10.02.2016 11:14:47
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MÄRKTE ASIEN/Nikkei fällt auf tiefsten Stand seit 2014
Von Chao Deng und Kosaku Narioka
TOKIO (Dow Jones)--An den Börsen in Südostasien hat sich über Nacht nichts getan: Es ging weiter abwärts. Wie schon am Vortag gab es keinen unmittelbaren Auslöser für das Anhalten der Talfahrt am Mittwoch. Zwar stieg der Yen auf ein Zweijahreshoch, was die Exportaussichten japanischer Unternehmen schmälerte und die Aktienkurse in Tokio drückte, doch letztlich bewegte sich der Yen-Wechselkurs nur moderat. Doch schien Anlegern jeder Anlass zum Ausstieg aus Aktien aktuell recht zu sein. Der Nikkei-225 stürzte auf das tiefste Niveau seit 2014 und die australische Börse drehte endgültig in den Bärenmarktmodus.
Sydney im Bärenmarktmodus In Sydney schloss der Leitindex S&P/ASX-200 bei 4.776 Punkten - ein Minus von 1,2 Prozent. Seit den Aprilhochs ist der Markt um 21 Prozent eingebrochen. Ab einem Absturz von 20 Prozent sprechen Börsianer von einem Bärenmarkt. Damit folgte Australien den chinesischen und japanischen Vorgaben, die ebenfalls im Bärenmarktmodus rangieren. "Dies ist der erste nachhaltige Bärenmarkt, den ich seit der globalen Finanzkrise beobachte", sagte IG-Marktstratege Evan Lucas in Melbourne. Das japanische Pendant erholte sich im Verlauf etwas, schloss aber um weitere 2,3 Prozent niedriger bei 15.713 Punkten - belastet von Sorgen über den Zustand des Bankensektors. Damit gab der japanische Leitindex fast alle Gewinne ab, die seit Verkündung der expansiven Geldpolitik durch die Bank of Japan im Oktober 2014 aufgelaufen waren. In China und Südkorea ruhte der Handel weiter wegen der Neujahrsfeierlichkeiten.
Unternehmensgewinne in Japan kritisch beäugt Anleger in Japan fürchteten in wachsendem Maße eine Belastung der Unternehmensgewinne durch eine wirtschaftliche Abkühlung in den USA und China sowie durch ein Ansteigen des Yen-Wechselkurses, hieß es im Handel. Seit Ministerpräsident Shinzo Abe die Regierungsgeschäfte übernommen habe, "ging ein erheblicher Teil der verbesserten Gewinnsituation bei Unternehmen auf das Konto der Wechselkurse. Es gibt Bedenken, dass wir bei einer gegenläufigen Wechselkursentwicklung wieder auf Anfang gehen", sagte Aktienstratege Ichiro Yamada von Fukoku Mutual Life Insurance. Vor allem im Bankensektor gingen die Gewinnerwartungen angesichts der Niedrigzinspolitik der japanischen Notenbank kontinuierlich zurück. "Die Zinsentscheidung der Bank of Japan geht nach hinten los", resümierte Händler Kei Okamura von Aberdeen Investment Management mit Blick auf die Banken.
Auch die Unsicherheit über die kurzfristige US-Geldpolitik bleibe ein Störfeuer. Daher maßen Marktbeobachter der Anhörung von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses große Bedeutung bei. Diese erfolgt aber erst nach Handelsschluss in Asien. Sollte Yellen wie am Markt erhofft von ihren Zinserhöhungsplänen abrücken, könnten sich die Aktienmärkte unter Führung der Wall Street nachhaltiger stabilisieren, hieß es. Allerdings könnte es je nach den Aussagen Gegenwind von der Währungsseite geben, falls sich der Dollar weiter abschwäche.
Am Devisenmarkt ging der US-Dollar zum Börsenschluss in Tokio mit 114,55 Yen um nach Wechselkursen um 114,87 Yen zur Vortageszeit. Damit verharrte die japanische Währung in der Nähe ihres Höchststandes vom Dienstag, als der Yen auf das höchste Niveau seit 2014 gesprungen war. Der Singapur-Dollar kletterte derweil gegenüber seinem US-Pendant auf das höchste Niveau seit Oktober. Investoren setzten auf eine taubenhaft gestimmte Yellen, hieß es. Der Greenback neigte insgesamt zur Schwäche.
Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen aus Japan erholten sich indes und drehten wieder knapp ins Plus, nachdem sie am Vortag erstmals ins Minus gerutscht waren. Während der Goldpreis von seinen jüngsten Hochs etwas zurückkam, brach der Ölpreis abermals ein. Die global gehandelte Ölsorte Brent verbilligte sich auf rund 31,00 Dollar zum Börsenschluss in Tokio - ein Abschlag auf Tagessicht von 5,8 Prozent.
Banken- und Rohstoffwerte schwach Daher verwunderte es nicht, dass Energie- und Rohstoffwerte auf breiter Front unter Druck standen. In Sydney gaben Woodside Petroleum und Oil Search 0,9 bzw. 2,4 Prozent ab, Santos verloren 2,6 Prozent. BHP Billiton und Rio Tinto sanken um 2,5 bzw. 1,2 Prozent. In Japan und Australien zählten auch Bankentitel zu den schwächsten. Mitsubishi UFJ Financial Group setzten ihren Vortageseinbruch in Tokio ungebremst fort und verloren weitere 7,1 Prozent, Mizuho Financial Group ermäßigten sich um 5,4 Prozent. Der japanische Bankensektor bewegte sich damit auf dem niedrigsten Bewertungsniveau seit mehreren Jahren.
Gegen den Trend kletterten Commonwealth Bank of Australia in Sydney um 1,8 Prozent. Der Finanzkonzern hatte mit einem Rekordgewinn im ersten Halbjahr aufgewartet. Computershare brachen um 7,9 Prozent ein. Das Unternehmen verschreckte mit einem schwachen Ausblick, wenngleich die Gewinnprognose bestätigt wurde.
=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 4.775,70 -1,17% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.713,39 -2,31% 07:00 Kospi (Seoul) Feiertag Schanghai-Composite (Schanghai) Feiertag CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) Feiertag Hang-Seng-Index (Hongkong) Feiertag Taiex (Taiwan) Feiertag Straits-Times (Singapur) 2.582,10 -1,57% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.644,41 -1,09% 10:00 BSE (Mumbai) 23.825,86 -0,81% 11:00DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 9.50 Uhr EUR/USD 1,1258 -0,3% 1,1288 1,1184 EUR/JPY 129,26 -0,5% 129,94 128,95 USD/JPY 114,84 -0,2% 115,12 115,34 USD/KRW 1196,06 -0,3% 1199,60 1206,70 USD/CNY 6,5739 0% 6,5739 6,5739 USD/CNH 6,5515 -0,2% 6,5653 6,5751 USD/HKD 7,7953 +0,0% 7,7948 7,7919 AUD/USD 0,7104 +0,4% 0,7074 0,7047 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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February 10, 2016 04:44 ET (09:44 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
BHP Billiton Ltd. | 24,53 | -0,59% | |
Commonwealth Bank Australia Ltd. | 98,31 | 1,35% | |
Computershare Limited | 21,20 | 0,00% | |
Mitsubishi UFJ Financial Group Inc. (MTFG) | 12,06 | -1,31% | |
Mizuho Financial Group Inc. | 26,13 | -0,99% | |
Rio Tinto Ltd. | 73,30 | 1,44% | |
Rio Tinto plc | 60,24 | -0,35% | |
Santos Ltd. | 4,16 | -0,57% |