30.10.2015 16:25:50

MÄRKTE EUROPA/Börsen bewegen sich vor dem Wochenende kaum

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Am Freitagnachmittag kommt es an Europas Börsen zu leichten Gewinnmitnahmen. Der ausgehende Oktober meinte es gut mit den Investoren. Der Euro-Stoxx liegt seit Anfang des Monats rund 10 Prozent im Plus, für den Dax ging es mit einem Aufschlag von 14 Prozent noch deutlicher nach oben. Ursächlich für die gute Entwicklung war vor allem die Hoffnung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Wertpapierkaufprogramm noch vor dem Jahreswechsel ausweiten wird.

   Der DAX dreht 0,1 Prozent auf 10.811 Punkte ins Plus, nachdem er zuvor lange Zeit im Minus rangiert hatte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,2 Prozent auf 3.405 Zähler nach unten. Konjunkturdaten aus der Eurozone bzw. den USA setzen keine Akzente. Die Verbraucherpreise in der Eurozone verharrten wie erwartet im Oktober auf unverändertem Niveau. Ein deutlich über den Erwartungen liegender Chicago-Einkaufsmanagerindex für Oktober, der in den Expansionsbereich vorgerückt war, hilft ebenfalls nicht. Die meisten regionalen Fed-Umfragen befinden sich weiter im Kontraktionsbereich.

   Am Devisenmarkt erholt sich der Euro weiter und steht am Nachmittag bei 1,1065 Dollar. Händler äußern sich übergeordnet zurückhaltend zum Aufwärtspotenzial der Einheitswährung. Der Euro wird gleich von zwei Seiten in die Zange genommen: zum einen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die EZB ihr Programm zum Aufkauf von Anleihen ausweiten wird. Zum anderen steht nach der Oktober-Sitzung der US-Notenbank wieder eine Leitzinserhöhung in den USA im Dezember im Raum.

   Bei den Unternehmen dreht sich derweil alles um die auf Hochtouren laufende Berichtssaison. Vor allem im Bankensektor haben zahlreiche Institute ihre Quartalszahlen vorgelegt. In Paris steigen BNP Paribas um 1,5 Prozent. Sowohl im Privatkundengeschäft als auch im Investment-Banking wurden die Einnahmen wie erwartet gesteigert. BBVA-Aktien fallen dagegen nach Zahlenausweis um 4,9 Prozent. Für Deutsche Bank geht es nach den schwachen Geschäftszahlen des Vortages um weitere 1,2 Prozent nach unten.

   In der Luftfahrt- und Rüstungsindustrie liefert Airbus eine positive Überraschung, wie es bei Jefferies heißt. Die Aktien klettern um 3,8 Prozent. Sowohl der Umsatz, das EBIT wie auch der Freie Cashflow seien deutlich oberhalb der Erwartung ausgefallen. Nun sei auch ein erhöhter Ausblick möglich, erwartet Sandy Morris, Analyst bei dem US-Broker. Dazu kommen ein Aktienrückkauf über 1 Milliarde Euro und die erhöhte Produktion des Flugzeugmodells A320.

   Besonders gut kommen die am Vorabend vorgelegten Geschäftszahlen von Renault an. Sie treiben die Aktien um 4,3 Prozent an. Der französische Automobilkonzern hat nach Einschätzung der Analysten der Societe Generale nur ein Problem: das Unternehmen könne nicht genügend Autos produzieren, um die Nachfrage aus Europa zu stillen. Der finnische Reifenhersteller Nokian konnte indes seine Russland-Abhängigkeit vermindern, die Aktien springen um 14,5 Prozent. Für den Automobilsektor geht es gegen den Trend 0,7 Prozent nach oben.

   Weiter abwärts geht es dagegen bei den Fluggesellschaften. Wie schon am Vortag bei der Lufthansa werden gute Geschäftszahlen mit einem Ausverkauf quittiert. So hat der British-Airways-Mutterkonzern IAG einen Gewinnsprung von 39 Prozent vermeldet und die Prognose für den operativen Gewinn im Gesamtjahr erhöht. Dennoch fallen die Aktien um 3,6 Prozent. Lufthansa erholen sich kaum von ihrem 8-prozentigen Kurssturz des Vortages und notieren 1,6 Prozent höher.

   Als Enttäuschung werden hingegen die Daten von L'Oreal bezeichnet, die Aktien fallen um 4,7 Prozent. Vor allem die flächenbereinigten Verkäufe des französischen Konsumgüterkonzerns lagen unterhalb der Markterwartung. Im DAX setzen sich Merck KGaA mit 1,8 Prozent mit an die Spitze, nachdem die Citigroup sie auf "Kaufen" nach "Halten" hochgestuft hat.

   Bei Nemetschek im TecDax treibt eine Erhöhung der Prognose den Kurs um 3,9 Prozent nach oben. RIB Software geben nach volatilem Handelsverlauf 2,5 Prozent nach. Equinet spricht von nur moderaten Drittquartalszahlen. Gleichwohl sei das Unternehmen etwas profitabler gewesen, als die Analysten erwartet hätten.

   Am Morgen hat Börsenaspirant Hapag-Lloyd Preisspanne und Angebotsstruktur seines geplanten Börsengangs angepasst. Die neue Preisspanne beträgt 20 bis 22 Euro, zunächst waren 23 bis 29 Euro genannt worden. Die Zahl der auszugebenden Aktien wurde auf bis zu 13.228.677 Aktien erhöht. Die Zeichnungsfrist verlängerte die Containerreederei erneut, dieses Mal bis zum 3. November. Voraussichtlich am 6. November sollen die Aktien erstmals im regulierten Markt der Frankfurter Börse gehandelt werden.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.405,69 -0,23% Stoxx-50 3.206,38 -0,59% DAX 10.811,30 +0,10% FTSE 6.358,86 -0,58% CAC 4.881,94 -0,08% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 157,07% -6

DEVISEN zuletzt +/- % Fr,8.35 Uhr Do, 17.32 Uhr EUR/USD 1,1066 0,72% 1,0987 1,0969 EUR/JPY 133,32 0,57% 132,56 132,86 EUR/CHF 1,0907 0,26% 1,0879 1,0876 USD/JPY 120,46 -0,15% 120,65 121,18 GBP/USD 1,5397 0,40% 1,5336 1,5298 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mpt/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   October 30, 2015 10:55 ET (14:55 GMT)

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Airbus SE (ex EADS) 171,48 1,04% Airbus SE (ex EADS)
BBVA SA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria) 13,15 -0,30% BBVA SA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria)
BNP Paribas S.A. 76,63 1,40% BNP Paribas S.A.
Deutsche Bank AG 22,02 -0,92% Deutsche Bank AG
International Consolidated Airlines S.A. 3,36 0,33% International Consolidated Airlines S.A.
L'Oréal S.A. (L'Oreal, L Oreal) 363,10 -1,06% L'Oréal S.A. (L'Oreal, L Oreal)
Lufthansa AG 7,72 1,66% Lufthansa AG
Merck KGaA 135,00 0,30% Merck KGaA
Nemetschek SE 115,70 -0,09% Nemetschek SE
Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc) 6,51 -0,79% Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc)
Renault S.A. 48,65 0,91% Renault S.A.

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