27.07.2022 18:12:40
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MÄRKTE EUROPA/Anleger vorsichtig optimistisch vor Fed-Zinserhöhung
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte schlossen am Mittwoch im Plus. Die Impulse für die Einzelwerte lieferte abermals die Berichtssaison. Der Tag stand trotz einer Fülle an Quartalszahlen im Zeichen der US-Notenbank. Die erwartete Zinserhöhung und die anschließenden Aussagen zum zukünftigen Zinskurs werden als entscheidend für die kommenden Tage und Monate an den Börsen angesehen. Der DAX gewann 0,5 Prozent auf 13.166 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,9 Prozent auf 3.608 Zähler nach oben. Von einer fest tendierenden Nasdaq in den USA profitierten auch die Technologiewerte in Europa, deren Sektor-Index 1,5 Prozent zulegte.
US-Notenbank wird Leitzins deutlich anheben
Eine Zinserhöhung von 75 Basispunkten (Bp) gilt als ausgemachte Sache, aber selbst 100 Bp werden nicht ausgeschlossen. Denn im Fokus der Fed steht allein die Inflationsbekämpfung und nicht mehr die Förderung der Wirtschaftsaktivität. Die jüngsten US-Konjunkturdaten unterstreichen diesen Kurs, denn der Rückgang der Neubauverkäufe und der Einbruch des US-Konsumentenvertrauens sind auf die Kosteninflation zurückzuführen. Der Arbeitsmarkt sei indes intakt, hieß es.
Die Herausforderung für die US-Notenbank liegt für Scott Ruesterholz, Portfolio Manager bei Insight Investment, darin, die Inflation zu senken, ohne eine Rezession auszulösen. Die Fed werde versuchen, das verfügbare Einkommen allmählich wieder auf den Trend vor der Corona-Pandemie zurückzuführen. Idealerweise geschehe dies, indem die Wirtschaft langsam wachse, vielleicht ein bis anderthalb Prozent für ein paar Jahre, bis sie schließlich konvergiere und die Inflation wieder auf das Zielniveau sinke.
Adidas überrascht mit Gewinnwarnung - auch Puma schwach
Einen wahre Flut an Unternehmenszahlen galt es zu bewältigen. Adidas gaben 5,1 Prozent nach. Dabei waren weniger die Geschäftszahlen zum abgelaufenen Quartal ein Problem, sondern der deutlich gesenkte Ausblick für Marge und Umsatzwachstum. Der Wettbewerber Puma kam nach Zahlenvorlage im späten Handel unter Druck und verlor 4,1 Prozent.
Gut kamen die Geschäftszahlen der Deutschen Bank zum zweiten Quartal an. Aber auch hier missfielen die Aussagen der Bank für die kommenden Monate. RBC bemängelt den Anstieg der Kosten-Einnahme-Quote. Für die Aktie ging es um 1,6 Prozent nach unten.
Mit 2,7 Prozent Minus zeigten sich MTU-Aktien nach Zahlenvorlage zum zweiten Quartal. Die Zweitquartalszahlen der Deutschen Börse (+2,3%) fielen derweil besser als erwartet aus. Sowohl bei den Nettoerlösen als auch auf der Ergebnisseite wurden die Schätzungen geschlagen.
Trotz hoher Energie- und Rohstoffpreise hob BASF (-1,3%) nach guten Halbjahreszahlen seine Prognose an. Der Chemieriese rechnet für 2022 mit einem Umsatz in der Größenordnung von 86 bis 89 (zuvor: 74 bis 77) Milliarden Euro und einem bereinigten operativen Gewinn zwischen 6,8 und 7,2 (zuvor: 6,6 und 7,2) Milliarden Euro.
Mercedes-Benz (+3,6%) steigerte im zweiten Quartal trotz rückläufiger Autoverkäufe sowohl den Umsatz als auch den bereinigten operativen Gewinn überraschend kräftig. Den Ausblick für das Gesamtjahr erhöhte die Mercedes-Benz Group AG.
Qiagen schlossen 0,9 Prozent höher, die Geschäftszahlen waren besser als erwartet. Am Nachmittag hob RWE (+2,6) den Gewinnausblick für dieses Jahr deutlich an und wird wohl den für 2023 später im Jahr ebenfalls anheben.
Holcim hebt Ausblick an - Michelin enttäuscht beim Gewinn
Als sehr stark wurden auch die Halbjahreszahlen des schweizerischen Baustoffkonzerns Holcim (+4,5%) gewertet. Der Umsatz stieg um fast 17 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Mit der Wachstumsprognose von "mindestens 10 Prozent" auf vergleichbarer Basis für das Jahr 2022 seien auch optimistische Börsenerwartungen übertroffen worden. Beim Umsatz sei ein neuer Rekord erreicht worden, ebenso beim wiederkehrenden EBIT.
