04.12.2015 10:20:50

MÄRKTE ASIEN/Enttäuschende EZB belastet auch in Asien die Kurse

   SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Auf rot standen am Freitag die Ampeln an Asiens Aktienmärkten. Sie übernahmen nahtlos die schwachen Vorgaben von der Wall Street, wo der Dow Jones Index auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen gefallen war. In Tokio verlor der Nikkei-Index 2,2 Prozent. In Schanghai büßte der Leitindex 2,5 Prozent ein. Nicht ganz so groß waren die Kurseinbußen in Hongkong, Sydney, Seoul und Taipeh. In ihrer Enttäuschung über die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag verringerten Investoren risikoreiche Positionen. In Japan belastete der Anstieg des Yen zum US-Dollar die Aktienkurse zusätzlich.

   Die EZB hat zwar den Zins für Einlagen von Banken um 10 Basispunkte auf -0,3 Prozent gesenkt und das Wertpapierkaufprogramm um ein halbes Jahr bis März 2017 verlängert. Entgegen den Erwartungen vieler Marktteilnehmer hat sie das Volumen der Asset-Käufe jedoch bei 60 Milliarden Euro belassen. Das hatte an Europas Börsen und an der Wall Street Aktienverkäufe ausgelöst.

   Eine "riesige Enttäuschung" nannte Kay Van-Petersen von der Saxo Bank die Nachrichten von der EZB. Chris Weston vom australischen Broker IG Markets meinte: "Die EZB hat zweifellos an Glaubwürdigkeit verloren." Sechs Jahre lang seien die Notenbanken rund um den Globus "unsere Unterstützung" gewesen. Diese Unterstützung scheine nun nachzulassen, und das werde an den Börsen eingepreist. Mit Blick auf den australischen Heimatmarkt spricht Weston von "starken Verkäufen", neun von zehn Aktien gäben nach.

   Parallel zu den fallenden Aktienkursen ist die Volatilität stark gestiegen. An der Tokioter Börse schoss der Nikkei Volatility Index um mehr als 9 Prozent nach oben. An der Wall Street ist der VIX-Index sogar um fast 14 Prozent nach oben geschossen. Am japanischen Kreditmarkt haben sich die Risikoprämien stark ausgeweitet. Der Markit iTraxx Japan Index, der die Ausfallrisiken japanischer Unternehmensanleihen abbildet, steigt um 1,5 Prozent.

   Im asiatischen Devisenhandel war der Euro gegen sämtliche asiatisch-pazifischen Währungen der große Gewinner. Zum Yen beispielsweise ist der Euro von Kursen unter 130 Yen kurz vor der EZB-Sitzung auf über 133,50 Yen nach oben geschossen. Damit hat der Euro an nur einem Tag die vorangegangenen Kursverluste von sechs Wochen wieder aufgeholt. Auch zum Yuan, zum koreanischen Won und zu den Dollar-Währungen in Hongkong, Australien und Neuseeland hat der Euro kräftig zugelegt.

   Gleichzeitig hat der Yen gegen den US-Dollar aufgewertet. Der Dollar wird mit 122,76 Yen bezahlt, nachdem er vor der EZB-Sitzung noch fast einen Yen höher bewertet wurde. Die Stärke des Yen drückte am Tokioter Aktienmarkt vor allem auf die Notierungen der Exporteure. Die Kurse der Automobilhersteller Honda, Nissan und Mitsubishi verloren zwischen 2,4 und 2,8 Prozent. Fuji Electric, Kyocera und das Schwergewicht Sony fielen ebenfalls zwischen 2 und 3 Prozent. Papiere des Baumaschinenherstellers Komatsu gaben um 3,1 Prozent nach.

   Bei Toshiba hält sich der Kursverlust mit 1,1 Prozent in Grenzen. Der Elektronikhersteller plant offenbar, das PC- und Laptop-Geschäft auszugliedern, um es mit einem anderen PC-Hersteller zu fusionieren. Toshiba steht nach Angaben von mit der Situation vertrauten Personen in Kontakt mit diversen PC-Herstellern, unter anderem Fujitsu. Fujitsu stiegen gegen den schwachen Markt um 2,3 Prozent.

   In Schanghai, wo der Leitindex um 2,5 Prozent fiel, drückten Beobachtern zufolge die anstehenden Börsengänge zusätzlich auf die Kurse. Immerhin wagen bis zum Jahresende noch 28 Unternehmen den Gang an die Börse. Investoren, die die neuen Aktien zeichnen, ihr gesamtes Aktien-Engagement aber nicht erhöhen wollen oder dürfen, müssen im Vorfeld ihre Positionen in anderen Aktien verringern.

=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.151,60 -1,46% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.504,48 -2,18% 07:00 Kospi (Seoul) 1.974,40 -0,99% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.524,99 -1,67% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.229,57 -0,84% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.398,60 -0,68% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.872,11 -0,41% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.668,93 -0,30% 10:00 SET50 (Thailand) 857,49 -0,46% 11:00 BSE (Mumbai) 25.668,84 -0,84% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do., 10.00 EUR/USD 1,0886 -0,4% 1,0928 1,0572 EUR/JPY 133,65 -0,3% 134,03 130,56 USD/JPY 122,79 +0,1% 122,66 123,49 USD/KRW 1160,62 +0,6% 1153,95 1164,03 USD/CNY 6,4020 +0,1% 6,3975 6,3975 AUD/USD 0,7323 -0,1% 0,7329 0,7325 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/bek/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   December 04, 2015 03:50 ET (08:50 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 50 AM EST 12-04-15

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Toshiba Corp.mehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Toshiba Corp.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Fuji Electric Co Ltd. 47,60 0,00% Fuji Electric Co Ltd.
Sony Corp. 20,04 0,20% Sony Corp.

Indizes in diesem Artikel

Dow Jones 43 487,83 0,78%
NIKKEI 225 38 451,46 -0,31%