16.11.2022 15:50:44

MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben unter Druck - Autoaktien schwach

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bleiben am Mittwochnachmittag unter Abgabedruck. Der DAX notiert 1,0 Prozent im Minus bei 14.234 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,7 Prozent auf 3.886 Punkte. Etwas belastend für das Sentiment wirkt der Einschlag einer Rakete auf polnischem Territorium am Vortag. Dieser hatte Sorgen wegen einer möglichen Eskalation der Ukraine-Krise ausgelöst. Der Vorfall wird inzwischen allerdings recht gelassen gesehen. Wie Polen bestätigt hat, handelte es sich nicht um einen russischen Angriff, sondern höchstwahrscheinlich um eine ukrainische Luftabwehrrakete. Gleichwohl sind Rüstungsaktien gesucht wie Rheinmetall, Thales oder BAE Systems.

"Trotzdem zeigt die Entwicklung, dass der DAX auch wieder deutlich fallen kann, wenn sich die politische Krise mit dem Krieg verschärft oder auch eine neue Krise auftritt", so ein Marktteilnehmer. Mit Blick auf die mittel- und langfristigen Aussichten sollten Anleger deshalb vorsichtig bleiben. Denn im Unterschied zu früheren Krisen könnten sie nicht auf eine Unterstützung durch die Geldpolitik zählen, meint er. Neues zur Liquiditätsverknappung wird am Freitagmittag mit der Mitteilung der EZB zur Rückzahlung der gezielten langfristigen Refinanzierungsgeschäfte der EZB (TLTRO) erwartet.

US-Einzelhandelsdaten setzen keine Akzente

Die Börsen zeigen keine signifikante Reaktion auf die Veröffentlichung der US-Einzelhandelsdaten. Diese sind im Oktober um 1,3 Prozent gestiegen, und damit einen Tick stärker als die erwarteten 1,2 Prozent. Die Importpreise sind derweil im Oktober um 0,2 Prozent gefallen, und damit weniger stark als die prognostizierten minus 0,4 Prozent. Die Daten dürften keine Neueinschätzung am Markt zum wahrscheinlichen US-Zinspfad auslösen.

Hohe Verluste im Windenergiegeschäft und Belastungen durch den Rückzug aus dem Russland-Geschäft haben Siemens Energy im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 wie erwartet tiefrote Zahlen eingebrockt. Auch für das neue Geschäftsjahr stimmt Vorstandschef Christian Bruch auf einen Nettoverlust ein, der sich aber im Vergleich zum jüngsten Fehlbetrag "sehr stark verringern" soll. Positiv werden an der Börse aber der Ausblick sowie der Auftragseingang gewertet. Für die Aktie geht es nach einem zwischenzeitlichen deutlichen Plus nun um 0,9 Prozent nach unten.

Autoaktien stehen stärker unter Druck. "Mercedes senkt die Preise in China für Elektroautos deutlich", sagt ein Händler. Damit wolle Mercedes seine Wettbewerbsposition verbessern. Mercedes fallen um 5,5 Prozent, BMW um 3,9 Prozent und VW um 4,5 Prozent. Der Stoxx-Autoindex gibt 3,8 Prozent ab.

Dermapharm setzt seinen Wachstumskurs planmäßig fort. Der Hersteller von Markenarzneimitteln steigerte den Konzernumsatz um 9,6 Prozent und das bereinigte operative Ergebnis um 5,1 Prozent. Die Aktie hat sich seit Jahresbeginn halbiert, nun legt sie um 3,3 Prozent zu. Evotec verlieren 4,2 Prozent nach einer Herunterstufung durch die Deutsche Bank.

Zurich Insurance ehrgeizig

Zurich Insurance Group gewinnen 1,7 Prozent. Das Unternehmen will auf Konzernebene bis 2025 eine Eigenkapitalrendite von über 20 Prozent nach Steuern erzielen. Im abgelaufenen Planungszeitraum lag das Ziel bei "über 14 Prozent". Teilnehmer werten die Ambitionen positiv auch für den Sektor insgesamt, der sich behauptet zeigt.

