24.07.2015 16:57:55

MÄRKTE EUROPA/Börsen nehmen Fahrt nach unten auf - BASF sehr schwach

   Von Thomas Leppert

   FRANKURT (Dow Jones)--Am Freitag bestimmt die Berichtssaison die Kursentwicklung unter den Einzelwerten. Während BASF in Deutschland enttäuscht, liefert der französischen Rüstungs- und Luftfahrtkonzerns Thales gute Geschäftszahlen. Mit Danone und Vodafone haben zwei weitere Schwergewichte aus Europa Geschäftszahlen vorgelegt. Während die Berichtssaison die Musik bei den Einzelwerten spielen lässt, überwiegen die Gewinnmitnahmen bei den Indizes. Belastend wirken sich schwache Immobiliendaten aus den USA aus.

   Der Dax handelt am Nachmittag 0,9 Prozent schwächer bei 11.413 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,7 Prozent auf 3.610 Zähler. Das Umfeld für europäische Aktien mit Ausnahme des Minen- bzw. Ölsektors bleibt gut: Der Euro sei erst einmal an der Marke von 1,10 Dollar gescheitert und die schwachen Rohstoffpreise dämpften die Inflationsgefahren und stützten die Konjunktur, heißt es im Handel.

   Die Konjunktur liefert uneinheitliche Signale, wie die Einkaufsmanagerindizes als Spiegelbild der globalen Konjunkturlage zeigen. Am Morgen enttäuschte zunächst China. Chinas Industrie ist im Juli so stark geschrumpft wie seit 15 Monaten nicht mehr. Damit wird immer deutlicher, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mehr und mehr als Wachstumslokomotive ausfällt. Die Konjunktur in der Eurozone hat dagegen zwar etwas Schwung verloren, die Wachstumsrate war jedoch erneut eine der höchsten der zurückliegenden vier Jahre. In den USA brummt dagegen das Geschäft, der Index ist mit 53,8 sogar leicht oberhalb der Markterwartung ausgefallen.

   Nicht gut sieht es zum Wochenschluss bei BASF aus, die Aktie stellt mit einem Abschlag von 3,6 Prozent den größten Verlierer im DAX. Nach dem guten ersten Quartal sei der Markt zu optimistisch gewesen, was die Erwartungen an die zweite Periode angehe, so die DZ-Bank. Das EBIT habe die Erwartung um 2,8 Prozent verfehlt und die Ergebnisqualität sei insgesamt nicht so überragend. Unerwartet schwach war die Entwicklung des Chemie- und Pflanzenschutzgeschäfts.

   Auch in Europa steht die Berichtssaison im Blick. Nach überzeugenden Quartalszahlen steigen die Aktien des französischen Rüstungskonzerns Thales um knapp 9 Prozent. "Das Geschäft in den Schwellenländern ist unterschätzt worden", sagt ein Marktteilnehmer. Der Umsatz stieg um 11 Prozent, operativ verdiente Thales 18 Prozent mehr als im Vorjahr.

   Anglo American verlieren nach einem bisher volatilen Handel 1,6 Prozent. Die Ergebnisse sind schwach ausgefallen, auf der anderen Seite hat das Unternehmen sich eine harte Restrukturierung verschrieben. 11.500 Jobs fallen dieses Jahr weg und weitere 25.500 Stellen in den Folgejahren. Der Platinproduzent Lonmin hat derweil den Abbau von 6.000 Stellen angekündigt. Das entspricht gut 20 Prozent der Belegschaft.

   Die Rohstoffbaisse dehnt sich aus: Gold wird auf dem tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren gehandelt und Kupfer auf dem tiefsten Niveau seit sechs Jahren. Auch der Ölpreis gilt als anfällig für weitere Rückschläge. Nach den heftigen Verlusten der vergangenen Tage gehören die Sektoren der Minen- und Ölwerte mit Abschlägen von 1,8 bzw. 1,0 Prozent erneut zu den Verlierern.

   Unter den Fluggesellschaften legen die Titel von Air France-KLM um 2,2 Prozent zu. Der Konzern zieht die Umstrukturierung vor. Danone kann dagegen in ihrem Zwischenbericht nicht an die gute Entwicklung von Unilever anschließen, der Wert notiert kaum verändert. Vodafone wiederum ziehen nach guten Geschäftszahlen um 3,3 Prozent an. Der britische Telekommunikationskonzern leidet zwar weiterhin unter fallenden Umsätzen, sieht aber dennoch eine Erholung seiner Geschäfte in Europa.

   Nach einem sehr steinigen Quartal kann es für den finnischen Stahlkonzern Outokumpu im zweiten Halbjahr nach oben gehen. Die Restrukturierung in Europa sollte nach Einschätzung von Jefferies-Analyst Seth Rosenfeld positiv überraschen. Könne das Unternehmen Preiserhöhungen durchsetzen, legten Free Cash Flow und der Gewinn deutlich zu. Wie steinig die abgelaufenen Monate waren, ist auch am Aktienkurs abzulesen. Während die Aktie Anfang April noch bei 7,20 Euro notierte, handelte sie am Vortag im Tief bei 3,60 Euro. Aktuell geht es für die Aktie um gut 6 Prozent auf 4,14 Euro nach oben.

   Im MDAX steigen Rheinmetall um 2,6 Prozent. Die Berenberg-Bank hat die Aktien auf die Kaufliste genommen, daneben profitieren Rheinmetall von der Thales-Steilvorlage.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.609,92 -0,68% Stoxx-50 3.418,50 -0,59% DAX 11.411,66 -0,87% FTSE 6.614,05 -0,62% CAC 5.061,42 -0,50% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 153,66% +24

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.32 Uhr Do, 17.34 Uhr EUR/USD 1,0955 -0,23% 1,0980 1,0979 EUR/JPY 135,69 -0,23% 136,01 136,06 EUR/CHF 1,0524 -0,07% 1,0532 1,0517 USD/JPY 123,87 -0,03% 123,91 123,93 GBP/USD 1,5504 -0,06% 1,5513 1,5526 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   July 24, 2015 10:27 ET (14:27 GMT)

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Anglo American PLC 29,25 -0,75% Anglo American PLC
BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh 10,50 -1,87% BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh
Danone S.A. 64,34 -1,02% Danone S.A.
Outokumpu Oyj 2,82 -0,60% Outokumpu Oyj
Rheinmetall AG 614,40 0,56% Rheinmetall AG
Thales S.A. 137,80 1,03% Thales S.A.
Vodafone Group PLC ADR Cert. Deposito Arg. Repr. 1-10 Vodafone Group PLC -Adrs- 9 830,00 2,72% Vodafone Group PLC ADR Cert. Deposito Arg. Repr. 1-10 Vodafone Group PLC -Adrs-