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02.02.2018 13:12:46

MÄRKTE EUROPA/DAX angeschlagen - Deutsche-Bank-Aktie verliert über 5%

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Stimmung an den Aktienmärkten in Europa bleibt gedrückt. Der bei rund 1,25 Dollar auf hohem Niveau notierende Euro und weiter steigende Renditen an den Anleihemärkten verderben den Anlegern die Laune. Die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren erreichte im Tageshoch 0,75 Prozent, der höchste Stand seit 2015. In den USA liegt sie bei 2,80 Prozent. Die steigenden Renditen sind nicht nur Ausdruck eines größeren Vertrauens in das zukünftige Wirtschaftswachstums, sondern auch der anhaltenden Dollar-Schwäche. Mit steigenden Renditen gewinnen Anleihen zunehmend an Attraktivität.

Der DAX verliert am Mittag 1,3 Prozent auf 12.840 Punkte. Damit hat der deutsche Leitindex die Gewinne seit Jahresbeginn vollständig wieder abgegeben. Die wichtige 200-Tagelinie verläuft bei 12.750. Ein nachhaltiger Bruch wäre charttechnisch betrachtet ein sehr starkes Verkaufssignal. Der Euro-Stoxx-50 gibt 1,1 Prozent auf 3.537 Stellen nach. Sämtliche Sektorindizes liegen im Minus.

Neue Impulse könnten am Nachmittag vom US-Arbeitsmarktbericht ausgehen. Ökonomen rechnen für Januar mit einem Zuwachs von 177.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft. Für die besonders im Fokus stehenden Stundenlöhne wird ein Plus von 0,2 nach 0,3 Prozent im Vormonat erwartet.

Deutsche Bank mit schwachen Zahlen

Deutsche Bank geben nach Vorlage der Quartalszahlen um 5,3 Prozent nach. Das größte deutsche Kreditinstitut hat für das vergangene Jahr den dritten Verlust in Folge ausgewiesen. Das war zwar erwartet worden, der Verlust ist aber höher als zuvor geschätzt ausgefallen. Außerdem setzte sich die Erosion der Erträge fort, vor allem im wichtigen Handelsgeschäft. Im laufenden Jahr erwartet die Bank höhere Kosten als ursprünglich geplant. Sie rechnet statt mit 22 mit 23 Milliarden Euro. Sie begründet dies mit den eigentlich geplanten Einsparungen durch Verkäufe von Geschäftsteilen in Höhe von 900 Millionen Euro, die sich nun verzögern.

Nach Vodafone am Vortag finden die Anleger nun keinen Gefallen an den Zahlen von BT Group. In schwierigen Wettbewerbsumfeld sind die Umsätze im dritten Quartal um rund 3 Prozent gefallen. Im TV-Geschäft hat das Unternehmen 5.000 Kunden verloren. "Wenn kein Geld mehr da ist, wird zunächst beim Fernsehen gespart", so Neil Wilson, Marktstrategie bei ETX Capital. Hier stelle sich die Frage, wie die teuren Sportrechte in Zukunft finanziert werden. BT Group geben um 5,2 Prozent nach.

Etwas unterhalb der Erwartung ist nach Aussage der ING Bank das Wachstum der Sparte LED bei Philips Lighting ausgefallen. Beim Lampengeschäft ist es dagegen die Marge, die nicht überzeugt. Positiv bewerten die Analysten allerdings das bereinigte EBITDA. Der Ausblick wird ebenfalls leicht positiv gesehen. Die Aktie verliert 3,1 Prozent.

Für die deutschen Automobilhersteller ist der Start in das Jahr 2018 in den USA geglückt. "Alles in allem liefern die Absatzzahlen aber keinen Impuls", so ein Analyst mit Blick auf die Januar-Zahlen. VW und Audi konnten die Zahl der verkauften Autos um 5,2 und 9,9 Prozent steigern. BMW verzeichnete ein Plus von 5 Prozent, Daimler schwächelte mit einem Minus von 1,1 Prozent. Der Stoxx-Autoindex in Europa knickt um 1,9 Prozent ein und ist damit klar das Schlusslicht.

Bei den Umstufungen stehen Deutsche Post im Blick. Die Societe Generale hat die Aktie mit "Buy" neu gestartet, bei einem Kursziel von 48 Euro. Der Kurs gewinnt 0,6 Prozent auf 37,46 Euro.

Bitcoin weiter im freien Fall

Nach Einschätzung der Commerzbank ist die Euro-Stärke fundamental nicht wirklich zu erklären, zumal die US-Zinserhöhungserwartungen seit Herbst vergangenen Jahres kontinuierlich gestiegen seien. Derweil befindet sich Bitcoin weiter im freien Fall und ist nun unter 8.000 Dollar gefallen. Seit Jahresbeginn hat die digitale Währung mehr 40 Prozent an Wert verloren. Japanische Behörden haben am Freitag die Büros von Coincheck durchsucht, nachdem Hacker unlängst die Plattform um Bitcoins im Wert von 500 Millionen Dollar erleichtert haben.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.539,03 -1,07 -38,32 1,00

Stoxx-50 3.157,61 -0,77 -24,38 -0,64

DAX 12.835,89 -1,29 -168,01 -0,63

MDAX 26.163,06 -1,58 -420,22 -0,14

TecDAX 2.618,38 -0,80 -21,12 3,53

SDAX 12.129,66 -1,15 -141,08 2,04

FTSE 7.468,66 -0,29 -21,73 -2,57

CAC 5.392,07 -1,15 -62,47 1,50

Bund-Future 158,24 0,08 -2,19

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:20 Do, 18:13 % YTD

EUR/USD 1,2489 -0,13% 1,2508 1,2491 +4,0%

EUR/JPY 137,23 +0,24% 137,16 136,78 +1,5%

EUR/CHF 1,1607 +0,14% 1,1588 1,1595 -0,9%

EUR/GBP 0,8781 +0,12% 0,8769 1,1405 -1,2%

USD/JPY 109,87 +0,37% 109,65 109,50 -2,5%

GBP/USD 1,4223 -0,28% 1,4264 1,4245 +5,3%

Bitcoin

BTC/USD 7.902,00 -11,73% 8.568,25 8.983,01 -44,99

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,63 65,8 -0,3% -0,17 +8,6%

Brent/ICE 69,42 69,65 -0,3% -0,23 +4,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.344,95 1.348,55 -0,3% -3,61 +3,2%

Silber (Spot) 17,14 17,24 -0,6% -0,10 +1,2%

Platin (Spot) 999,40 1.007,95 -0,8% -8,55 +7,5%

Kupfer-Future 3,21 3,21 -0,1% -0,00 -2,9%

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/gos

(END) Dow Jones Newswires

February 02, 2018 07:13 ET (12:13 GMT)

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