MÄRKTE EUROPA/DAX auf Rekordhoch - Analysten entdecken VW neu

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ging es am Mittwoch nach oben. Der DAX stieg am Vormittag auf ein Rekordhoch bei 14.197 Punkten. Steigende Zinsen bei den US-Anleihen belasteten am Nachmittag zusehends das Sentiment für Aktien, so dass Anleger Gewinne mitnahmen. Der DAX schloss 0,3 Prozent höher bei 14.080 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 beendete den Tag mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 3.713 Zählern.

In den USA stieg derweil die Rendite der 10-jährigen Treasuries auf 1,48 nach 1,41 Prozent am Vortag. Doch es gibt auch Meinungen, dass steigende Renditen die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten nicht ausbremsen müssen. So sollten nach Aussage der Deutschen Bank Investoren mehr auf die Entwicklung der Realrenditen achten als auf die der Nominalrenditen. Laut Blackrock dürften auch steigende Zinsen die Stimmung für Aktien noch nicht nachhaltig trüben. "Bisher zeigt sich das zu Jahresbeginn von uns erwartete Bild, nämlich eines im Verhältnis zu den Inflationserwartungen eher milden Renditeanstiegs", so Martin Lück, Kapitalmarktstratege des weltgrößten Vermögensverwalters. "Die im Ergebnis sogar weiter gesunkenen Realzinsen sprechen somit weiterhin für eine Übergewichtung von Aktien", sagt er.

Die Erdölpreise zogen weiter - der Preis für US-Öl der Sorte WTI sprang wieder über die Marke von 61 US-Dollar. Getrieben werden die Preise von Berichten, die Gruppe Opec+, die sich am Donnerstag trifft, könnte ihre Förderkürzungen im April unangetastet lassen. Viele Analysten hatten indes mit einer Lockerung der jüngsten Förderbeschränkungen gerechnet und auf die Preisrally verwiesen.

Analysten für VW optimistisch

Für den Sektor der europäischen Automobilhersteller ging es um 2,6 Prozent nach oben. Unter den Einzelwerten legten VW um 4,7 Prozent auf 185,18 Euro zu, Continental um 5,4 und BMW um 4,9 Prozent. Vor allem zu den Wolfsburgern gab es jüngst positive Kommentare von Analysten, am Mittwoch hat die UBS das Kursziel kräftig auf 300 Euro hochgenommen. Die Analysten sehen VW mit dem Elektrofahrzeug ID.3 auf einem aussichtsreichen Weg. Es handele sich um die erste Markteinführung im Rahmen der neuen Plattform Modularer E-Baukasten, der viele weitere Markteinführungen folgen dürften. Die Technik setze einen Maßstab für andere Autohersteller. Während Tesla für die Analysten im Hinblick auf Design in Verbindung mit hochmoderner Software mit Apple bei den Handys vergleichbar sei, sehen sie bei VW mit Blick auf die Wertschöpfung das Pendant in Samsung. Erst am Vortag nannten die Kollegen von Metzler für VW ein Kursziel von 225 Euro, nach einer Aufspaltung der Konzernstruktur könne der faire Wert sogar 400 Euro je Aktie betragen.

Die Aktien von Stellantis schlossen in Mailand trotz solider Geschäftszahlen knapp behauptet. Hier dürften Anleger nach dem guten Lauf der Aktie in den vergangenen Monaten Gewinne mitgenommen haben. Das fusionierte Unternehmen aus der ehemaligen Fiat Chrysler und Peugeot überzeugte mit seinen Zahlen. Bei Fiat lägen sie generell über den Erwartungen an 2020, bei Peugeot seien sie zumindest solide ausgefallen, sagte Analystin Monica Bosio von Intesa Sanpaolo. Der kombinierte Umsatz lag bei 147,4 Milliarden Euro und sollte nach Intesa-Schätzungen bis auf über 154 Milliarden im laufenden Jahr anziehen.

