02.03.2018 10:48:43
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MÄRKTE ASIEN/Drohender Handelskrieg drückt Aktien - Nikkei auf Talfahrt
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Ein drohender Handelskrieg und die japanische Geldpolitik haben an den ostasiatischen Börsen und in Australien am Freitag für Kursverluste gesorgt. Die Ankündigung der US-Regierung von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium drückte auf die Kurse. Einfuhren von Stahl sollen mit 25 Prozent, Aluminium mit 10 Prozent Zoll belegt werden. Die Europäische Kommission hat umgehend mit deutlicher Kritik auf die Ankündigung reagiert und eine angemessene Reaktion angekündigt. Auch die chinesische Regierung hat sich weitere Schritte vorbehalten. In Kanada formierte sich ebenfalls der politische Widerstand gegen den US-Protektionismus. Nomura befürchtete eine Politik von "Auge um Auge und Zahn um Zahn" zwischen Peking und Washington. Eine Lösung des Konflikts könnte sich hinziehen.
"Die Märkte haben eine eindrucksvolle Erinnerung an die ursprünglich negative Marktreaktion auf die Wahl von Trump erhalten. Die Zölle wurden ohne jeglichen politischen Rahmen angekündigt. Eine Erklärung mag kommen, aber die erste Marktinterpretation des Schrittes lautet auf purer Populismus," sagte Chefmarktanalyst Michael McCarthy von CMC Markets. Zwar waren die Abgaben an den Börsen quer über die gesamte Region verteilt, außer in Japan konnte jedoch von einem Absturz der Börsen keine Rede sein. Einige Handelsplätze erholten sich sogar im Verlauf. Besonders Stahl- und Aluminiumwerte wurden verkauft.
Trump und Kuroda nehmen Nikkei in die Zange
In Tokio erhielt der Nikkei-225 einen zusätzlichen Nackenschlag durch die Geldpolitik bzw. die Aufwertung des Yen, nachdem zuvor bereits die Sorge um einen Handelskrieg belastet hatte. Der japanische Leitindex stürzte um 2,5 Prozent auf 21.182 Punkte ab. Der japanische Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda hatte einen ersten Hinweis auf eine Abkehr von der extrem lockeren Geldpolitik gegeben und damit die Finanzmärkte durchgerüttelt. Die Bank of Japan werde wahrscheinlich im April 2019 damit beginnen, einen Ausstieg aus der aggressiven geldpolitischen Lockerung zu erwägen, sagte Kuroda. Die Bemerkung überraschte die Märkte. Die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen verdoppelte sich fast und der Yen wertete gegenüber dem Dollar auf. Nach Ankündigung von Strafzöllen und den Kuroda-Einlassungen wurde der Dollar an den Finanzmärkten abverkauft und fiel zum Yen auf ein Zweiwochentief. Zuletzt ging der Greenback bei 105,76 Yen um nach einem Vortageshoch klar über der Marke von 107 Yen.
Abverkauft wurden Stahlwerte in Tokio: So ging es für die Aktie von Kobe Steel um 2,7 Prozent nach unten, Nippon Steel fielen um 3,8 Prozent und JFE gaben 2,8 Prozent nach. "Japan exportiert nicht wenig Stahl", sagte Stratege Takashi Ito von Nomura. Es sei nicht auszuschließen, dass die Strafzölle zu einer Belastung für die Konzerne würden.
Auch am chinesischen Aktienmarkt stand der Stahlsektor unter Druck. In Hongkong verloren Maanshan Iron & Steel sowie Angang Steel 4,8 bzw. 2,8 Prozent und sanken auf Dreiwochentief. Die Aktie des Aluminiumproduzenten Chalco verlor 2,8 Prozent - seit Jahresbeginn hat der Titel bereits 15 Prozent eingebüßt. Nach Einschätzung von Goldman Sachs sind US-Strafzölle nicht das einzige Problem der Branche. Die Analysten verwiesen auf die jüngste Abschwächung der chinesischen Einkaufsmanagerindizes, die für ein schwächeres Wachstumsmomentum sprächen. Am chinesischen Gesamtmarkt sah es nicht so düster aus: der HSI in Hongkong sank um 1,5 Prozent, der Composite in Schanghai erholte sich sogar von zwischenzeitlich höheren Abgaben und schloss 0,6 Prozent leichter bei 3.255 Zählern.
