09.11.2015 16:37:50
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MÄRKTE EUROPA/Börsen mit kleinem Rücksetzer zum Wochenstart
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Leichter sind Europas Aktienmärkte in die Woche gestartet. Nachdem der deutsche Aktienmarkt die vergangenen fünf Wochen jeweils im Plus schloss, sollte das Minus aber nicht überbewertet werden. Zudem kämpft das Kursbarometer Dax mit der wichtigen 11.000er-Marke und notiert gleichzeitig knapp unter der viel beachteten 200-Tage-Linie. Die Berichtssaison liefert unverändert die Impulse für die Kursentwicklung bei den Einzelwerten. Der DAX-Index verliert mit einer leichteren Eröffnung an der Wall Street 0,7 Prozent auf 10.916 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,6 Prozent nach auf 3.449 Punkte.
Als positiv für deutsche Aktien werden Aussagen von Bundesbank-Chef Jens Weidmann gelesen, der die hiesige Wirtschaft auf einem robusten Wachstumskurs sieht. Von dem Skandal um VW werde sie nicht belastet. Positiv wird auch aufgenommen, dass schwächere Exportdaten aus China in Asien weggesteckt werden. Die Exporte fielen im Oktober den vierten Monat in Folge.
Leicht abwärts geht es bei Anleihen. Die Renditen der kurzlaufenden US-Anleihen waren am Freitag auf ein Fünf-Jahres-Hoch gestiegen. Zum einen schichten Anleger auf der Suche nach Risiko wieder in Aktien um, zum anderen wird die US-Zinserhöhung eingepreist. "Der Bond-Markt bereitet sich auf die Erhöhung im Dezember vor", sagt Ronald Sanchez von Fiduciary Trust: "Die durchgängige Stärke (im Arbeitsmarktbericht) gibt der Fed Anlass, mit der Normalisierung zu beginnen." Der Euro tendiert mit 1,0735 kaum verändert.
ArcelorMittal und die anderen europäischen Stahlwerte profitieren von einem Einbruch der Stahlexporte Chinas, heißt es im Handel. Im Oktober seien diese um 20 Prozent zurückgegangen im Vergleich zum September. "Es waren gerade die chinesischen Exporte, die auf die Weltmarktpreise gedrückt und so ArcelorMittal das Leben schwer gemacht haben", sagt der Händler. Offensichtlich zeigten die immer lauter werdenden Beschwerden über den hohen Stahlausstoß Chinas Wirkung. Der Sektor der Rohstoffwerte legt um 0,8 Prozent zu, am stärksten steigen die Aktien der Stahlunternehmen Outokumpu, ArcelorMittal und Voestalpine. ThyssenKrupp legen um 3,8 Prozent zu.
UniCredit handeln nach ersten Aussagen zu ihrem Restrukturierungsplan knapp im Minus. Italiens größte Bank will bis zu 12.000 Stellen streichen und sich von Unternehmensteilen trennen. Eine Kapitalerhöhung solle aber vermieden werden. Die neue Strategie wird die UniCredit am Mittwoch vorstellen.
In der DAX-Familie stehen die Autozulieferer im Blick. Continental fallen nach Zahlen 5,0 Prozent. Die Analysten von equinet sehen Continental trotz leicht enttäuschender Quartalszahlen auf einem guten Weg. Viele Produkte des Automobilzulieferers seien auf Märkte mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten zugeschnitten. Die starke Positionierung in diesen attraktiven Märkten dürfte die Profitabilität des Konzerns weiter erhöhen.
LEONI stehen zudem unter Druck, die Aktie stellt mit einem Abschlag von 4,4 Prozent den Verlierer im MDAX. "Die EBIT-Aussage enttäuscht", so ein Händler. Leoni hatte zuvor mitgeteilt, dass das 2015er EBIT bei 130 Millionen Euro gesehen werde. "Der Konsens liegt bei 166 Millionen Euro und damit über 20 Prozent höher", so der Händler weiter. Folglich dürften erneut einige Analysten unter Zugzwang geraten, ihre Einschätzungen nach unten anzupassen.
In Europa leiden Renault unter der Zuspitzung des Streits mit Nissan und fallen 2,3 Prozent. "Wir wollen die Allianz erhalten, eine Fusion lehnen wir aber ab", sagte der französische Premierminister Manuel Valls am Sonntag. Die Partnerschaft solle in der derzeitigen Form ohne Änderungen in der Überkreuzbeteiligung fortgesetzt werden. Bei Nissan ist man über die erhöhte Beteiligung des französischen Staates an Renault mit nun 20 nach zuvor 15 Prozent verärgert. der Sektor der europäischen Automobilhersteller stellt mit einem Minus von 1,2 Prozent den Verlierer.
Bei der Lufthansa spitzt sich der Streit mit der Gewerkschaft UFO wegen des Streiks des Kabinenpersonals zu. Der Konzernvorstand kündigte an, am Abend um 18 Uhr das weitere Vorgehen bekanntzugeben. Die Unsicherheit über die anstehenden Maßnahmen drückt die Aktien um 1,7 Prozent.
Manz fallen nach Vorlage von Zahlen um 1,7 Prozent. "Die Kosten für die Restrukturierung haben im dritten Quartal das Ergebnis stärker belastet als erwartet", sagt ein Händler. Der nächste Kursimpuls dürften nun Details zum Unternehmensumbau sein, die Manz Ende November geben wolle. Bei Kabel Deutschland geht es nach Zahlen um 3,3 Prozent nach unten.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.448,78 -0,56% Stoxx-50 3.243,68 -0,32% DAX 10.916,28 -0,65% FTSE 6.342,72 -0,17% CAC 4.950,40 -0,68% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 155,31 +6DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.13 Uhr Fr, 17.13 Uhr EUR/USD 1,0733 -0,25% 1,0760 1,0743 EUR/JPY 132,32 -0,36% 132,80 132,35 EUR/CHF 1,0785 -0,23% 1,0809 1,0797 USD/JPY 123,30 -0,07% 123,39 123,19 GBP/USD 1,5086 0,13% 1,5067 1,5077 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 09, 2015 10:07 ET (15:07 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Continental AG | 66,10 | -0,03% | |
Lufthansa AG | 6,56 | 0,46% | |
Manz AG | 0,43 | 2,14% | |
Outokumpu Oyj | 3,15 | 2,37% | |
Renault S.A. | 48,93 | 1,07% | |
thyssenkrupp AG | 4,63 | 2,86% | |
voestalpine AG | 21,26 | 7,10% |