19.10.2017 09:57:46

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten etwas leichter - SAP enttäuscht

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind nach den jüngsten Kursgewinnen am Donnerstag mit kleineren Abgaben in den Handel gestartet. Während die Vorgaben aus den USA mit neuen Rekorden erneut positiv sind, kommen aus Asien kaum Impulse. Die chinesische Wirtschaft ist im dritten Quartal wie erwartet um 6,8 Prozent gewachsen. In Japan fiel das Exportwachstum im September mit 14,1 Prozent derweil etwas niedriger aus als erwartet. In Tokio stiegen die Kurse leicht, in Schanghai gaben sie etwas nach.

Der DAX verliert 0,2 Prozent auf 13.011 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.614 nach unten. Die Unterstützung über einen schwächeren Euro, die am Mittwoch zwischenzeitlich für stärkere Käufe gesorgt hatte, fehlt aktuell. Der Euro geht mit 1,1811 Dollar um nach Ständen von zeitweise rund 1,1730 am Vortag zur Mittagszeit.

Auch in Madrid geht es mit dem Marktbarometer leicht nach unten. Um 10.00 Uhr läuft das zweite Ultimatum der Zentralregierung in Madrid an die katalanische Regierung aus. Sollte Premier Carles Puigdemont bis dann keine klare Stellung bezogen haben, ob die Region in der vergangenen Woche die Unabhängigkeit von Spanien erklärt hat, könnte Katalonien der Autonomiestatus entzogen werden.

SAP-Zahlen enttäuschen trotz Prognoseanhebung

Die Berichtssaison der Unternehmen nimmt derweil Fahrt auf, mit SAP ist auch der erste DAX-Wert dabei. Die Zahlen des Softwareriesen werden in ersten Einschätzungen als eher enttäuschend bezeichnet. Zwar sei das Nettoergebnis stärker als erwartet gestiegen, nicht jedoch das operative Ergebnis. Von dem in Teilbereichen erhöhten Ausblick solle man sich nicht blenden lassen, meint ein Analyst. Vor allem sei aber in dem im Fokus stehenden Cloud-Geschäft sei das Wachstum nicht so stark wie erhofft ausgefallen, heißt es weiter. SAP verlieren im frühen Geschäft 1,4 Prozent.

Carrefour gewinnen dagegen nach der Vorlage der Drittquartalszahlen 2,4 Prozent. Laut einem Analysten sind die Umsätze insgesamt zwar im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, indes hätten die flächenbereinigten Umsätze die Prognose nicht ganz erreicht. Allerdings gab das Papier in den vergangenen drei Monaten auch um 20 Prozent nach. Negative Nachrichten könnten also schon ausreichend eingepreist sein. Für Roche geht es im frühen Geschäft nach der Zahlenvorlage um 0,5 Prozent nach unten.

Unilever kommt schlechter an als Nestle

Trotz eines leicht besseren organischen Umsatzwachstums von 2,6 Prozent geht es für die Nestle-Aktie im frühen Handel um 0,4 Prozent nach unten. Bemängelt wird, dass die Preise im dritten Quartal nur um 0,6 Prozent gestiegen seien, was unter der Erwartung von 0,9 Prozent liege. Unilever fallen dagegen um 3,3 Prozent zurück. Zwar lag auch den Niederländern das Umsatzplus bei 2,6 Prozent, allerdings war hier mehr erwartet worden. Die Unilever-Aktie sei zuletzt besser gelaufen als das Nestle-Papier, sagen Marktexperten mit Blick auf die aktuellen Kursentwicklungen.

In Paris verbilligen sich Thales um 1,9 Prozent. Für eine zumindest kurzfristige Trendwende im Rüstungssektor könnten die Zahlen von Thales sorgen, heißt es. "Der Rückgang im Auftragseingang zeigt, dass auch hier die Bäume nicht in den Himmel wachsen", so ein Händler. BAE Systems verlieren in London knapp 2 Prozent, Rheinmetall geben um 1,2 Prozent nach.

Eine gesenkte Prognose führt bei Kion zu kräftigen Kursverlusten von 7,5 Prozent. In diesem Sog verliert der Kurs des Gabelstapler-Konkurrenten Jungheinrich 1,9 Prozent, obwohl Kion nach Aussage von Händlern für sein Gabelstaplergeschäft die Prognose sogar erhöht habe. Sehr gut kommt ein Umsatzanstieg bei Zooplus an. Der Kurs steigt um 2,6 Prozent. Puma setzen die positive Tendenz vom Vortag fort und gewinnen nach positiven Analystenkommentaren auf die Zahlen vom Vortag 0,9 Prozent.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.597,78 -0,60 -21,87 9,34

Stoxx-50 3.188,16 -0,60 -19,23 5,90

DAX 12.957,32 -0,66 -85,71 12,86

MDAX 26.106,55 -0,78 -204,15 17,66

TecDAX 2.510,02 -0,37 -9,42 38,54

SDAX 12.017,76 -0,56 -68,02 26,24

FTSE 7.509,85 -0,44 -33,02 5,14

CAC 5.358,68 -0,47 -25,13 10,21

Bund-Future 162,35 0,13 1,41

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:40 Mi, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,1814 +0,04% 1,1810 1,1773 +12,3%

EUR/JPY 133,22 -0,21% 133,50 133,02 +8,4%

EUR/CHF 1,1572 -0,01% 1,1573 1,1562 +8,0%

EUR/GBP 0,8955 +0,17% 0,8940 1,1197 +5,1%

USD/JPY 112,70 -0,32% 113,07 112,99 -3,6%

GBP/USD 1,3193 -0,14% 1,3212 1,3183 +6,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,03 52,04 -0,0% -0,01 -9,1%

Brent/ICE 57,90 58,15 -0,4% -0,25 -1,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.285,40 1.281,00 +0,3% +4,40 +11,6%

Silber (Spot) 17,07 16,99 +0,5% +0,08 +7,2%

Platin (Spot) 924,65 920,50 +0,5% +4,15 +2,3%

Kupfer-Future 3,18 3,18 -0,1% -0,00 +25,8%

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/gos

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October 19, 2017 03:58 ET (07:58 GMT)

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