MÄRKTE EUROPA/Beim Börsenneuling Siltronic greifen Anleger zu

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Ein Börsengang sorgt am Donnerstag am deutschen Aktienmarkt für Aufsehen. Der Chemiekonzern Wacker Chemie hat sein Halbleitergeschäft Siltronic an die Börse gebracht. Allerdings muss Wacker Chemie beim Preis große Zugeständnisse machen: Mit 30 Euro kommen die Siltronic-Aktien am unteren Rand der zuvor von 30 bis 38 Euro reichenden Platzierungsspanne an den Kapitalmarkt. Damit erlöst Wacker Chemie rund 60 Millionen Euro weniger als zum Preis von 38 Euro. Mit 32,15 Euro handelt der Börsenneuling jedoch über dem Emissionspreis, Anleger bewerten die Aktie also höher.

   Europas Aktienmärkte legen derweil nach der Kurs-Rally vom Mittwoch noch etwas zu. Der Dax steigt um 0,6 Prozent auf 11.337 Punkte und der Euro-Stoxx-50 um 0,4 Prozent auf 3.540 Punkte. Aus charttechnischer Sicht erfreulich werten die Analysten von HSBC Trinkaus, dass der DAX am Vortag über den Tiefstkursen vom März und Mai geschlossen hat. Konjunkturelle Impulse können am Nachmittag Daten vom US-Arbeitsmarkt und aus dem Einzelhandel setzen.

   Der Euro gibt im frühen europäischen Devisengeschäft zum US-Dollar nach und handelt mit 1,1270 Dollar. Bundesanleihen verlieren weiter an Boden. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, die sich umgekehrt zum Kurs verhält, ist von 0,85 Prozent am Mittwochabend auf 0,92 Prozent gestiegen. "Die Volatilität an den Anleihemärkten ist weiterhin sehr hoch", sagt Ulrich Wortberg von der Helaba. Das "Urvertrauen" in Bundesanleihen sei nach deren jüngstem Kurseinbruch "erschüttert".

   Größter Kursgewinner im DAX sind Lanxess-Aktien. Laut Händlern hat der Broker Baader Helvea die Aktie auf "Kaufen" von "Halten" hoch gestuft. Den Kursgewinn von Infineon von 2,3 Prozent führen Händler auf einen positiven Kommentar des Brokers Bryan Garnier zurück. Dieser hat die Aktien mit "Kaufen" empfohlen

   Aktien von Gerry Weber, die am Vortag nach einer Gewinnwarnung der Modekette um mehr als 30 Prozent eingebrochen sind, erholen sich mit einem Plus von 5 Prozent ein wenig. Die Aktien des Krankenhausbetreibers Rhön-Klinikum und die des Roboterherstellers Kuka handeln ex Dividende niedriger. Rhön-Klinikum schüttet 0,80 Euro je Aktie aus und Kuka 0,40 Euro.

   In London steigen Royal Bank of Scotland um 1 Prozent. Die britische Regierung will in den kommenden Monaten damit beginnen, sich von ersten Aktien der teilverstaatlichten Bank zu trennen.

   Der britische Staat hat sich zudem von der Hälfte seiner 30-prozentigen Beteiligung an der Royal Mail getrennt und dieses Paket zu 500 Pence je Aktie an den Markt gebracht. Der Kurs der Aktie fällt wegen des großen Angebots um 3 Prozent auf 500 Pence.

   Vodafone handeln 2,5 Prozent niedriger. Der Kursabschlag ist jedoch ausschließlich der Dividendenzahlung von 7,62 Pence je Aktie geschuldet.

   DJG/bek/raz

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   June 11, 2015 03:46 ET (07:46 GMT)

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