Bilanzumbau läuft 28.07.2014 07:32:32

Leighton verdient im Halbjahr ein Fünftel weniger

Das lag vor allem daran, dass das Vorjahresergebnis einen Sonderertrag aus dem Verkauf von Telekom-Infrastruktur enthielt. Zudem belasteten Restrukturierungskosten die Bilanz. Der Nettogewinn sank in den sechs Monaten per Ende Juni auf 291,3 Millionen australische Dollar - umgerechnet rund 204 Millionen Euro - von 366,2 Millionen im Vorjahreszeitraum.

   Das operative Geschäft allerdings verbessere sich, teilte Leighton Holdings mit. Die Nettomargen weiten sich aus und die Verschuldung sinkt. Den weltweiten Abschwung im Minengeschäften kann Australiens größter Baukonzern mit einem stärkeren Fokus auf große Bauaufträge, unter anderem für Flughäfen und Casinos in Asien, immer besser abfedern.

   Die in Sydney ansässige HOCHTIEF-Tochter arbeitet am Umbau seiner Bilanz, seitdem Probleme bei Infrastrukturprojekten in Australien ihm 2011 seinen ersten Jahresverlust seit Jahrzehnten bescherten. Auch dem schwachen Aktienkurs will Leighton damit wieder Auftrieb geben. Das Auftragsbuch füllt sich zunehmend mit Bauprojekten, die von Casinos in Macao bis zu Flughäfen im Nahen Osten reichen. Um Aufträge etwa für Erdarbeiten bei Minenprojekten wie zum Beispiel Australiens Kohlegruben, ist es derzeit eher mäßig bestellt. Die Bergbaukonzerne haben Gruben geschlossen, Projekte verschoben und Mitarbeiter entlassen, um ihre Gewinn angesichts fallender Rohstoffpreise und einem starken australischen Dollar zu schützen. Der Umsatz aus dem Baugeschäft stieg um 5 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar, im Geschäft mit Bergbauaufträgen ging er um 11 Prozent auf 2,1 Milliarden zurück.

   Bereinigt um Einmalbelastungen stieg der Gewinn unter dem in Strich um 25 Prozent auf 319 Millionen australische Dollar. Die Nettomarge weitete sich auf 2,7 Prozent von 2,2 Prozent aus. Im ersten Halbjahr 2012 erreichte sie nur 1 Prozent.

   Den Ausblick bestätigte das Management. Im Gesamtjahr soll der bereinigte Gewinn zwischen 540 Millionen und 620 Millionen Dollar liegen, dank einer immer stärkeren Pipeline von Bauaufträgen in Asien und Energieprojekten in Australien.

   Leighton wird von der deutschen HOCHTIEF AG kontrolliert, die ihrerseits seit gut vier Jahren von dem spanischen Baukonzern ACS geführt wird. In diesem Frühjahr hatte HOCHTIEF den Mehrheitsanteil an Leighton auf 70 Prozent aufgestockt und das Topmanagement hinausgedrängt, darunter den CEO und den Chairman.

   HOCHTIEF-Chef Marcelino Fernandez Verdes übernahm die Konzernführung. Nachdem er bereits den Essener Mutterkonzern massiv auf Profitabilität getrimmt hat, nimmt er sich nun in gleicher Funktion die australische Tochter vor.

   Im Juni hatte Leighton den möglichen Verkauf von Geschäftsteilen angekündigt. Zur Disposition stehen Aktivitäten in den Bereichen Dienstleistungen und Immobilien sowie die drittgrößte Sparte John Holland, die immerhin für ein Fünftel von Leightons Umsatz steht. Externe Berater sollen nun die entsprechenden Möglichkeiten ausloten.

   DJG/DJN/sha/mgo

   Dow Jones Newswires

Von Rhiannon Hoyle

SYDNEY

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