07.03.2019 16:22:45
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MÄRKTE EUROPA/Börsen geraten trotz taubenhafter EZB unter Druck - Euro fällt
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste am Donnerstagnachmittag kräftig aus. Zwar hat die EZB die Forward-Guidance verändert und neue Langfristtender (TLTRO) ab September angekündigt. Zugleich hat sie aber auch die Wachstumsprognosen für die Eurozone kräftig gesenkt. Im Handel heißt es, dass die neuen Prognosen die ohnehin schon bestehenden Wachstumsängste am Markt noch verstärkt hätten und stellten eine gute Gelegenheit für Gewinnmitnahmen dar.
Der DAX verliert 1,1 Prozent auf 11.455 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,9 Prozent auf 3.293 nach unten. Der Euro gerät derweil unter Druck und sinkt auf 1,1237 Dollar von Wechselkursen um 1,1310 vor den EZB-Aussagen. Die EZB erwartet nun für das laufende Jahr nur noch ein Wachstum von 1,1 Prozent nach bislang 1,7 Prozent. Erst am Vortag hatte die OECD ihre Wachstumsprognose für die Eurozone auf 1 Prozent von zuvor 1,8 Prozent gesenkt.
Tagesverlierer sind die konjunktursensiblen Rohstoffwerte mit Abgaben von 2,7 Prozent sowie der Bankensektor mit Verlusten von 2,3 Prozent. Die Ankündigung neuer TLTRO stützt also nicht - vielmehr scheinen die Anleger darüber besorgt, dass die wirtschaftlichen Probleme der Eurozone den Bankensektor vor neue Herausforderungen stellen könnte. Insbesondere besteht die Gefahr, dass das Volumen der faulen Kredite bei einer größeren Wachstumsschwäche wieder steigt.
Autosektor wird weiter gemieden
Die Stimmung für den Autosektor bleibt schlecht, er verliert 2,6 Prozent. Zum einen drückt die Drohung der USA für mögliche Strafzölle auf Importe, zum anderen die globale Konjunkturabschwächung - speziell in China. Zulieferer Schaeffler hatte dazu passend am Vortag einen düsteren Ausblick geliefert: Valeo fallen um weitere 4,6 Prozent, Faurecia um 4,3 Prozent und Schaeffler um 2,3 Prozent. Knorr-Bremse reagieren mit nur 1,1 Prozent Minus auf ordentliche Geschäftszahlen.
Auch in der Medien- und Werbebranche sieht es nicht rosig aus. So brechen Axel Springer nach einem enttäuschenden Ausblick um 7,6 Prozent ein. Obwohl der Wechsel zur Digitalstrategie hier erfolgreich verläuft und über 80 Prozent des operativen Gewinns dort erzielt werden, geht Springer derzeit nicht von einer weiteren Steigerung des bereinigten EBIT aus.
Um 2,2 Prozent nach oben springen dagegen JCDecaux, die Franzosen erwarten ein organisches Wachstum von 5 Prozent dank ihres China-und Nordamerika-Geschäfts. Der deutsche Außenwerber Ströer profitiert davon aber nicht, die Aktien fallen um 2,9 Prozent.
Ausblick von Deutsche Post gefällt
Deutsche Post gewinnen 1,1 Prozent. Vor allem der Ausblick gefällt. Post-Chef Frank Appel sagte, die Ziele seien auch bei einem Konjunkturabschwung erreichbar. "Das klingt bullisch", so ein Händler. Die defensive Aktie der Deutschen Telekom gewinnt 1,2 Prozent.
Unter den Erwartungen liegen dagegen die Geschäftszahlen von Merck KGaA auf der operativen Ebene. Sowohl EBIT als auch EBITDA haben die Prognosen deutlich verfehlt. Zudem habe man sich eine bessere Marge versprochen. Jedoch sei auch hier der Ausblick in Ordnung, daher fällt die Aktie nur um 0,1 Prozent.
Aviva stehen nach Zahlenausweis unter Druck und verlieren 4,1 Prozent. Die UBS sagt zwar, die Geschäftszahlen entsprächen weitgehend den Erwartungen. Allerdings müssten die Dividendenschätzungen aufgrund der neuen Ausschüttungspolitik mit der stärkeren Ausrichtung an der Entwicklung für den Gewinn je Aktie zurückgenommen werden.
Countrywide fallen nach Zahlen und Ausblick
Für Countrywide geht es nach schwachen Geschäftszahlen und einem gesenkten Ausblick kräftig um 11 Prozent nach unten. Die negativen Auswirkungen des Brexits dürften auch 2019 das Transaktionsvolumen bei gewerblichen Immobilien, vor allem in London, belasten. Countrywide geht für das erste Halbjahr von einem zwischen 3 und 5 Millionen Pfund niedrigeren EBITDA aus.
Hugo Boss liegen schwach im Markt mit Abgaben von 5,1 Prozent. Nach Einschätzung der UBS sind die Geschäftszahlen durchwachsen ausgefallen. Die EBIT-Prognose sei zwar etwas besser, allerdings zeichne sich eine Verlangsamung des Margenzuwachses ab.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.293,45 -0,94 -31,22 9,73
Stoxx-50 3.035,91 -0,71 -21,68 9,99
DAX 11.455,03 -1,14 -132,60 8,49
MDAX 24.372,24 -1,29 -319,23 12,90
TecDAX 2.617,87 -0,96 -25,38 6,84
SDAX 10.719,03 -1,67 -182,04 12,72
FTSE 7.128,40 -0,94 -67,60 6,95
CAC 5.249,41 -0,75 -39,40 10,96
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,07 -0,06 -0,17
US-Zehnjahresrendite 2,65 -0,04 -0,03
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.24 Uhr Mi, 18.26 Uhr % YT
EUR/USD 1,1235 -0,65% 1,1303 1,1313 -2,0%
EUR/JPY 125,31 -0,81% 126,29 126,37 -0,3%
EUR/CHF 1,1327 -0,33% 1,1357 1,1360 +0,6%
EUR/GBP 0,8575 -0,11% 0,8580 0,8607 -4,7%
USD/JPY 111,54 -0,15% 111,73 111,70 +1,7%
GBP/USD 1,3101 -0,55% 1,3174 1,3144 +2,7%
Bitcoin
BTC/USD 3.876,50 +0,61% 3.862,80 3.845,62 +4,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 56,33 56,22 +0,2% 0,11 +22,2%
Brent/ICE 65,83 65,99 -0,2% -0,16 +20,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.285,87 1.286,68 -0,1% -0,82 +0,3%
Silber (Spot) 15,02 15,09 -0,5% -0,07 -3,1%
Platin (Spot) 819,38 830,35 -1,3% -10,97 +2,9%
Kupfer-Future 2,91 2,92 -0,3% -0,01 +10,4%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
March 07, 2019 10:22 ET (15:22 GMT)
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
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