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08.11.2019 15:52:47

MÄRKTE EUROPA/Börsen geben wieder stärker nach - Konsolidierungsbedarf

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen geraten am Freitagnachmittag wieder unter leichten Verkaufsdruck und entwickeln sich in Richtung der Tagestiefs. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 13.246 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,2 Prozent auf 3.700 nach unten. Das Umfeld bleibt günstig mit Blick auf die Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit. Zunehmend warnen allerdings Strategen, dass die Rally an den Börsen mit Blick auf die weiter fallenden Gewinnschätzungen zu weit gelaufen sei und Konsolidierungsbedarf bestehe.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 16 ist der DAX aktuell weit über dem langfristigen Schnitt von rund 12 bewertet. Auch sind die Unternehmensanalysten trotz der Hoffnung auf bessere Zeiten weiter eifrig dabei, ihre Gewinnschätzungen nach unten zu revidieren. Das für 2019 erwartete Gewinnwachstum ist laut der Commerzbank gerade auf minus 5 Prozent gefallen, und das für 2020 (noch) erwartete Gewinnwachstum von 14 Prozent dürfte viel zu hoch sein.

Telecom Italia schafft Sprung in die Gewinnzone

Die Berichtssaison verläuft am Freitag in ruhigerer Bahn. Europas größer Versicherer Allianz hat im dritten Quartal überraschend mehr verdient und sich optimistischer geäußert. Im Gesamtjahr sieht die Allianz das operative Ergebnis nun zwischen 11,5 und 12 Milliarden Euro statt bei 11 bis 12 Milliarden Euro. Als Makel wird die Schaden/Kostenquote gesehen, die die Erwartung leicht verfehlt hat. Zudem wird der Mittelzufluss beim Vermögensverwalter Pimco kritisiert. Die Aktie fällt um 2,6 Prozent.

Credit Agricole geben nach Zahlen mit Licht und Schatten 3,1 Prozent nach. Natixis verlieren gleich 7,2 Prozent. Die Zahlen zum dritten Quartal seien besser als befürchtet ausgefallen, Neuigkeiten zu den Untersuchungen im Skandal um die Natixis-Investmentboutique H2O gebe es aber nicht. Die Aktie sei zudem die gesamte Woche stark vorgelaufen, heißt es.

Telecom Italia notieren nach der Zahlenvorlage 2,1 Prozent höher. Die italienische Telefongesellschaft schaffte im dritten Quartal die Rückkehr in die Nettogewinnzone. Dazu geht es auch beim Schuldenabbau schneller voran als gedacht. Das Jahresziel für die Rückführung der Verschuldung wurde bereits drei Monate früher als zunächst avisiert erreicht.

Altice gefragt mit Aufstieg in MSCI Global

Die überraschende Aufnahme von Altice Europe in den MSCI Global Standard Index sorgt für einen Freudensprung bei der Aktie von 4,8 Prozent. Sie war bislang nur im MSCI Small Cap Index vertreten. Durch die Aufnahme in den internationalen Blue-Chip-Index dürften Käufe von indexorientierten Fonds erfolgen, so die Hoffnung der Altice-Aktionäre.

Verkauft werden Aktien aus dem Luxusgütersektor, nachdem Richemont Halbjahreszahlen vorgelegt hat. Der Nettogewinn habe die Erwartungen verfehlt, daher gehe es nach der kräftigen Kursrally seit Mitte Oktober mit Gewinnmitnahmen abwärts, heißt es im Handel. Richemont verlieren 5,6 Prozent - und in ihrem Sog Swatch 1,9, Kering 1,1 und LVMH 0,3 Prozent.

Bei hohen Umsätzen werden Rheinmetall verkauft und verlieren 5,5 Prozent. Im Handel wird auf die am Vortag vorgelegten Quartalszahlen verwiesen, die nur durchwachsen ausgefallen seien, belastend wirkten zum anderen zurückhaltende Analystenkommentare. So hat die Commerzbank die Einstufung für das Papier auf "Hold" gesenkt.

Jost kappt die Umsatzprognose

Deutsche Pfandbriefbank liegen im MDAX nach einer erhöhten Prognose 2,6 Prozent höher. Als besonders interessant heben Börsianer hervor, dass nicht nur die operative Einnahmeseite gut laufe, sondern die höhere Prognose auch das Risiko einer noch zu erhöhenden Risikovorsorge beinhalte.

Jost Werke zeigen sich volatil und handeln nach teilweise hohen Abschlägen nun 4,4 Prozent fester. Der Autozulieferer hat seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr reduziert - das ist aber keine große Überraschung.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.699,87 -0,18 -6,81 23,27

Stoxx-50 3.339,20 -0,02 -0,56 20,98

DAX 13.246,22 -0,33 -43,24 25,45

MDAX 26.984,58 -0,54 -147,85 25,00

TecDAX 2.926,76 -0,23 -6,62 19,45

SDAX 11.970,32 0,15 18,35 25,88

FTSE 7.372,60 -0,46 -33,81 10,08

CAC 5.884,19 -0,12 -6,79 24,38

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,25 -0,01 -0,49

US-Zehnjahresrendite 1,94 0,02 -0,74

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:13 Do, 17:10 % YTD

EUR/USD 1,1026 -0,21% 1,1049 1,1048 -3,8%

EUR/JPY 120,55 -0,19% 120,76 120,69 -4,1%

EUR/CHF 1,0989 -0,04% 1,0993 1,0991 -2,4%

EUR/GBP 0,8605 -0,21% 0,8626 0,8616 -4,4%

USD/JPY 109,34 +0,02% 109,29 109,25 -0,3%

GBP/USD 1,2813 -0,00% 1,2809 1,2823 +0,4%

USD/CNH (Offshore) 6,9836 +0,20% 6,9788 6,9763 +1,7%

Bitcoin

BTC/USD 8.695,10 -5,74% 9.181,76 9.200,76 +133,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,19 57,15 -1,7% -0,96 +16,1%

Brent/ICE 61,05 62,29 -2,0% -1,24 +10,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.459,14 1.469,04 -0,7% -9,91 +13,8%

Silber (Spot) 16,83 17,14 -1,8% -0,31 +8,6%

Platin (Spot) 889,13 910,45 -2,3% -21,32 +11,6%

Kupfer-Future 2,69 2,73 -1,2% -0,03 +1,8%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

November 08, 2019 09:52 ET (14:52 GMT)

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