26.05.2015 15:51:00
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Lebensversicherer in Österreich bleiben großteils bei Garantiezins
In Deutschland hat die Generali Ende der Vorwoche als erster großer Lebensversicherer angekündigt, sich aus dem Geschäft mit Garantiezins-Neuverträgen zurückzuziehen. Bei der Generali Vienna, der Österreich-Tochter des italienischen Versicherungskonzerns, bleibe alles beim Alten, hieß es am Dienstag zur APA. Es werde weiterhin die klassische Lebensversicherung mit Garantiezins geben.
Auch die zur Vienna Insurance Group (VIG) gehörende s Versicherung plane aus heutiger Sicht nicht, eine klassische Lebensversicherung ohne Garantiezins anzubieten, so Vorstandschef Heinz Schuster in einem der APA übermittelten Statement. Grund dafür sei, dass man überzeugt sei - wie auch Studienergebnisse immer wieder bestätigten -, dass die Garantie für den Kunden ein ganz wesentliches Asset der Lebensversicherung darstelle.
Die s Versicherung gehe aber davon aus, dass sie ab 2016 eine neue Produktgeneration anbieten werde, die den Anforderungen des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) 2016 entspricht (zusätzliche Transparenz für Kunden) und höchstwahrscheinlich auch mit einem geringeren Garantiezins ausgestattet sei. Details könne man zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht nennen.
Die ebenfalls zur VIG gehörende Wiener Städtische plane nicht, die klassische Lebensversicherung aufzugeben, so die stellvertretende Generaldirektorin Judit Havasi. Für die Kunden sei die Kombination aus garantiertem Zins und Gewinnbeteiligung noch immer eines der stärksten Argumente, ihr Geld in eine Lebensversicherung zu investieren.
Die Allianz Österreich biete die klassische Lebensversicherung mit und ohne Garantiezins an, hieß es heute aus der Versicherung. Das Produkt ohne Garantiezins ("Fixkosten Plus") gebe es seit Jahresbeginn und werde sehr gut angenommen. Es mache inzwischen ein Drittel des Neugeschäfts aus.
Die UNIQA hat seit Jahresbeginn bis Ende April rund 16.000 Stück ihrer Lebenspolizzen ohne Garantiezins abgesetzt. Dies seien mehr als die fürs Gesamtjahr angepeilten 10.000 und auch mehr als in diesem Bereich vor einem Jahr, so UNIQA-Chef Andreas Brandstetter Ende der Vorwoche zur APA.
Der Garantiezins ist jener Zinssatz, den die Versicherungen ihren Kunden maximal versprechen dürfen. Er beträgt in Österreich derzeit 1,5 Prozent und dürfte wegen der anhaltend niedrigen Zinsen weiter sinken. Für neue Verträge, die ab kommendem Jahr abgeschlossen werden, könnte der von der Finanzmarktaufsicht (FMA) verordnete Höchstzinssatz dann von 1,50 auf 1,25 Prozent zurückgehen. In Deutschland beträgt der Garantiezins aktuell 1,25 Prozent. Die Verzinsung - Garantiezins und Überschussbeteiligung - lag im Vorjahr bei 3,54 Prozent, in Österreich sind es heuer meist zwischen 3,25 und 3 Prozent. In Österreich müssen die Versicherungen laut FMA-Verordnung eine Zinszusatzrückstellung bilden, die bereits für die Bilanzen 2013 zu erfolgen hatte.
(Schluss) itz/snu
ISIN AT0000821103 AT0000908504 WEB http://www.generali.at http://www.uniqagroup.com http://www.s-versicherung.at http://www.allianz.at http://www.vig.com
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