25.11.2015 09:33:46
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MÄRKTE ASIEN/Geopolitische Sorgen belasten Aktien nur leicht
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)-- Überwiegend mit Abgaben haben sich die Kurse an den ostasiatischen Aktienmärkten zur Wochenmitte gezeigt, wobei allerdings der Markt in Schanghai im späten Geschäft ins Plus drehte. Als Belastungsfaktor wurde auf die Spannungen zwischen der Türkei und Russland verwiesen. Zwar verschreckte der Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch das NATO-Mitglied Türkei die Anleger etwas, doch insgesamt fiel die Reaktion moderat aus.
Deutlich stärker waren bereits am Vortag die Entwicklungen an den Rohstoffmärkten. Hier hatten steigende Versorgungsängste beim Ölpreis für den höchsten Tagesgewinn seit drei Wochen gesorgt und der Goldpreis profitierte von seinem Status als "sicherer Hafen". Sowohl Öl als auch Gold konnten ihre Gewinne im asiatischen Handel verteidigen.
"Es erscheint zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass der Konflikt zwischen der Türkei und Russland eskaliert, doch es zeigt die bestehenden Unsicherheiten um die Entwicklungen in Syrien und dem Irak", sagte Marktanalyst Angus Nicholson von IG. Von den Entwicklungen profitierte auch der ebenfalls als "sicherer Hafen" geltende japanische Yen, der zum Dollar zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit mehr als einer Woche stieg.
Für den Nikkei-225 ging es um 0,4 Prozent auf 19.848 Punkte nach unten und der Hang-Seng-Index gab um 0,3 Prozent nach. Dagegen kletterte der Shanghai-Composite um 0,9 Prozent auf 3.648 Punkte. Die Veränderungen an den Börsen hielten sich auch mit Blick auf die Sitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank im Dezember in recht engen Grenzen. Während die EZB in der kommenden Woche weitere Schritte gegen die niedrige Inflation in der Eurozone beschließen könnte, wird mittlerweile fest damit gerechnet, dass die Fed im kommenden Monat erstmals seit der Finanzkrise wieder die Zinsen anheben wird. Zudem wird am Donnerstag an der Wall Street wegen Thanksgiving nicht gehandelt, am Freitag nur verkürzt. Dies sorgte für Zurückhaltung.
Wenig Einfluss auf das Geschehen in Tokio hatte dagegen das Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rates der Bank of Japan (BoJ) von Ende Oktober. Dieses habe gezeigt, dass die Notenbank "ohne Zögern" dazu bereit ist, weitere geldpolitische Maßnahmen einzuleiten, so ein Teilnehmer. Es gebe zudem "keine Limits" bei den möglichen Optionen, sollten diese notwendig werden.
Am japanischen Markt spielten auch Gewinnmitnahmen eine Rolle, nachdem der Nikkei in weniger als zwei Monaten fast 20 Prozent gutgemacht hatte. Die Yen-Stärke drückte vor allem auf Exportwerte, so die des Smartphoneteile-Herstellers Alps Electric oder des Agrochemie-Exporteurs Nippon Sodo mit jeweils 4 Prozent Minus. Gefragt waren dagegen defensive Werte wie die der Versorger Tokyo Electric Power und Chubu Electric Power mit Gewinnen von 2,9 bzw 2 Prozent. Energiewerte profitierten vom gestiegenen Ölpreis.
In Schanghai gehörten Pharma-, Medien und Internetsicherheits-Werte zu den Favoriten. Auch Rüstungstitel waren mit der Türkei-Russland-Krise gesucht. So erreichten XiAn Tianhe Defense Technology sowie Shenzhen Fastprint Circuit Tech das 10-Prozent-Limit. Die Startup-Börse ChiNext lief dem Schanghaier Markt voraus, wobei Teilnehmer hier vor einer Überhitzung angesichts der extrem hohen Bewertungen warnten.
In Sydney fiel der S&P/ASX 200 um 0,6 Prozent zurück. Hier verzeichneten erneut die Minenwerte Verluste, nachdem der Eisenerzpreis am Dienstag weitere knapp 2 Prozent verloren hatte und erneut auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren gefallen war. Rio Tinto verloren 0,6 Prozent und Fortescue Metals 1,4 Prozent. Auch in Australien zeigten sich die Energiewerte gegen den Trend und mit dem gestiegenen Ölpreis fester. So gewannen Santos 3,5 Prozent, Origin Energy 3,1 Prozent, und Liquefied Natural Gas 7,4 Prozent. Bankenwerte schlossen überwiegend im Minus, nachdem sie in den vergangenen Wochen kräftig gestiegen und damit anfällig für Gewinnmitnahmen waren.
Öl und Gold konnten ihre Gewinne vom Vortag verteidigen. Am Markt wird aber bezweifelt, dass bei beiden Rohstoffen ein Trendwechsel eingeleitet worden ist. Der Ölpreis wird übergeordnet weiter vom bestehenden Überangebot belastet, der Goldpreis steht weiter im Einfluss der höchst wahrscheinlich anstehenden US-Zinserhöhung, die das keine Rendite abwerfende Gold belasten würde. Ein Barrel der Sorte WTI kostete 42,92 Dollar und damit 0,1 Prozent mehr als zum Settlement in den USA am Vortag. Der Goldpreis legte um weitere 0,4 Prozent auf 1.079 Dollar zu.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 8.41 Uhr EUR/USD 1,0687 +0,4% 1,0646 1,0634 EUR/JPY 130,70 +0,2% 130,43 130,52 USD/JPY 122,28 -0,2% 122,52 122,73 USD/KRW 1143,50 -0,3% 1146,88 1153,36 USD/CNY 6,3893 -0,0% 6,3898 6,3884 AUD/USD 0,7278 +0,2% 0,7265 0,7210INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MESZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.193,70 -0,63% 07:00 Taiex (Taiwan) 8.522,51 -0,01% 07:30 Nikkei-225 (Tokio) 19.847,58 -0,39% 08:00 Kospi (Seoul) 2.009,42 -0,34% 08:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.647,85 +0,88% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.529,08 -0,26% 10:00 Straits-Times (Singapur) 2.897,33 -0,89% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.681,95 +0,29% 11:00 Sensex (Mumbai/Indien) 25.775,74 -0,17% 12:00 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 25, 2015 03:03 ET (08:03 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Bank of Japan | 26 530,00 | -0,45% | |
Chubu Electric Power Co Inc | 9,90 | -0,50% | |
Fortescue Metals Group LtdShs | 11,40 | 3,07% | |
Origin Energy Ltd. | 6,65 | -2,92% | |
Tokyo Electric Power Co Holdings, Inc | 3,40 | -2,00% |