17.06.2016 18:46:57
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MÄRKTE EUROPA/Börsianer atmen zum Wochenende etwas auf
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Nachlassende Brexit-Ängste haben Europas Börsen am Freitag gestützt. Nach der Ermordung der britischen Labour-Abgeordneten Jo Cox sind die Kampagnen des "Remain"- und des "Leave"-Lagers bis Samstag erst einmal ausgesetzt worden. Ein politischer Zusammenhang wird nicht ausgeschlossen. Auch schätzen die Wettbüros einen Brexit aktuell wieder als unwahrscheinlicher ein. Beim Wettanbieter Betfair hat das "Remain"-Lager seinen Vorsprung ausgebaut und liegt nun wieder bei 65 Prozent. Der Dax erhöhte sich um 0,8 Prozent auf 9.631 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,1 Prozent auf 2.849 Punkte nach oben.
Das britische Pfund erholt sich Entspannungssignale kamen vor allem von den Devisenmärkten. Hier legte das Pfund wegen nachlassender Brexit-Ängste wieder auf 1,4305 Dollar zu nach Ständen von rund 1,40 Dollar im Tief vom Vortag. Die Märkte reagierten damit effizient, aber nicht pietätvoll auf die Ermordung der britischen Politikerin, merkten die Analysten der Commerzbank an. Dies werde als relativer Vorteil für das "Remain"-Lager gewertet, da die jüngsten Umfragen auf eine erheblich wachsende Zustimmung zu "Leave" hingedeutet hatten. Dieses Momentum könnte durch die Pause geschwächt werden.
Entspannung deutete auch der Goldpreis an - dieser notierte bei 1.288 Dollar je Feinunze, nachdem am Vortag noch der höchste Stand seit rund zwei Jahren deutlich über 1.300 Dollar markiert worden war. An den Anleihemärkten zogen die Renditen wieder an. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten zum Börsenschluss wieder minimal im Plus. Vor allem Banken und andere Finanzwerte profitierten von den nachlassenden Brexit-Ängsten: Der Sektor-Index der Banken sprang um 4,8 Prozent nach oben und führte damit die Gewinnerliste in Europa an, die Versicherer stiegen um 1,4 Prozent. Im DAX legten Deutsche Bank um 5,2 Prozent zu und Commerzbank gewannen 4,4 Prozent.
Der Verfall der Futures und Optionen auf die großen Aktienindizes setzte keine großen Akzente an den Märkten. Der Verfall auf den Euro-Stoxx-50 bewegte die Notierungen am Mittag nicht stärker. Der anschließende Verfall von Futures und Optionen auf den DAX drückte die Kurse allerdings kurzzeitig. Ruhig verlief der Verfall auf Optionen auf Einzelaktien am Abend.
BASF kauft in den USA zu Ein milliardenschwerer Zukauf in den USA bewegte die BASF-Aktie kaum. Der Chemie-Konzern übernimmt für bis zu 3,2 Milliarden US-Dollar in bar die Sparte Chemetall von Albemarle. Chemetall ist ein Anbieter von Produkten zur Oberflächenbehandlung. "Der Zukauf passt", so ein Händler. Die Bernstein-Analysten monierten jedoch den hohen Preis. BASF verloren 0,5 Prozent, wobei allerdings auch verfallsbedingte Einflüsse eine Rolle spielten. BASF war jüngst auch als möglicher Bieter für Monsanto ins Spiel gebracht worden.
Die Zahlen von Oracle wurden im Handel als "bestenfalls leicht positiv" für SAP gewertet. Entsprechend ging es für die Aktien nur um 0,7 Prozent nach oben. Oracle hatte im Geschäft mit Cloud-Angeboten die eigenen Erwartungen übertroffen, was die Aktie in den USA um mehr als 2 Prozent nach oben führte. Umsatz und Gewinn je Aktie entsprachen bei Oracle den Konsensschätzungen von Analysten.
Zurich Financial gewannen 1,9 Prozent. Die Allianz kauft für 244 Millionen Euro eine Tochter der Schweizer Versicherungsgesellschaft in Marokko. Vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden soll der Erwerb Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Die Zurich Assurances Maroc siebtgrößter Schaden- und Unfallversicherer in Marokko und hat rund 600.000 Kunden. Die Allianz-Aktie legte um 0,8 Prozent zu.
