30.10.2023 15:59:41

MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen von Hochs zurück

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen geben bis Montagnachmittag einen Großteil ihrer Gewinne mit Eröffnung der US-Börsen ab. Die Bekanntgabe des deutschen BIP setzt keine Akzente. Die Wirtschaft ist im dritten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft, und damit etwas weniger stark als die Erwartung von minus 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. "Das Minus dürfte kein Ausreißer sein. Im Winterhalbjahr wird die deutsche Wirtschaft wohl erneut etwas schrumpfen", glaubt die Commerzbank. Positive Nachrichten kommen derweil von der Inflationsfront: Der Preisanstieg in mehreren Bundesländern hat sich deutlich ermäßigt, der Trend wurde durch die bundesweiten Daten bestätigt. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 14.697, der Euro-Stoxx-50 0,4 Prozent auf 4.029.

Thomas Altmann, Portfolio-Manager bei QC Partners, sieht auch nach der längsten Verlustserie im DAX seit dem Jahr 2011 bislang kaum Panik am Markt, aber eine ausgeprägte Verunsicherung. Die geopolitische Lage wird auch in den kommenden Tagen die Risikobereitschaft an den Börsen stark beeinflussen. Hier sind es aktuell vor allem die Nachrichten aus dem Nahen Osten, die aktuell den Takt vorgeben. Trotz der Ausweitung der israelischen Bodenoffensive am Wochenende ist bisher ein neuer Preisschock beim Ölpreis ausgeblieben. Der Preis für das schwarze Gold gibt zu Wochenbeginn sogar kräftig nach. Das echte Gold notiert derweil weiter über der Marke von 2.000 Dollar die Feinunze.

HSBC kann Gewinn mehr als verdoppeln

Die britische Bank HSBC (-2,3%) hat im dritten Quartal von höheren Zinsen und einem Verkauf von Geschäften in Frankreich profitiert. Allerdings hat sich die Kostenseite schwächer als erwartet entwickelt. Positiv wird indes die Ankündigung eines 3 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkaufprogramms gewertet.

Derweil hat sich Ams-Osram (-2,6%) etwas finanziellen Spielraum verschafft und im Rahmen eines Ende September angekündigten Finanzierungsplans bis zu 450 Millionen Euro über den Verkauf von Vermögenswerten eingesammelt. Wie das Unternehmen mitteilte, ist der Kernpunkt der nun unterzeichneten Transaktionen ein Sale & Lease Back des neuen 8-Zoll-Produktionsgebäudes im malaysischen Kulim über rund 400 Millionen Euro ohne die Fertigungsanlagen.

Dassault Systems steigen um 2,9 Prozent, das Umsatzwachstum von währungsbereinigt 11 Prozent hat die Schätzungen übertroffen. Auch das EBIT liegt leicht über den Prognosen.

Infineon geraten unter Abgabedruck und liegen 5,7 Prozent hinten. Im Handel wird auf einen schwachen Ausblick von ON Semiconductor verwiesen. Für das vierte Quartal stellt der Halbleiterhersteller einen Gewinn je Aktie zwischen 1,10 und 1,24 Dollar in Aussicht. Dem steht ein Markterwartung von 1,29 Dollar je Aktie entgegen. STMicro verlieren 6,2 Prozent.

Für Merck KGaA geht es 5,3 Prozent nach unten - hier drücken negativen Analystenstimmen.

Siemens Energy erholen sich zu Wochenbeginn

Weiterhin sehr volatil wird die Aktie von Siemens Energy (+2,6%) gesehen. Hier scheint der Aufsichtsratschef von Siemens Energy, Joe Kaeser, für etwas Beruhigung gesorgt zu haben. "Wenn man als Anleger 'Staatshilfe' liest, dann ist Panik vorprogrammiert. Insbesondere in einem ohnehin schon hoch nervösen Markt", sagte Kaeser der Welt am Sonntag. Es gehe bei den Gesprächen mit der Bundesregierung lediglich um Garantien, die Siemens Energy beim Wachstum unterstützten. "Das Unternehmen benötigt erkennbar kein Geld vom Staat", betonte Kaeser.

Für Arcelormittal geht es um 4,2 Prozent nach unten. Der Stahlkonzern hat eine Vereinbarung zur Übertragung seiner Aktivitäten in Kasachstan an die dortige Regierung unterzeichnet. Das teilte das Unternehmen mit, nachdem am Wochenende bei einem Brand in dem Kohlebergwerk Kostenco Dutzende Bergleute ums Leben gekommen waren. Die prinzipielle Vereinbarung sei nur Tage vor der Explosion am Samstag unterzeichnet worden.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.030,51 +0,4% 16,15 +6,2%

Stoxx-50 3.804,18 +0,5% 20,45 +4,2%

DAX 14.705,57 +0,1% 18,16 +5,6%

MDAX 23.825,72 +0,2% 53,70 -5,1%

TecDAX 2.792,79 -1,2% -32,88 -4,4%

SDAX 12.071,66 -0,5% -59,85 +1,2%

FTSE 7.322,87 +0,4% 31,59 -2,2%

CAC 6.829,79 +0,5% 34,41 +5,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,83 0 +0,26

US-Zehnjahresrendite 4,89 +0,05 +1,01

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:24 Uhr Fr, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0605 +0,4% 1,0565 1,0589 -0,9%

EUR/JPY 158,13 +0,0% 157,88 158,42 +12,7%

EUR/CHF 0,9572 +0,4% 0,9533 0,9556 -3,3%

EUR/GBP 0,8735 +0,2% 0,8712 0,8718 -1,3%

USD/JPY 149,08 -0,4% 149,44 149,62 +13,7%

GBP/USD 1,2142 +0,2% 1,2127 1,2146 +0,4%

USD/CNH (Offshore) 7,3273 -0,1% 7,3279 7,3269 +5,8%

Bitcoin

BTC/USD 34.618,32 -0,3% 34.200,74 33.922,40 +108,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,97 85,54 -3,0% -2,57 +7,3%

Brent/ICE 88,32 90,48 -2,4% -2,16 +8,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 51,1 51,00 +0,2% +0,10 -43,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.998,03 2.001,14 -0,2% -3,12 +9,6%

Silber (Spot) 23,29 23,06 +1,0% +0,23 -2,8%

Platin (Spot) 920,93 902,78 +2,0% +18,15 -13,8%

Kupfer-Future 3,66 3,65 +0,4% +0,01 -4,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 30, 2023 11:00 ET (15:00 GMT)

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