20.03.2018 18:08:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen steigen vor Fed-Entscheidung

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn haben sich Europas Börsen am Dienstag erholt. Im Handel war von einer technischen Gegenbewegung die Rede, ein auf 1,2250 Dollar abwertender Euro stützte zusätzlich. Ein schwacher ZEW-Index belastete die Stimmung hingegen nicht. Weiter einen Schatten über die Börsen wirft die Gefahr eines Handelskonflikts mit den USA. Die Anleger blieben auch vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch vorsichtig. Es wird erwartet, dass die Zentralbanker den Leitzins um 25 Basispunkte anheben werden. Wichtiger dürfte aber der zinspolitische Ausblick werden.

Der DAX gewann 0,7 Prozent auf 12.307 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,5 Prozent auf 3.412 nach oben. Die Sorge vor einem Handelskrieg ist laut einer Umfrage von Bank of America-Merrill Lynch unter Fondsmanagern derzeit das größte Risiko für die Finanzmärkte. Danach folgen ein Anstieg der Inflation sowie eine globale Wachstumsabschwächung. Gerade Deutschland wird als Opfer eines möglichen Handelskonflikts gesehen. Der deutsche Aktienmarkt weise nach den Börsen der Schwellenländer hier das höchste Exposure auf. Das erklärt die relative Schwäche des DAX seit Jahresbeginn - der Index hat seit Jahresbeginn mehr als 5 Prozent an Wert verloren.

Angst vor Preiskrieg drückt auf die Swisscom-Aktie

Die Furcht vor einem Preiswettkampf schickte die Swisscom-Aktie auf Talfahrt. Der Schweizer Telekomanbieter Salt hat seinen Einstieg in das Festnetzgeschäft der Eidgenossen angekündigt. Salt will schnellste Breitband-Technologien anbieten und ist eine Partnerschaft mit Swiss Fiber Network eingegangen. Bislang war Salt nur als Mobilfunkanbieter aktiv. Salt gehört zum Telekom-Portfolio des französischen Unternehmers Xavier Niel, der für seine aggressive Preispolitik bekannt ist. Swisscom verloren 4,6 Prozent.

Nach dem Rücktritt des Finanzchefs Jakob Stausholm verloren Moeller-Maersk 1,6 Prozent auf 9.312 Dänische Kronen. Im Tagestief fiel die Aktie fast auf 9.000 Kronen, nachdem sie im Sommer noch über 14.000 Kronen notiert hatte. "Der Kurseinbruch geht nicht nur auf den Rücktritt zurück, sondern auf die ungebrochene Verkaufsbereitschaft", sagte ein Händler. Übergeordnete Themen wie die Angst vor einem Handelskrieg hätten den Bären neue Munition geliefert.

Unternehmensnachrichten waren rar. Lufthansa stiegen um 2,7 Prozent, nachdem Alpha Value die Aktien auf "Add" von "Reduce" hochgestuft hatte. Deutsche Börse gewannen 2,4 Prozent auf 111,05 Euro: HSBC hatte das Kursziel auf 123 von 114 Euro erhöht und die Kaufempfehlung bekräftigt. Covestro schafften sogar ein Plus von 3,2 Prozent - hier stützte der jüngste DAX-Aufstieg sowie eine Hochstufung durch die Citigroup. Eine schwache Geschäftsentwicklung bei Oracle drückte auf die SAP-Aktie - diese gab 0,5 Prozent nach.

Mittelfristiger Puma-Ausblick gefällt

Positiv wurde der mittelfristige Ausblick von Puma am Markt aufgenommen. Die Aktien stiegen um 5,7 Prozent. Im Rahmen ihres Kapitalmarkttages gab der Sportartikler bekannt, bis 2022 den währungsbereinigten Umsatz um rund 10 Prozent pro Jahr steigern zu wollen. Gleichzeitig soll auch die Marge bis dahin auf 10 Prozent steigen. Zur geplanten Dividendenausschüttung nannte Puma eine Spanne von 25 bis 35 Prozent des Konzernergebnisses.

"Wacker Neuson liefert", sagte ein Händler zu den Geschäftszahlen. Umsätze und EBIT des Baumaschinen-Unternehmens lägen nahe an der Konsensprognose. Das gelte auch für den Ausblick. Die erwarteten Wachstumsraten seien aber ermutigend, der Umsatz soll um 8 bis 11 Prozent wachsen, die EBIT-Marge soll weiter auf 9 bis 10 Prozent steigen von zuletzt 8,6 Prozent. "Damit sind die Zahlen gut genug für einen Bounce", sagte der Marktteilnehmer. Wacker Neuson gewannen 4,1 Prozent.

In der dritten Reihe des deutschen Markts konnten sich Tom Tailor mit der Rückkehr in die Gewinnzone um 5,9 Prozent erholen.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.412,08 +17,29 +0,5% -2,6%

. Stoxx-50 2.991,66 +13,86 +0,5% -5,9%

. Stoxx-600 375,57 +1,89 +0,5% -3,5%

Frankfurt XETRA-DAX 12.307,33 +90,31 +0,7% -4,7%

London FTSE-100 London 7.061,27 +18,34 +0,3% -8,4%

Paris CAC-40 Paris 5.252,43 +29,60 +0,6% -1,1%

Amsterdam AEX Amsterdam 535,45 +3,93 +0,7% -1,7%

Athen ATHEX-20 Athen 2.061,39 -11,59 -0,6% -1,1%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.935,78 +15,15 +0,4% -1,1%

Budapest BUX Budapest 37.954,29 +265,20 +0,7% -3,6%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.081,95 +23,99 +0,6% +4,2%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 142.648,65 +1425,34 +1,0% +1,2%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 987,41 -0,54 -0,1% -3,6%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.396,40 +24,96 +0,5% +0,6%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.681,60 +17,50 +0,2% -3,6%

Mailand FTSE-MIB Mailand 22.798,15 +165,05 +0,7% +4,6%

Moskau RTS Moskau 1.256,00 +14,72 +1,2% +8,8%

Oslo OBX Oslo 733,22 +4,12 +0,6% -1,3%

Prag PX Prag 1.120,78 +4,09 +0,4% +4,0%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.551,97 +4,56 +0,3% -1,6%

Warschau WIG-20 Warschau 2.272,09 +23,56 +1,0% -7,7%

Wien ATX Wien 3.483,69 +25,88 +0,7% +1,9%

Zürich SMI Zuerich 8.847,29 +35,96 +0,4% -5,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:15 Uhr Mo, 17.58 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2255 -0,65% 1,2341 1,2333 +2,0%

EUR/JPY 130,42 -0,30% 131,12 130,59 -3,6%

EUR/CHF 1,1706 -0,26% 1,1743 1,1727 -0,0%

EUR/GBP 0,8756 -0,45% 0,8791 1,1384 -1,5%

USD/JPY 106,42 +0,36% 106,28 105,89 -5,5%

GBP/USD 1,3997 -0,20% 1,4037 1,4040 +3,6%

Bitcoin

BTC/USD 8.842,71 +3,7% 8.542,42 8.588,46 -35,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,36 62,06 +2,1% 1,30 +4,9%

Brent/ICE 67,20 66,05 +1,7% 1,15 +2,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.310,90 1.317,23 -0,5% -6,34 +0,6%

Silber (Spot) 16,19 16,33 -0,9% -0,14 -4,4%

Platin (Spot) 944,20 953,25 -0,9% -9,05 +1,6%

Kupfer-Future 3,03 3,07 -1,3% -0,04 -8,4%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

March 20, 2018 13:08 ET (17:08 GMT)

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