02.11.2016 10:53:47

MÄRKTE ASIEN/Furcht vor Trump als US-Präsident belasten Börsen

   Von Ese Erheriene

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Der Schreck über die jüngsten Umfragen zum Ausgang der US-Präsidentschaftswahl ist Anlegern tief in die Glieder gefahren: Am Mittwoch ging es an den südostasiatischen Börsen auf breiter Front bergab. Viele Handelsplätze sanken auf Mehrwochentiefs. Die aktuellen Befragungen von ABC News bzw. der Washington Post sahen den republikanischen Kandidaten Donald Trump einen Prozentpunkt vor seiner demokratischen Kontrahentin Hillary Clinton. Die Möglichkeit, dass Trump tatsächlich US-Präsident werden könnte, verunsichere Anleger zutiefst, hieß es im Handel. Trump gilt wegen seiner protektionistischen Ansichten nicht als der Liebling der Börsen. Zudem wisse man letztlich gar nicht, für was der Immobilienunternehmer stehe, so eine weitere Sorge am Markt.

Trump schickt Börsen auf Talfahrt In Tokio fiel der Aktienmarkt - auch belastet von steigenden Yen-Kursen - auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Zum Handelsende stand ein Abschlag von 1,8 Prozent auf 17.135 Punkte zu Buche. Sydney meldete mit dem Minus von 1,2 Prozent gar ein Siebenwochentief - trotz sehr guter Arbeitsmarktdaten aus Neuseeland, wo die Arbeitslosigkeit den niedrigsten Stand seit acht Jahren markierte. Der Leitindex S&P/NZX-50 in Wellington büßte 1,1 Prozent ein, auf den Philippinen ging es 1,8 Prozent abwärts und in Taipeh auf Taiwan 1,4 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen. Im chinesischen Kernland ermäßigte sich der Schanghai-Composite um 0,6 Prozent auf 3.103 Zähler.

   Der Wechsel an der Regierungsspitze in Seoul lastete nicht stärker auf dem Markt - der Kospi bewegte sich mit minus 1,4 Prozent im Mittelfeld der regionalen Börsen. Die wegen eines Skandals unter Druck geratene südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye hatte ihren Ministerpräsidenten entlassen und das Kabinett umgebildet.

   "Der Markt reagiert negativ auf die Umfragen aus den USA. Sollte Trump gewinnen, sieht es nach einem massiven Ausverkauf aus, weil es noch immer viele Wetten auf steigende Kurse bei risikoreichen Anlagen gibt", warnte Händler Tareck Horchani von Saxo Markets.

Sichere Häfen gesucht Der mexikanische Peso, der besonders sensibel auf die Umfragewerte im US-Präsidentschaftsrennen reagiert, fiel zum US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit dem 7. Oktober - ein Minus von 0,7 Prozent auf Tagessicht. Profiteur war der Yen, der in unsicheren Zeiten stets als Fluchtwährung gilt. Der Dollar sank auf 103,79 Yen nach Wechselkursen um 104,83 Yen zur Vortageszeit. Nachbörslich wertete die japanische Devise weiter auf. Auch der Franken gewann zum Greenback 0,2 Prozent. Die Trump-Schlagzeilen ließen die an den Finanzmärkten eingepreiste Wahrscheinlichkeit einer US-Zinserhöhung im Dezember trotz äußerst positiver Wirtschaftsdaten aus den USA auf 73,6 von zuvor 78,0 Prozent binnen Tagesfrist sinken. Auch dieser Umstand drückte auf den Dollar.

   Neben dem Yen profitierte Gold vom Trump-Effekt und fallenden Dollarkursen. Die Feinunze verteuerte sich auf 1.297 Dollar nach Preisen um 1.280 Dollar am Vortag - ein Aufschlag von 1,3 Prozent. Die HSBC sah den Goldpreis am Jahresende bei 1.400 Dollar - unabhängig vom Wahlausgang in den USA. Die jüngste Öltalfahrt dauerte unvermindert an. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligt sich auf 47,65 Dollar von knapp 49 Dollar zur Vortageszeit. Der US-Branchenverband API hatte einen deutlichen und über Markterwartung liegenden Lageraufbau in den USA gemeldet für die Vorwoche.

