Zeichen der Hoffnung 15.08.2016 13:55:00

LPKF schafft im zweiten Quartal Rückkehr in Gewinnzone

Unter dem Strich blieben dem Laserspezialisten von April bis zur Jahresmitte 363.000 Euro, wie die Unternehmensgruppe am Montag mitteilte. LPKF-Chef Ingo Bretthauer sprach von einem "deutlichen Schritt nach vorne". Von einer Entwarnung ist man dagegen in der Zentrale in Garbsen bei Hannover noch weit entfernt. "Wir haben zwar ein deutlich besseres zweites Quartal gehabt als das erste. Aber: Auf Jahressicht liegen noch zwei Quartale vor uns", sagte Bretthauer. "Von einer Wende würde ich noch nicht sprechen wollen. Dafür ist die Quartalsbetrachtung zu volatil. Es ist noch viel zu tun." Auch im Verlustjahr 2015 galt: Das erste und das letzte Quartal waren damals schwarz gewesen.

Bis Mitte August hat der Maschinenbauer bereits 86 Vollzeitstellen abgebaut, 100 sollen es werden. "Wir sind zuversichtlich, die 100 Vollzeitstellen zum Jahresende erreicht zu haben. Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, dieses Ziel zu erhöhen", sagte Bretthauer. "Unsere Effizienzbemühungen greifen - und längst nicht nur auf der Personalseite: Auch bei den Sachkosten sparen wir in Millionenhöhe."

Ohne den engen Quartalsfokus sieht die Lage weiter ernst aus: LPKF liegt auf Halbjahressicht wegen des tiefroten Startquartals unter dem Strich noch immer rund 3 Millionen Euro in den Miesen. Der Umsatz bis Ende Juni wuchs auf 40 Millionen Euro, was nur noch 6 Prozent unter Vorjahreswert ist. Aufs Jahr gerechnet soll die Gewinnschwelle ab 2017 bei knapp 90 Millionen Euro Umsatz liegen. Dafür greifen mehrere Sparziele; allen voran der Jobabbau, mit dem rund jede achte Stelle in dem Konzern verschwinden soll - was größtenteils erreicht ist.

LPKF bestätigte am Montag die Jahresprognose, womit bis Ende 2016 rund 90 bis 110 Millionen Euro Erlöse zusammenkommen sollen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) könnte - abhängig vom realisierten Umsatz - von gut 3 Millionen Euro Minus reichen bis hin zu fast 7 Millionen Euro Plus. 2017 soll das Ebit klar positiv sein.

Hoffnungsfroh stimmen LPKF die Orderbücher: Der Auftragseingang liegt per Juni 40 Prozent über den Werten des ersten Halbjahres 2015, der Auftragsbestand steht sogar mehr als 80 Prozent im Plus.

LPKF konnte lange auf sein Zugpferd Laser-Direktstrukturierung (LDS) setzen, das Leiterbahnen direkt in Bauteile brennt, etwa Smartphones. Doch das Geschäft brach ein, als die LDS-Produktionskapazitäten erst einmal aufgebaut waren. Besserung scheint zeitnah kaum in Sicht. "Das LDS-Geschäft wird in den nächsten Monaten noch schwach bleiben. Aber wir sehen in jüngster Zeit wenigstens wieder einmal Anfragen", sagte Bretthauer. Laut der Halbjahresbilanz dürfte der LDS-Umsatz 2016 "noch deutlich unter dem schwachen Niveau des Vorjahres liegen".

Die Börse reagierte erfreut: Am Vormittag gewann das LPKF-Papier fünf Prozent. Bis zum Vorkrisenniveau von Anfang 2014 ist der Weg aber noch weit. Die Aktie hat seither rund zwei Drittel an Wert eingebüßt./loh/DP/stb

GARBSEN (dpa-AFX)

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