07.01.2016 17:00:46
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MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich - China setzt Börsenregeln aus
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen erholen sich am Donnerstagnachmittag kräftiger von den Tiefs. Die chinesischen Behörden haben eine Aussetzung des umstrittenen Handelsaussetzungsmechanismus angekündigt. Dieser gilt als einer Hauptgründe für die zuletzt starken Verwerfungen an Chinas Börsen. Die bisherige Regel sieht Handelsunterbrechungen bzw. eine -einstellung vor, wenn gewisse Volatilitätsmarken gerissen werden. Kritiker weisen aber darauf hin, dass dies verkaufswillige Anleger dazu veranlasst, Verkaufsorders vorzuziehen.
Der Euro-Stoxx-50 verliert wegen der chinesischen Marktturbulenzen 1,8 Prozent auf 3.082 Punkte, für den Dax geht es 2,5 Prozent auf 9.958 Zähler nach unten. Im Tagestief notierte der DAX bei 9.810. Die Aussetzung des Circuit-Breaker-Mechanismus in China ist zwar hilfreich, ist aber nicht dazu angetan, die übergeordneten Sorgen der Anleger zu entkräften. Für Unruhe sorgt, dass zum achten mal in Folge der Yuan niedriger gefixt wurde. Die Anleger befürchten, dass die Yuan-Schwäche für Liquiditätsprobleme bei Chinas Unternehmen und Finanzinstituten sorgen könnte. Zugleich droht China damit einen globalen Abwertungswettkampf anzufachen.
Die Societe Generale sieht die Entwicklung indes differenzierter. Die Analysten weisen darauf hin, dass sich trotz der jüngsten Yuan-Abwertung gegen den Dollar der handelsgewichtete Index lediglich am unteren Ende einer seit einem Jahr gültigen Seitwärtsbewegung befinde. Der Index notiere zwar 4,5 Prozent leichter gegenüber August, allerdings noch immer ein Prozent höher als im Vergleich zum Vorjahr.
Daneben hat die Weltbank die globale Wachstumsprognose gesenkt. Sie reduzierte die Schätzung für das diesjährige Weltwirtschaftswachstum um 0,4 Prozentpunkt auf 2,9 Prozent. Hauptgrund sind die sich eintrübenden Aussichten der größten Schwellenländer. Aber auch die Wirtschaft in den USA und Europa habe sich weniger gut erholt als erhofft. Unter der Oberfläche lauerten gefährliche Störlinien, sagte Weltbank-Chefvolkswirt Kaushik Basu.
Unter Druck stehen sämtlich Branchen, vor allem jene, die von Chinas Nachfrage abhängen. Der Index der Rohstoffaktien bricht um 5,3 Prozent ein, besonders sensible Minenwerte wie Angloamerican sogar um 10,4 Prozent. Der Ölsektor verliert 3,9 Prozent. Der Verfall des Ölpreises geht ungebremst weiter - WTI gibt 2,5 und Brent 2 Prozent nach. Dagegen ist die Krisenwährung Gold gesucht, das Edelmetall stieg zeitweise auf 1.107 Dollar je Feinunze. Technische Analysten sehen nun Potenzial bis 1.140 Dollar.
Aber auch die Autobranche verliert mit minus 3,9 Prozent deutlich. Deutsche Autohersteller wie Daimler und BMW fallen mehr als 4,5 Prozent, da die Nachfrage nach ihren Premiumkarossen ebenfalls stark an China hängt. Gute Nachrichten gibt es vom britischen Einzelhändler Marks & Spencer, der mit guten Umsatzzahlen aufgewartet hat. Die Aktien können sich dem negativen Gesamtmarkttrend entziehen und steigen in London 0,2 Prozent. M&S habe sich "in einem schwierigen Marktumfeld gut geschlagen", sagt ein Händler.
Am Devisenmarkt zieht der Euro an und steigt auf 1,0870 Dollar. Die Einheitswährung profitiert von den Verwerfungen am Aktienmarkt. Einer der Gründe dafür dürfte sein, dass der Euro neben dem Yen eine Carry-Trade-Währung ist. Solche Positionen werden bei steigender Risikoaversion reduziert. Das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung wird zudem als "leicht taubenhaft" interpretiert, was tendenziell belastend für den Dollar wirkt.
Einige Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses haben demnach ihre "beträchtliche Sorge" über die hartnäckig niedrige Inflation und den bremsenden Effekt eines starken Dollar sowie schwacher Wachstumsraten im Ausland zum Ausdruck gebracht. Deswegen soll an weitere Zinserhöhungen langsam herangegangen werden.
=== INDEX Stand +-% EuroStoxx50 3.078,70 -1,93% Stoxx50 2.939,07 -2,46% DAX 9.949,09 -2,59% FTSE 5.947,21 -2,08% CAC 4.397,33 -1,86% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 159,18% -49DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.49 Uhr Mi, 17.33 Uhr EUR/USD 1,0862 0,63% 1,0793 1,0760 EUR/JPY 128,19 0,67% 127,34 127,61 EUR/CHF 1,0876 0,26% 1,0847 1,0854 USD/JPY 118,03 0,03% 118,00 118,60 GBP/USD 1,4593 -0,13% 1,4612 1,4625 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
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January 07, 2016 10:30 ET (15:30 GMT)
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