13.07.2016 18:54:55
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MÄRKTE EUROPA/Aktienmärkten geht etwas die Puste aus
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Europa haben zur Wochenmitte eine Verschnaufpause eingelegt. Im Zuge der Rally von 600 Punkten in vier Tagen hat der Dax zwar erneut kurz die 10.000er-Marke übersprungen, konnte dieses Niveau allerdings nicht behaupten. Die Stimmung an der Börse ist im Vorfeld der Sitzung der Bank of England am Donnerstag weiter gut, so dass die Kurse keine Anstalten machten, stärker nachzugeben. Am Markt gibt es Spekulationen über eine Zinssenkung oder aber andere geldpolitische Lockerungen, mit denen die Notenbanker versuchen könnten, die negativen Folgen des Brexit-Votums abzufedern.
Der DAX schloss nach einem vergleichsweise ruhigen Handel 0,3 Prozent leichter bei 9.931 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 2.926 Punkte.
Erste zehnjährige Bundesanleihe mit negativer Rendite Die anhaltende Suche der Anleger nach Sicherheit sorgte am Anleihemarkt für neue Renditerekorde. Erstmals hat ein Land aus der Eurozone eine zehnjährige Staatsanleihe mit einer Minusrendite begeben. Die neue deutsche Benchmarkanleihe wurde zu minus 0,05 Prozent zugeteilt. Am Sekundärmarkt waren die Renditen schon kurz vor dem Brexit-Referendum am 23. Juni in den Minusbereich gefallen.
Unmittelbar vor der deutschen Auktion hatte die Schweiz ebenfalls einen Rekord aufgestellt. Sie platzierte 2058 fällige Anleihen mit einer Minusrendite von 0,023 Prozent. Noch nie zuvor wurden weltweit Papiere mit einer so langen Laufzeit mit einer negativen Auktionsrendite am Markt untergebracht.
Hoffnung auf finanzielle Erleichterungen treibt spanische Banken Die Stimmung für spanische Banken hat sich verbessert, nachdem der Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) die Meinung vertritt, dass die Banken nur bis zum Mai 2013 die überhöhten Zinsen erstatten müssen. Demnach bleibt spanischen Banken voraussichtlich die Rückzahlung von hunderten von Millionen Euro an Kreditnehmer erspart. Die Kunden der Banken hatten Hypothekenverträge mit Klauseln unterzeichnet, die sie daran hinderten, von dem stetigen Rückgang der Kreditzinsen zu profitieren.
Sollte sich der EuGH dieser Ansicht anschließen, wäre es eine deutliche finanzielle Erleichterung für eine Reihe spanischer Banken. In der Folge stiegen die Aktien der CAIXABANK und der Banco Popular um jeweils 1,5 Prozent, Sabadell um 2,9 Prozent und Liberbank um 13,3 Prozent. Der Banken-Sektor gab europaweit dagegen um 1,1 Prozent nach. Hier wurden nach der Rally der vergangenen vier Tage Gewinne mitgenommen.
Schwacher Ölpreis lastet auf der Stimmung Die Ölpreise kamen nach ihrem starken Anstieg am Dienstag deutlicher zurück. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent gab um 4,3 Prozent auf 46,39 Dollar nach. Nachdem die Daten des US-Branchenverbandes American Petroleum Institute (API) am Vorabend ein "bearisches" Preissignal geliefert haben, sorgten die offiziellen US-Vorratsdaten für weiteren Abgabedruck. Zwar fielen die Lagerbestände in der Vorwoche, aber weniger deutlich als prognostiziert. Gleichzeitig stiegen die Bestände an Benzin und Mitteldestillaten unerwartet. Zudem ist laut der Internationalen Energie Agentur (IEA) die Ölnachfrage in China im Mai auf den niedrigsten Stand seit rund drei Jahren gefallen.