Grammer von Übernahmespekulationen gestützt Grammer waren gesucht und zogen um 5,1 Prozent auf 40,69 Euro an. Ein Händler sprach von anhaltender Übernahmefantasie. Hinter den Gerüchten steht eine jüngste Studie von MM Warburg, in der darauf verwiesen wird, dass die Halog GmbH seit Jahresbeginn einen Anteil von gut 10 Prozent an Grammer aufgebaut habe. Grammer dürfte jegliche Übernahmeversuche als feindlich erachten. Mit dem Anstieg über die 40 Euro-Marke steht ein Test des Jahreshochs bei 41,70 Euro an.
Der zuletzt auf den tiefsten Stand seit Ende 2014 gefallene TUI-Kurs legte um 4,7 Prozent zu. "Die Aussagen zu den Buchungen klingen sehr optimistisch und am Markt ist im Aktienkurs sehr viel Vorsicht und Skepsis eingepreist", sagte ein Händler. In einem Interview mit der Rheinischen Post sprach CEO Fritz Joussen von Rekordbuchungen im laufenden Jahr, vor allem in Spanien und speziell auf Mallorca.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.849,17 +29,87 +1,1% -12,8% Stoxx-50 2.730,42 +32,26 +1,2% -11,9% Stoxx-600 325,78 +4,49 +1,4% -10,9% XETRA-DAX 9.631,36 +80,89 +0,8% -10,3% FTSE-100 London 6.008,96 +58,48 +1,0% -3,7% CAC-40 Paris 4.193,83 +40,82 +1,0% -9,6% AEX Amsterdam 421,77 +3,26 +0,8% -4,5% ATHEX-20 Athen 159,18 +10,97 +7,4% -13,2% BEL-20 Bruessel 3.339,69 +47,89 +1,5% -9,7% BUX Budapest 26.242,50 +427,67 +1,7% +9,7% OMXH-25 Helsinki 3.124,71 +37,90 +1,2% -7,0% ISE NAT. 30 Istanbul 92.835,36 +1086,02 +1,2% +3,9% OMXC-20 Kopenhagen 915,01 +6,54 +0,7% -9,8% PSI 20 Lissabon 4.424,25 +94,94 +2,1% -14,9% IBEX-35 Madrid 8.362,00 +162,10 +2,0% -12,4% FTSE-MIB Mailand 16.854,13 +502,23 +3,1% -21,3% RTS Moskau 910,28 +15,28 +1,7% +20,2% OBX Oslo 529,45 +15,42 +3,0% -1,8% PX-GLOB Prag 1.083,21 +18,48 +1,7% -12,7% OMXS-30 Stockholm 1.298,38 +19,67 +1,5% -10,3% WIG-20 Warschau 1.754,45 +20,97 +1,2% -5,6% ATX Wien 2.139,81 +48,55 +2,3% -10,7% SMI Zuerich 7.713,61 +78,95 +1,0% -12,5%DEVISEN zuletzt +/- % Fr. 7.50 Uhr Do, 17.12 Uhr % YTD EUR/USD 1,1262 +0,14% 1,1246 1,1148 +3,7% EUR/JPY 117,37 +0,01% 117,35 116,05 -8,0% EUR/CHF 1,0823 -0,22% 1,0847 1,0783 -0,5% GBP/EUR 1,2699 +0,21% 1,2673 1,2625 -6,5% USD/JPY 104,23 -0,12% 104,35 104,14 -11,2% GBP/USD 1,4305 +0,38% 1,4250 1,4070 -3,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,55 46,21 +2,9% 1,34 +15,1% Brent/ICE 48,63 47,19 +3,1% 1,44 +15,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.288,22 1.277,50 +0,8% +10,72 +21,5% Silber (Spot) 17,32 17,17 +0,9% +0,15 +25,3% Platin (Spot) 966,18 969,50 -0,3% -3,32 +8,4% Kupfer-Future 2,06 2,05 +0,3% +0,01 -4,4% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
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June 17, 2016 12:16 ET (16:16 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 16 PM EDT 06-17-16
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