Der Kospi in Südkorea ermäßigte sich um 1 Prozent, der Stahlwert Posco büßte 3,6 Prozent ein. In Australien, wo der S&P/ASX-200 leichter geschlossen hatte, zogen im Stahlsektor gegen den regionalen Trend BlueScope Steel um 0,9 Prozent an. Das Unternehmen unterhält eigene Werke in den USA und könnte von den Schutzzöllen Trumps profitieren.
Schwache Zahlen von China Unicom
Nach Geschäftsausweis ging es für China Unicom um 0,5 Prozent nach unten, zwischenzeitlich waren die Titel des Telekommunikationsunternehmens auf ein Elfmonatstief gesunken. Die Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr waren schwach ausgefallen. Laut Jefferies ist das Ergebnis 12 Prozent unter den Erwartungen geblieben. Eine höhere Steuerquote sowie Restrukturierungskosten haben belastet.
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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende
S&P/ASX 200 (Sydney) 5.928,90 -0,74% -2,25% 06:00
Nikkei-225 (Tokio) 21.181,64 -2,50% -6,95% 07:00
Kospi (Seoul) 2.402,16 -1,04% -2,65% 07:00
Schanghai-Comp. 3.254,58 -0,59% -1,61% 08:00
Shenzhen A-Aktien 1.905,48 -0,64% -3,45% 08:00
Hang-Seng (Hongk.) 30.558,88 -1,48% +3,73% 09:00
Taiex (Taiwan) 10.698,17 -0,81% +0,52% 06:30
Straits-Times (Sing.) 3.479,20 -0,99% +3,38% 10:00
KLCI (Malaysia) 1.856,07 -0,26% +3,56% 10:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 10.50 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2275 +0,0% 1,2275 1,2182 +2,2%
EUR/JPY 129,72 -0,4% 130,22 130,03 -4,1%
EUR/GBP 0,8908 -0,0% 0,8909 0,8861 +0,2%
GBP/USD 1,3780 +0,0% 1,3778 1,3747 +1,9%
USD/JPY 105,68 -0,4% 106,09 106,73 -6,1%
USD/KRW 1080,09 -0,2% 1082,50 1085,92 +1,2%
USD/CNY 6,3477 -0,2% 6,3582 6,3444 -2,4%
USD/CNH 6,3467 +0,0% 6,3453 6,3519 -2,6%
USD/HKD 7,8299 +0,0% 7,8278 7,8272 +0,2%
AUD/USD 0,7760 -0,1% 0,7766 0,7716 -0,8%
NZD/USD 0,7271 +0,1% 0,7263 0,7205 +2,4%
Bitcoin
BTC/USD 9.877,09 -0,76 9.877,09 9.877,09 -31,24
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 60,80 60,99 -0,3% -0,19 +0,7%
Brent/ICE 63,76 63,83 -0,1% -0,07 -3,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.317,56 1.316,96 +0,0% +0,60 +1,1%
Silber (Spot) 16,44 16,48 -0,2% -0,04 -3,0%
Platin (Spot) 961,95 967,50 -0,6% -5,55 +3,5%
Kupfer-Future 3,10 3,10 +0,1% +0,00 -6,0%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 02, 2018 04:49 ET (09:49 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Angang Steel Company Ltd (H) | 0,17 | -1,18% | |
BlueScope Steel Ltd. | 13,00 | 0,00% | |
China Aluminum International Engineering Corporation Ltd (H) | 0,24 | 1,71% | |
China Unicom | 0,77 | 0,00% | |
Hyundai Corp | 20 150,00 | 4,40% | |
JFE Holdings Inc. | 10,70 | 0,00% | |
Kobe Steel Ltd. | 9,85 | -0,69% | |
Maanshan Iron & Steel Co Ltd (A) | 2,35 | 1,29% | |
Maanshan Iron & Steel Co Ltd (H) | 0,14 | 3,85% | |
Nippon Steel & Sumitomo Metal Corporation (spons. ADRs) | 6,73 | -0,91% | |
Nippon Steel & Sumitomo Metal Corporation | 18,90 | -1,09% | |
POSCO | 301 500,00 | -0,66% | |
POSCO (Spons. ADRS) | 51,00 | 0,00% |
Indizes in diesem Artikel
NIKKEI 225 | 38 780,14 | 1,30% | |
KOSPI | 2 534,34 | 1,32% |