Unterdessen nimmt die Berichtssaison für das zweite Quartal ganz allmählich Fahrt auf. Beim britischen Modehaus Burberry sind die Umsätze in den Monaten April bis Juni weniger stark zurückgegangen, als Händler das befürchtet hatten. Der Kurs zog um 6,3 Prozent an. Aktien des französischen Supermarktbetreibers Casino verloren dagegen 0,2 Prozent, der Umsatz ist im zweiten Quartal um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.
Der französische Bahntechnikkonzern Alstom hat im ersten Geschäftsquartal den Umsatz zwar deutlich gesteigert, allerdings bei den Auftragseingängen einen herben Rückschlag erlitten. Die Mittelfristziele bis 2020 bestätigte Alstom aber. Der Kurs legte um 1,8 Prozent zu.
Im deutschen MDAX konnten Steinhoff die jüngsten Aufschläge weitgehend behaupten, nachdem die britische Poundland nun die Übernahme für 220 Pence je Aktie akzeptiert hat. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 600 Millionen Pfund. Da die Poundland-Aktionäre noch eine Dividende von 2 Pence erhalten, schlossen Poundland mit 220,75 Pence leicht über dem Gebotskurs. Zum Vortag ist das ein Plus von 12,5 Prozent. Steinhoff gaben um 0,6 Prozent nach.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.926,14 -7,30 -0,2% -10,5% Stoxx-50 2.846,01 -9,78 -0,3% -8,2% Stoxx-600 335,83 -0,43 -0,1% -8,2% XETRA-DAX 9.930,71 -33,36 -0,3% -7,6% FTSE-100 London 6.670,40 -10,29 -0,2% +6,9% CAC-40 Paris 4.335,26 +3,88 +0,1% -6,5% AEX Amsterdam 444,45 -0,99 -0,2% +0,6% ATHEX-20 Athen 1.517,03 +27,81 +1,9% -17,3% BEL-20 Bruessel 3.390,32 -3,20 -0,1% -8,4% BUX Budapest 27.192,32 -203,90 -0,7% +13,7% OMXH-25 Helsinki 3.328,75 +23,21 +0,7% -0,9% ISE NAT. 30 Istanbul 100.194,82 +106,93 +0,1% +12,1% OMXC-20 Kopenhagen 975,78 -2,31 -0,2% -3,8% PSI 20 Lissabon 4.590,90 -35,96 -0,8% -14,3% IBEX-35 Madrid 8.473,90 -32,10 -0,4% -11,2% FTSE-MIB Mailand 16.527,89 -193,11 -1,2% -22,8% RTS Moskau 949,89 -5,52 -0,6% +25,5% OBX Oslo 555,59 +2,02 +0,4% +3,1% PX-GLOB Prag 1.072,32 -1,52 -0,1% -13,6% OMXS-30 Stockholm 1.356,35 +1,84 +0,1% -6,3% WIG-20 Warschau 1.744,15 -10,23 -0,6% -6,2% ATX Wien 2.136,24 -28,05 -1,3% -10,9% SMI Zuerich 8.142,33 -0,80 -0,0% -7,7%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:58 Di, 17.13 Uhr % YTD EUR/USD 1,1111 +0,39% 1,1068 1,1069 +2,3% EUR/JPY 115,7329 +0,31% 115,3797 115,72 -20,7% EUR/CHF 1,0929 -0,07% 1,0936 1,0927 +0,5% EUR/GBP 0,8431 +0,97% 0,8310 1,1914 +14,5% USD/JPY 104,17 -0,07% 104,24 104,54 -11,3% GBP/USD 1,3177 -1,06% 1,3318 1,3186 -10,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,97 46,80 -3,9% -1,83 +7,4% Brent/ICE 46,39 48,47 -4,3% -2,08 +8,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.341,94 1.332,65 +0,7% +9,29 +26,5% Silber (Spot) 20,28 20,16 +0,6% +0,12 +46,7% Platin (Spot) 1.097,40 1.093,00 +0,4% +4,40 +23,1% Kupfer-Future 2,24 2,21 +1,2% +0,03 +4,0% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
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July 13, 2016 12:23 ET (16:23 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 23 PM EDT 07-13-16
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