04.08.2015 13:04:48

MÄRKTE EUROPA/Anleger kaufen Continental nach guten Zahlen

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Continental macht nicht nur seinen Aktionären Freude, sondern trägt am Dienstag auch maßgeblich dazu bei, dass sich der deutsche Aktienmarkt im europäischen Vergleich recht wacker schlägt. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Aktienkurs von Conti vervierfacht. Und es läuft weiterhin sehr gut, das Unternehmen traut sich mehr zu. Die Conti-Aktie steigt um 5,0 Prozent und stellt den Gewinner im DAX. Der Index selbst zeigt sich 0,2 Prozent leichter bei 11.425 Punkten. Ansonsten entwickeln sich die Indizes in Europa sehr unterschiedlich. So gibt der Euro-Stoxx-50 deutlicher um 0,7 Prozent nach auf 3.611 Punkte.

   Kräftig nach unten geht es in Mailand, dort verliert der Index 1,4 Prozent. Aber auch Madrid handelt mit einem Abschlag von 1,1 Prozent deutlich im Minus. Noch stärker nach unten geht es erneut in Athen, wo die Kurse im Schnitt 3,5 Prozent einbüßen. Die Aktien griechischer Banken brechen abermals um 30 Prozent ein. Die Anleger verkaufen diesen Sektor aufgrund der ungewissen Zukunft.

   Im Fokus der Börse in Deutschland steht der Automobilsektor mit den Quartalszahlen sowie den Absatzdaten aus den USA. Positiv überrascht Continental. Der Autozulieferer hat nach einem starken Halbjahr seine Gewinnprognosen nach oben genommen. S&P Capital zufolge hat das Wachstum von Continental im zweiten Quartal weiter an Fahrt gewonnen. Die Geschäftszahlen hätten die Erwartung übertroffen, wobei das Umsatzwachstum von 17,6 Prozent neben der Stärke des Euro auch auf die jüngsten Zukäufe zurückzuführen sei.

   Wie befürchtet kann auch ein Rekordabsatz bei BMW den seit Wochen andauernden Kursrutsch nicht aufhalten. Kritisiert wird an der Börse vor allem die deutliche Abschwächung der Gewinnmarge. Sie fiel im zweiten Quartal auf 8,4 Prozent zurück von 11,7 Prozent im Vorjahr. Damit gelang es BMW nicht, einen sehr starken Umsatzsprung in noch höhere Gewinne umzuwandeln. Die Aktien fallen um 1,8 Prozent.

   Leicht belastend wirken auch die Absätze deutscher Autohersteller in den USA auf die Branche. Sie boten im Juli kein einheitliches Bild. Daimler und BMW hatten hier leichte Rückgänge zu verzeichnen. VW verbuchte ein kleines Plus, kräftig aufwärts ging es bei Audi. Allerdings werde der US-Absatzmarkt nach wie vor vom deutlich wichtigeren chinesischen Markt überschattet, warnt Heino Ruland, Head of Research bei der ICF-Bank.

   Der Sektor der Banken stellt mit einem Minus von 1,3 Prozent den größten Verlierer in Europa. Es sind vor allem die Banken aus Spanien und Italien, die mit Schwäche auf die Kursverluste der griechischen Wettbewerber reagieren. Credit Agricole brechen in Paris nach Vorlage von Geschäftszahlen um 10 Prozent ein. Belastend wirkt, dass die Höhe der US-Strafzahlungen noch immer ungewiss ist. Zudem wird das Kernkapital der Bank als "mager" beschrieben. Royal Bank of Scotland tendieren nach einer Aktienplatzierung durch den britischen Staat etwas leichter.

   Der Energiesektor in Europa gibt im Sog des Ölpreisverfalls um 0,6 Prozent nach. "Sowohl das Angebot als auch die Nachfrage fordern ihren Tribut", sagt Jasper Lawler von CMC Markets mit Blick auf den Preisdruck. Die jüngsten Einkaufsmanagerindizes zeigten, dass die Nachfrage aus China zurückgeht, während der Iran gleichzeitig bei einer Aufhebung der Sanktionen eine starke Ausweitung der Produktion plane.

   Lufthansa stellen mit einem Abschlag von 3 Prozent den Verlierer im DAX, am Morgen hatten die Analysten der BoA-Merill Lynch den Wert auf "Underperform" von "Buy" gleich um zwei Schritte abgestuft. Angesichts der zuletzt zu verzeichnenden Gewinnentwicklung bei Axel Springer zeigen sich die Analysten der DZ Bank von den Zweitquartalsergebnissen positiv überrascht. Springer arbeite weiter mit Nachdruck am Übergang zu digitalen Geschäftsmodellen. Das wird von der Börse honoriert, die Aktie steigt im MDAX um knapp 7 Prozent.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.610,73 -0,68% Stoxx-50 3.445,12 -0,32% DAX 11.425,49 -0,16% FTSE 6.684,67 -0,06% CAC 5.094,35 -0,51% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 154,61 -17

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.20 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0981 0,18% 1,0961 1,0961 EUR/JPY 136,13 0,26% 135,78 135,95 EUR/CHF 1,0624 0,15% 1,0608 1,0610 USD/JPY 123,97 0,03% 123,94 124,03 GBP/USD 1,5589 -0,18% 1,5617 1,5599 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   August 04, 2015 06:34 ET (10:34 GMT)

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BMW AG 76,28 -0,37% BMW AG
Continental AG 65,94 -0,39% Continental AG
Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole) 15,36 0,62% Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole)
Lufthansa AG 6,62 3,37% Lufthansa AG
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