MÄRKTE EUROPA/Anleger scheuen wieder das Risiko

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Dax droht am Donnerstag nach unten auszubrechen. Er verliert im frühen Handel 1,3 Prozent auf 11.707 Punkte. Damit ist er unter die Tiefstkurse der jüngsten Handelsspanne gefallen, die von etwa 11.800 bis 12.100 Punkten reicht. An der Wall Street schloss der S&P-500-Index am Vorabend auf Tagestief. Händler werten dies als Indiz dafür, dass der Verkaufsbedarf noch anhält. Im Handel werden wieder verstärkt die Risiken für die Aktienmärkte betont. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 1 Prozent auf 3.648 Punkte nach.

   Am Devisenmarkt wertet der Yen auf, auch das wird als Zeichen einer zunehmenden Risikoscheu gewertet. "Die Stimmung am Markt tendiert seit gestern verstärkt auf Vermeidung von Risiken", sagt Kengo Suzuki von Mizuho Securities. Der Yen gilt als Fluchtwährung in unsicheren Zeiten. Der US-Dollar ist zum Yen mit 118,31 auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Monat gefallen. Der Euro versucht derweil zum Dollar einmal mehr den Ausbruch über die Marke von 1,10 Dollar.

   Der Ölpreis erholt sich weiter, gestützt von der Krise im Jemen. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent hat sich im asiatischen Handel der Marke von 60 US-Dollar genähert. Aktuell steigt er um 5,4 Prozent auf 59,50 Dollar. Saudi-Arabien hat gemeinsam mit anderen Golfstaaten mit Luftschlägen gegen die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen eingegriffen. Zudem sollen Bodentruppen zum Einmarsch bereitstehen.

   Die Huthi-Rebellen werden angeblich vom Iran unterstützt. Deshalb kursiert die Sorge vor einer Ausweitung der Krise. Diese könnte den Ölpreis weiter nach oben treiben. Der Goldpreis ist erstmals seit drei Wochen über 1.200 Dollar je Feinunze gestiegen, er steigt um 0,9 Prozent auf 1.207,60 Dollar.

   Am deutschen Aktienmarkt verlieren Infineon 3 Prozent. Die Aktie war schon am Vortag der größte Kursverlierer im DAX. In den USA büßte der Index der Halbleiterwerte am Mittwoch 4,6 Prozent ein, der Index der Biotechnologiewerte gab 4,3 Prozent ab. Aktien des Biotech-Fonds BB Biotech büßen 6 Prozent ein. Fresenius und FMC verlieren jeweils 2,5 Prozent. Beide Pharmaaktien sind seit Jahresbeginn stark gestiegen.

   Bayer-Aktien sinken um 2,4 Prozent, laut Händlern lastet eine Abstufung auf "Neutral" von "Kaufen" durch die Bank UBS auf dem Kurs. Die Deutsche Bank hat die Allianz-Aktie auf "Halten" von "Kaufen" gesenkt, was den Kurs des Versicherers um 2,2 Prozent fallen lässt. Unter Druck geraten auch konjunktursensible Titel wie Continental und Lufthansa, die jeweils 2,4 Prozent verlieren.

   adidas hat die Strategie für die nächsten fünf Jahre vorgestellt. Das Unternehmen will den Gewinn jährlich um 15 Prozent steigern und künftig mehr Geld an die Aktionäre ausschütten. Der Kurs gibt im allgemeinen Abwärtssog 1,5 Prozent ab.

   Größter Kursverlierer aller deutschen Standardwerte sind JENOPTIK mit einem Kursrutsch von 9,3 Prozent. Allerdings ist die Aktie in den vergangenen sechs Monaten um 50 Prozent gestiegen. Händler bemängeln einen verhaltenen Ausblick des Herstellers optischer Systeme.

   Stada geben um 2 Prozent nach. Der Pharmakonzern hat seine verhaltenen Ziele für das laufende Jahr bestätigt. Eine Abstufung auf "Neutral" von "Kaufen" durch Goldman Sachs drückt laut Händlern den Kurs des digitalen Karrierebeschleunigers XING um 4,6 Prozent. United Internet fallen nach Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2014 um 4,7 Prozent.

   DJG/bek/flf

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   March 26, 2015 04:43 ET (08:43 GMT)

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