markt eine Neuigkeit: Nutzer können von den Tricks der Hoteliers profitieren, indem sie sich die Preisschwankungen zunutze machen. Das Hamburger Start-up ist noch ganz am Anfang - doch die Idee zumindest hätte das Potenzial, nach dem Siegeszug der Preisvergleichsportale von HRS bis Expedia die Hotelbranche erneut zu erschüttern.
Spanien will Flughafenbetreiber Aena im November an die Börse bringen
Spaniens Regierung will einen Anteil von 49 Prozent an dem Flughafenbetreiber Aena Aeropuertos im November an die Börse bringen. Die mit Spannung erwartete Teilprivatisierung des gemessen an der Passagierzahl größten Flughafenbetreibers könnte eine der größten in Europa in diesem Jahr werden. Denn das Unternehmen könnte mit mehr als 10 Milliarden Euro bewertet werden, je nachdem welche Formel zur Berechnung herangezogen wird.
Boeing erhält Mega-Auftrag aus China
Die Fluggesellschaft China Eastern kauft 80 Mittelstreckenflugzeuge des US-Herstellers Boeing. Die Chinesen bestellten 60 Maschinen des weiterentwickelten Typs 737 Max und 20 des aktuellen Modells 737, wie Boeing mitteilte.
GM ruft nochmals vier Modelle zurück
Der US-Autobauer General Motors findet mit seinen Rückrufaktionen kein Ende. Am Freitag bat er die Besitzer von vier weiteren Modellen, mit den Autos die Werkstatt aufzusuchen. Insgesamt knapp 600.000 Fahrzeuge sind betroffen, der größte Teil betrifft die aktuelle Generation des Modells Chevrolet Camaro.
Immobilien-Firma Merlin startet größten IPO Spaniens seit 2011
In Spanien steht der größte Börsengang seit dem Jahr 2011 bevor. Bis zu 1,5 Milliarden Euro soll dem Immobilien-Unternehmen Merlin der Gang aufs Parkett einbringen. Die Firma, die als REIT den Geschäftszweck der Immobilienverwaltung verfolgt, hat bereits die Zusage von Investoren über 600 Millionen Euro.
PokerStars wechselt für knapp 5 Milliarden Dollar den Besitzer
Der weltgrößte Anbieter von Online-Poker wechselt den Besitzer. Der Konzern hinter der Webseite PokerStars verkauft sich selbst an einen kleinen Hersteller von Glücksspiel-Materialien aus Kanada für 4,9 Milliarden US-Dollar. Damit will PokerStars wieder auf den US-Markt kommen, aus dem es vor einigen Jahren vom amerikanischen Justizministerium herausgedrängt wurde.
Priceline legt Milliarden für Restaurant-Portal auf den Tisch
Das US-Buchungsportal Priceline gibt sich nicht mehr nur mit der Vermittlung von Hotelbetten, Flugzeugsitzen oder Mietwagen zufrieden. Um weiterhin rasant zu wachsen, steigt das Online-Reisebüro jetzt auch ins Geschäft mit der Reservierung von Tischen in Restaurants ein. 2,6 Milliarden US-Dollar ist Priceline diese Expansion wert. Für diese Summe kauft das US-Unternehmen das Restaurant-Portal OpenTable.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/flf
(END) Dow Jones Newswires
June 13, 2014 12:09 ET (16:09 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 09 PM EDT 06-13-14

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!