26.04.2013 18:43:33

MÄRKTE EUROPA/Börsen schalten nach starker Woche Gang zurück

   Von BENJAMIN KRIEGER

   Nach einer starken Börsenwoche war am Freitag für die Bullen nicht mehr viel zu holen. Anleger strichen Gewinne ein, nachdem der Dax von Montag bis Donnerstag um fünf Prozent gestiegen war. Die Kursverluste hielten sich aber im Rahmen, der DAX gab um 0,2 Prozent auf 7.815 Punkte leicht nach. Der Euro-Stoxx-50 verlor mit 0,8 Prozent auf 2.683 Zähler etwas mehr. In den USA ist die Wirtschaft im ersten Quartal weniger stark gewachsen als erwartet. Das bremste am Nachmittag auch an der Wall Street die Kurse in ihrem Aufwärtsdrang.

   Im Devisenhandel werteten der Euro und der US-Dollar nach überraschend schwachen Konjunkturzahlen aus den USA zum Yen ab. Dies kann als Zeichen einer zunehmenden Risikoscheu von Investoren gewertet werden, denn der Yen gilt als Fluchtwährung. Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal um 2,5 Prozent gewachsen. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg von 3,2 Prozent gerechnet. "Der Außenhandel und die Staatsausgaben enttäuschen. Allerdings ist der kräftige Konsumzuwachs positiv hervorzuheben", sagte Viola Julien von der Helaba.

   Der Goldpreis reagierte am Nachmittag mit Kursgewinnen auf die Wachstumszahlen aus den USA. Der Preis für eine Feinunze stieg in der Spitze auf 1.484,80 Dollar. Nach dem Kursdesaster von Mitte April, als die Feinunze in nur drei Tagen fast 250 Dollar einbüßte, hat sie sich mittlerweile um rund 150 Dollar erholt. Auch Bundesanleihen als sicheres Investment waren am Nachmittag gesucht.

   BASF-Aktien waren mit einem Plus von 3,7 Prozent der größte Kursgewinner aller europäischen Blue-Chips. Der weltgrößte Chemiekonzern hat sich im ersten Quartal trotz konjunkturellen Gegenwindes gut geschlagen. Umsatz und Gewinn legten erneut zu. Im Fahrwasser der BASF-Aktie schlossen auch die Papiere anderer Chemiekonzerne wie Bayer, Lanxess und Air Liquide mit Kursgewinnen. Der europäische Chemiesektor legte als einziger Sektor zu.

   Aktien der Lufthansa fielen um 1,9 Prozent. Das Landesarbeitsgericht Hessen hat eine Schadensersatzklage der Fluggesellschaften Lufthansa, Air Berlin, Germanwings und Tuifly gegen streikende Fluglotsen abgewiesen. Der Streik der Gewerkschaft der Flugsicherung im Jahr 2009 bleibt folgenlos, die Airlines bekommen keinen Schadensersatz.

   Heftige Kursbewegungen gab es bei deutschen Nebenwerten: Aktien von Evotec sprangen um mehr als 10 Prozent nach oben. Das Biotech-Unternehmen hat zusammen mit der Harvard University ein neues Hormon entdeckt, das gegen Diabetes zum Einsatz kommen könnte. Papiere des Fernseh-Herstellers Loewe brachen dagegen um fast 30 Prozent ein, belastet von schwachen Ergebnissen im ersten Quartal, die das Grundkapital des Traditionsunternehmens aufzuzehren drohen.

   Aktien der spanischen Großbank BBVA und des französischen Öl- und Gasproduzenten Total fielen nach Quartalszahlen jeweils um 1,4 Prozent zurück. Bei der BBVA ist der Zinsüberschuss im ersten Quartal unter den Erwartungen von Analysten geblieben. Total hat in den ersten drei Monaten des Jahres mit 2,86 Milliarden Euro etwas weniger verdient als erwartet.

   Papiere der Commerzbank setzen den freien Fall fort. Sie verbilligten sich um 3,4 Prozent, womit sich die Verluste allein in dieser Woche auf fast elf Prozent summieren. Die Bank will in Kürze das Kapital aufstocken, das lastet schwer auf dem Kurs.

   Beim Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ziehen sich immer mehr Großinvestoren zurück. Frankreich hat den jüngsten Kursanstieg der Aktie genutzt und 17,6 Millionen EADS-Papiere für 707 Millionen Euro verkauft. Das entspricht einem Anteil von 2,1 Prozent. Das ließ den Kurs um 1,6 Prozent nachgeben.

   Hauptsächlich optischer Natur waren die hohen Abgaben der Aktien von Munich Re und VW. Beide Unternehmen schütteten Dividende aus. Der Rückversicherer zahlt 7 Euro je Aktie, diese verlor 9,75 Euro. Die Wolfsburger schütten je Vorzugsaktie 3,56 Euro aus, das Papier schloss 4,50 Euro niedriger.

Europäische Schlussbörsen vom Freitag, 26. April .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.683,48 -20,93 -0,8% 1,8 . Stoxx-50 2.716,30 -6,72 -0,2% 5,4 . Stoxx-600 295,89 -0,99 -0,3% 5,8 Frankfurt XETRA-DAX 7.814,76 -18,10 -0,2% 2,7 London FTSE-100 6.426,42 -16,17 -0,3% 9,0 Paris CAC-40 3.810,05 -30,42 -0,8% 4,6 Amsterdam AEX 351,50 -2,54 -0,7% 2,6 Athen ATHEX-20 321,63 -1,46 -0,5% 3,9 Brüssel BEL-20 2.610,12 -40,85 -1,5% 5,4 Budapest BUX 17.860,85 -46,74 -0,3% -1,7 Helsinki OMXH-25 2.315,56 -6,54 -0,3% 4,8 Istanbul ISE NAT. 30 104.449,74 236,80 +0,2% 6,9 Lissabon PSI 20 6.240,59 -88,61 -1,4% 8,8 Madrid IBEX-35 8.365,10 -68,10 -0,8% 1,6 Mailand FTSE-MIB 16.565,25 -84,50 -0,5% 1,8 Moskau RTS 1.382,22 -5,76 -0,4% -9,5 Oslo OBX 444,82 0,28 +0,1% 8,4 Prag PX 958,48 -5,85 -0,6% -7,7 Stockholm OMXS-30 1.194,66 -0,19 -0,0% 8,1 Warschau WIG-20 2.294,06 5,97 +0,3% -11,4 Wien ATX 2.404,80 -33,22 -1,4% 0,1 Zürich SMI 7.856,32 -44,92 -0,6% 15,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.21 Uhr Do, 17.41 Uhr EUR/USD 1,3031 0,04% 1,3025 1,3011 EUR/JPY 127,3854 -0,90% 128,5442 129,3209 EUR/CHF 1,2264 -0,24% 1,2294 1,2308 USD/JPY 97,7380 -1,02% 98,7450 99,4050 GBP/USD 1,5487 0,22% 1,5453 1,5442 .=== Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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   April 26, 2013 12:13 ET (16:13 GMT)

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