Exportwerte leiden in Japan Am Aktienmarkt litten in Tokio vor allem Exportwerte wegen des festen Yen. Sony gaben nach den Vortagesverlusten im Zuge einer gesenkten Gewinnprognose weitere 2,2 Prozent nach. Am Vortag hatte der Elektronikriese zudem einen Gewinneinbruch im zweiten Quartal vermeldet. Das Nettoergebnis brach um rund 86 Prozent ein. Takeda Pharmaceutical gaben 2,1 Prozent ab. Das Unternehmen soll laut Berichten die Magensparte von Valeant Pharmaceuticals International kaufen wollen. Die Kanadier bestätigten derweil ihre Verkaufsabsichten, ohne jedoch konkret zu werden. Takeda bestätigte, dass man mit mehreren Firmen verhandele, um das künftige Wachstum zu beschleunigen.

   Nippon Steel & Sumitomo Metal legten dagegen um 3,5 Prozent gegen den schwachen Markttrend zu. Die Geschäftszahlen lagen über früheren Prognosen. Sumitomo Electric Industries stürzten um 12 Prozent ab. Der Kabelhersteller kassierte seinen Jahresausblick. SIA Engineering ermäßigten sich in Singapur um 0,5 Prozent nach gesunkenen Umsätzen des Flugzeugwartungsunternehmens.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.229,00 -1,16% -1,26% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.134,68 -1,76% -9,98% 07:00 Kospi (Seoul) 1.978,94 -1,42% +0,90% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.102,96 -0,62% -12,33% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.819,52 -1,42% +4,13% 09:00 Taiex (Taiwan) 9.139,04 -1,44% +9,61% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.807,64 -0,22% -2,60% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.659,60 -0,68% -1,94% 10:00 BSE (Mumbai) 27.573,44 -1,09% +5,57% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 10.18 Uhr % YTD EUR/USD 1,1083 +0,2% 1,1056 1,0992 +2,1% EUR/JPY 114,93 -0,0% 114,98 115,42 -9,9% EUR/GBP 0,9032 -0,0% 0,9035 0,8973 +22,6% GBP/USD 1,2272 +0,3% 1,2237 1,2252 -16,8% USD/JPY 103,69 -0,3% 104,00 105,01 -11,7% USD/KRW 1145,46 -0,1% 1146,42 1141,56 -2,6% USD/CNY 6,7619 -0,1% 6,7665 6,7735 +4,1% USD/CNH 6,7736 +0,0% 6,7734 6,7814 +3,1% USD/HKD 7,7549 -0,0% 7,7550 7,7549 +0,1% AUD/USD 0,7638 -0,2% 0,7654 0,7668 +4,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,13 46,67 -1,2% -0,54 +5,3% Brent/ICE 47,67 48,14 -1,0% -0,47 +4,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.296,88 1.289,04 +0,6% +7,84 +22,3% Silber (Spot) 18,51 18,38 +0,7% +0,14 +34,0% Platin (Spot) 992,75 993,85 -0,1% -1,10 +11,4% Kupfer-Future 2,22 2,23 -0,6% -0,01 +2,8% === Mitarbeit: Anna Louie Sussman, Akane Otani und Kwanwoo Jun

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   November 02, 2016 05:23 ET (09:23 GMT)

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Aktien in diesem Artikel

Nippon Steel & Sumitomo Metal Corporation 19,11 0,53% Nippon Steel & Sumitomo Metal Corporation
Nissan Motor Co. Ltd. 2,21 -4,20% Nissan Motor Co. Ltd.
SIA Engineering Company Ltd 1,67 -0,60% SIA Engineering Company Ltd
Sony Corp. 18,87 0,91% Sony Corp.
Sumitomo Electric Industries Ltd. 18,00 1,69% Sumitomo Electric Industries Ltd.
Takeda Pharmaceutical Co. Ltd. 25,43 0,51% Takeda Pharmaceutical Co. Ltd.

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