"Leicht positiv" beurteilt ein Marktteilnehmer die Entwicklung bei Alstom. "Das EBIT hat die Erwartungen um 3 Prozent übertroffen", sagt er. Auch die Auftragseingänge hätten die Prognosen knapp übertroffen. Der Kurs legt um 7,4 Prozent zu. Mit Wandelanleihen warten gleich zwei Unternehmen aus dem Reisesektor auf. Mit Blick auf die damit zu erwartende Gewinnverwässerung verlieren Air France-KLM 12,3 und Carnival 14,1 Prozent.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.885,84 -0,7% -29,25 -9,6%

Stoxx-50 3.676,84 -0,4% -16,53 -3,7%

DAX 14.234,40 -1,0% -144,11 -10,4%

MDAX 25.691,38 -1,9% -489,78 -26,9%

TecDAX 3.089,90 -1,3% -39,71 -21,2%

SDAX 12.273,08 -2,1% -262,49 -25,2%

FTSE 7.354,41 -0,2% -15,03 -0,2%

CAC 6.605,97 -0,5% -35,69 -7,7%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,01 -0,10 +2,19

US-Zehnjahresrendite 3,73 -0,04 +2,22

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:29 Di, 17:14 % YTD

EUR/USD 1,0394 +0,5% 1,0385 1,0381 -8,6%

EUR/JPY 144,82 +0,5% 145,17 144,43 +10,7%

EUR/CHF 0,9786 +0,1% 0,9808 1,0585 -5,7%

EUR/GBP 0,8756 +0,4% 0,8759 0,8731 +4,2%

USD/JPY 139,31 +0,0% 139,77 139,11 +21,0%

GBP/USD 1,1870 +0,0% 1,1854 1,1886 -12,3%

USD/CNH (Offshore) 7,1012 +0,7% 7,0823 7,0475 +11,8%

Bitcoin

BTC/USD 16.500,29 -2,1% 16.849,73 16.984,50 -64,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 85,06 86,92 -2,1% -1,86 +21,8%

Brent/ICE 92,42 93,86 -1,5% -1,44 +26,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 114,00 124,10 -8,1% -10,10 +85,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.776,32 1.778,70 -0,1% -2,38 -2,9%

Silber (Spot) 21,60 21,63 -0,1% -0,03 -7,4%

Platin (Spot) 1.015,00 1.018,35 -0,3% -3,35 +4,6%

Kupfer-Future 3,77 3,82 -1,3% -0,05 -14,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 16, 2022 09:51 ET (14:51 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu BAE Systems plcmehr Analysen

18.10.24 BAE Systems Hold Jefferies & Company Inc.
12.04.24 BAE Systems Buy Deutsche Bank AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

AIR France - KLMShs American Deposit Receipt Repr 1 Sh 0,69 0,00% AIR France - KLMShs American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Alstom S.A. 20,60 0,19% Alstom S.A.
BAE Systems PLC (spons. ADRs) 57,50 1,77% BAE Systems PLC  (spons. ADRs)
BAE Systems plc 14,59 2,06% BAE Systems plc
BMW AG 77,10 1,07% BMW AG
BMW Vz. 72,55 0,76% BMW Vz.
Carnival Corp & plc paired 25,17 3,30% Carnival Corp & plc paired
Carnival plc 22,30 2,58% Carnival plc
Carnival PLCShs American Deposit.Receipt Repr. 1 sh 22,40 2,75% Carnival PLCShs American Deposit.Receipt Repr. 1 sh
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh 13,40 -0,74% Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Dermapharm Holding SE 39,90 -0,37% Dermapharm Holding SE
EVOTEC SE 7,96 3,04% EVOTEC SE
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 55,02 -0,11% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Rheinmetall AG 691,80 1,35% Rheinmetall AG
Siemens Energy AG 51,60 3,04% Siemens Energy AG
Thales S.A. 148,60 1,23% Thales S.A.
Volkswagen AG Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Pfd Sh 9,20 1,10% Volkswagen AG Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Pfd Sh
Volkswagen (VW) AG Vz. 93,64 0,75% Volkswagen (VW) AG Vz.
Volkswagen (VW) St. 95,30 0,69% Volkswagen (VW) St.
Zurich Insurance AG (Zürich) 305,10 0,36% Zurich Insurance AG (Zürich)
Zurich Insurance Group AG (spons. ADRs) 28,40 0,71% Zurich Insurance Group AG (spons. ADRs)

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 903,39 1,20%