05.02.2016 08:59:19

MÄRKTE EUROPA/Aktien angeschlagen - Arcelormittal dürften einbrechen

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem etwas leichteren Start an Europas Börsen rechnen Händler am Freitag. "Der Markt ist und bleibt angeschlagen", sagt ein Händler. Zwar habe der Dax am Vortag nach einem vorübergehenden Rücksetzer unter die wichtige Unterstützung bei 9.300 Punkten diese Zone per Schlusskurs wieder überwunden. "Nach oben fehlt aber eindeutig die Kraft", sagt der Händler, der auch zum Wochenende mit Kursverlusten rechnet. Während der DAX vorbörslich mit einem Minus von 0,3 Prozent indiziert wird, wird der Euro-Stoxx-50 nahezu unverändert erwartet.

   Die Unlust am Investieren breite sich bei professionellen Anlegern immer weiter aus. "Wegen der extrem hohen Volatilität vor allem beim Ölpreis hat keiner mehr Lust, selbst bei optisch billigen Kursen noch zuzugreifen", so ein anderer Händler: "Er muss ja damit rechnen, sofort wieder ausgestoppt zu werden". Der Markt sei daher ein Spielball kurzfristig orientierter Marktakteure und von Computer-Algorithmen.

Ölpreis bleibt Taktgeber Die hohe Korrelation zu Kursausschlägen beim Ölpreis dürfte weiter anhalten. Bei Hedgefonds sei der extrem hohe und fundamental nicht erklärbare Gleichlauf von Öl- und Aktienmärkten mittlerweile das Hauptthema. Nachrichten spielten vor diesem Hintergrund kaum eine Rolle. Selbst die ansonsten sehr wichtigen US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag dürften daher nur kurzfristig für Bewegung sorgen.

   Die Vorgaben aus Asien sind uneinheitlich, der japanische Nikkei-Index leidet unter der neuerlichen Stärke des Yen. Auch von den US-Börsen dürfte keine Unterstützung kommen, heißt es weiter: Seit Wochenbeginn habe der S&P-Future um 1,3 Prozent nachgegeben, der DAX-Future jedoch um 4,7 Prozent. "Wenn sich die beiden Märkte entkoppeln, müssen auch gute Arbeitsmarktdaten aus den USA den europäischen Märkten nicht zwangsläufig helfen", so der Händler. Aber der starke Rückgang der Beschäftigungskomponente des ISM-Service-Indexes am Mittwoch lasse "ohnehin keinen starken Bericht erwarten".

Stahlwerte unter Druck Unter den Einzelwerten stehen ArcelorMittal und die gesamte Stahlbranche im Fokus. Hier wird mit kräftigen Verlusten gerechnet, nachdem Arcelormittal wie befürchtet eine Kapitalerhöhung in Höhe von 3 Milliarden Dollar angekündigt hat. Gerüchte darüber hatten die Titel am Vorabend in den USA nachbörslich bereits um 10 Prozent einbrechen lassen. "Eine Kapitalerhöhung im rohstoffnahen Sektor ist das letzte, worauf der Markt jetzt Lust hat", sagt ein Händler. Die Sorge über zusätzlichen Kapitalbedarf dürfte sich ausbreiten und alle Stahlwerte anstecken. Da die Kapitalerhöhung grob die Hälfte der Marktkapitalisierung von Arcelormittal ausmache, komme es zu einer massiven Gewinnverwässerung. Die Aktien dürften daher extrem stark einbrechen. Auch die gleichzeitig veröffentlichten Geschäftszahlen zum vierten Quartal werden negativ gesehen. Bei Tadegate stürzen Arcelormittal vorbörslich um über 12 Prozent ab, thyssenkrupp büßen 2,9 Prozent und Salzgitter 2,4 Prozent ein.

   Kursverluste werden auch im TecDax bei XING erwartet. Die Wettbewerberaktie Linkedin in den USA war nach einer Gewinnwarnung um fast 30 Prozent eingebrochen. "Ich kann mir gut vorstellen, dass der eine oder andere Anleger nach diesem heftigen Kurseinbruch von Linkedin kalte Füße kriegt und Aktien abstößt", sagt ein Händler. Sollte der Xing-Kurs im frühen Handel tatsächlich unter Druck geraten, könnte er sich aber wieder stabilisieren, sollte Xing klarstellen, dass die Probleme von LinkedIn auf Xing nicht übertragbar seien. Bei Tradegate verlieren Xing 2,9 Prozent.

   Daneben hat die BNP Paribas in Frankreich Geschäftszahlen vorgelegt. Sie lägen nur leicht unter Erwartung, heißt es in einer ersten Einschätzung. Eine positive Kursreaktion erwarten Marktteilnehmer beim französischen Baukonzern Vinci. Gewinn und Umsatz liegen leicht über den Konsensprognosen. Bei Wincor Nixdorf wird mit Kursgewinnen gerechnet, nachdem Diebold ihr lange erwartetes Übernahmeangebot vorgelegt hat. Umgerechnet liegt der Übernahmepreis bei rund 49,60 Euro. Bei Tadegate steigt der Wincor-Kurs um 1,8 Prozent.

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