Für Michelin ging es dagegen nach Halbjahreszahlen um 6,1 Prozent nach unten. Laut Jefferies blieb das EBIT 7 Prozent unter den Schätzungen. Stören dürften sich Anleger vor allem am schwachen freien Cashflow. Dieser blieb weit unter den Schätzungen.
LVMH (+1,7%) hat die Schätzungen geschlagen. Der französische Luxusgüterkonzern hat im ersten Halbjahr 2022 Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert und damit den negativen Auswirkungen der coronabedingten Teil-Lockdowns in China getrotzt.
Unicredit schossen 8,6 Prozent nach oben. "Die guten Zahlen und dann noch ein erhöhter Ausblick überraschen positiv", kommentierte ein Händler. Trotz schwächerer Zahlen ging es für Credit Suisse um 1,0 Prozent nach oben. Im Blick stand der Personalwechsel an der Spitze. Das Kreditinstitut trennt sich von CEO Thomas Gottstein. Wie die Bank mitteilte, wurde Ulrich Körner, derzeit Leiter des Asset Managements, mit Wirkung zum 1. August als Vorstandschef berufen.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 3.607,78 +32,42 +0,9% -16,1%
Stoxx-50 3.610,75 +13,09 +0,4% -5,4%
Stoxx-600 428,12 +1,99 +0,5% -12,2%
XETRA-DAX 13.166,38 +69,45 +0,5% -17,1%
FTSE-100 London 7.348,23 +41,95 +0,6% -1,1%
CAC-40 Paris 6.257,94 +46,49 +0,7% -12,5%
AEX Amsterdam 713,53 +7,27 +1,0% -10,6%
ATHEX-20 Athen 2.010,33 +20,06 +1,0% -6,2%
BEL-20 Bruessel 3.752,04 +10,78 +0,3% -13,0%
BUX Budapest 41.653,18 +478,19 +1,2% -17,9%
OMXH-25 Helsinki 4.630,36 -7,44 -0,2% -16,8%
ISE NAT. 30 Istanbul 2.705,95 +4,74 +0,2% +33,6%
OMXC-20 Kopenhagen 1.756,97 -13,33 -0,8% -5,7%
PSI 20 Lissabon 5.998,98 +117,74 +2,0% +9,8%
IBEX-35 Madrid 8.124,40 +54,80 +0,7% -6,8%
FTSE-MIB Mailand 21.480,70 +320,72 +1,5% -22,6%
RTS Moskau 1.153,95 +17,93 +1,6% -27,7%
OBX Oslo 1.107,36 +5,15 +0,5% +3,6%
PX Prag 1.260,29 +14,58 +1,2% -11,6%
OMXS-30 Stockholm 1.971,38 +8,41 +0,4% -18,5%
WIG-20 Warschau 1.651,89 -2,81 -0,2% -27,1%
ATX Wien 2.995,95 +33,71 +1,1% -22,7%
SMI Zuerich 11.056,74 -45,57 -0,4% -14,1%
* zu Vortagsschluss
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,94 +0,02 +1,12
US-Zehnjahresrendite 2,77 -0,03 +1,26
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:21h Di, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0111 -0,1% 1,0139 1,0126 -11,1%
EUR/JPY 138,78 +0,2% 138,79 138,32 +6,0%
EUR/CHF 0,9753 +0,1% 0,9753 0,9753 -6,0%
EUR/GBP 0,8401 -0,1% 0,8411 0,8421 -0,0%
USD/JPY 137,26 +0,3% 136,89 136,60 +19,2%
GBP/USD 1,2034 +0,0% 1,2055 1,2024 -11,1%
USD/CNH (Offshore) 6,7623 -0,1% 6,7637 6,7691 +6,4%
Bitcoin
BTC/USD 21.525,47 +2,8% 21.224,87 20.837,45 -53,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 97,59 94,98 +2,7% 2,61 +36,4%
Brent/ICE 106,65 104,40 +2,2% 2,25 +42,4%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 205,00 214,01 +2,5% 5,08 +255,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.719,50 1.717,40 +0,1% +2,10 -6,0%
Silber (Spot) 18,65 18,63 +0,1% +0,02 -20,0%
Platin (Spot) 887,80 877,13 +1,2% +10,68 -8,5%
Kupfer-Future 3,43 3,38 +1,2% +0,04 -22,9%
YTD zu Vortagsschluss
===
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/
(END) Dow Jones Newswires
July 27, 2022 12:12 ET (16:12 GMT)
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