Für die Aktie von Hiscox ging es in London um knapp 12 Prozent nach unten. Für 2020 wies der britischen Spezialversicherer einen Verlust von 268,5 Millionen Dollar aus, der größtenteils auf Covid-19-bezogene Schäden zurückzuführen war. Diese waren zu einem großen Teil auf die Absage von Großveranstaltungen und Geschäftsunterbrechungen zurückzuführen. In Anbetracht des Verlustes beschloss das Unternehmen, die Schlussdividende für 2020 zu streichen. Positiv wurde an der Börse dagegen herausgestellt, dass die Nettoprämien mit 2,75 Milliarden Dollar höher ausfielen, was darauf hindeute, dass das zugrundeliegende Geschäft immer noch robust sei.

Shop Apotheke beim Ausblick zu konservativ

Gut kamen die Geschäftszahlen von Shop Apotheke an. Der Corona-Krisengewinner hat den Sprung in die Gewinnzone beim bereinigten EBITDA geschafft. Der Umsatz legte um über 38 Prozent im Jahr 2020 zu und soll im laufenden Jahr um weitere 20 Prozent steigen. Negativ wurde allerdings der Ausblick aufgenommen, hier hatten sich einige Marktteilnehmer mehr erhofft. Die Aktie gab um 6,3 Prozent nach.

Cancom notierten knapp 3 Prozent fester. Der IT-Dienstleister zog einen großen Auftrag vom öffentlichen Dienst an Land. Cancom selbst bewertet den Rahmenvertrag mit einem potenziellen Gesamtwert von bis zu 440 Millionen Euro positiv. Für die Aktie von Wacker Chemie ging es um 4,8 Prozent nach oben, hier lieferten steigende Preisen für Polysilicium den Impuls.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.712,78 +5,06 +0,1% +4,5%

Stoxx-50 3.187,31 -3,32 -0,1% +2,5%

Stoxx-600 413,42 +0,19 +0,0% +3,6%

XETRA-DAX 14.080,03 +40,23 +0,3% +2,6%

FTSE-100 London 6.668,41 +54,66 +0,8% +2,4%

CAC-40 Paris 5.830,06 +20,33 +0,3% +5,0%

AEX Amsterdam 663,35 +0,09 +0,0% +6,2%

ATHEX-20 Athen 1.960,97 -3,91 -0,2% +1,4%

BEL-20 Bruessel 3.831,93 +10,83 +0,3% +5,8%

BUX Budapest 43.595,22 -807,11 -1,8% +3,5%

OMXH-25 Helsinki 4.870,16 -10,31 -0,2% +6,2%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.613,27 -1,50 -0,1% -1,4%

OMXC-20 Kopenhagen 1.402,87 -34,60 -2,4% -4,3%

PSI 20 Lissabon 4.774,53 -100,83 -2,1% -4,6%

IBEX-35 Madrid 8.329,30 -26,50 -0,3% +3,2%

FTSE-MIB Mailand 23.046,77 -36,78 -0,2% +3,8%

RTS Moskau 1.453,61 +1,13 +0,1% +4,8%

OBX Oslo 912,14 -3,23 -0,4% +6,2%

PX Prag 1.056,05 -13,52 -1,3% +2,8%

OMXS-30 Stockholm 2.073,78 +6,68 +0,3% +10,6%

WIG-20 Warschau 1.943,24 -16,28 -0,8% -2,1%

ATX Wien 3.093,79 +7,81 +0,3% +10,7%

SMI Zuerich 10.771,88 -45,27 -0,4% +0,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,29 0,06 -0,53

US-Zehnjahresrendite 1,49 0,08 -1,19

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:51h Di, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2068 -0,13% 1,2096 1,2073 -1,2%

EUR/JPY 129,08 +0,09% 129,23 128,85 +2,4%

EUR/CHF 1,1081 +0,23% 1,1063 1,1042 +2,5%

EUR/GBP 0,8645 -0,16% 0,8654 0,8654 -3,2%

USD/JPY 106,96 +0,24% 106,83 106,73 +3,6%

GBP/USD 1,3958 +0,02% 1,3977 1,3951 +2,1%

USD/CNH (Offshore) 6,4729 -0,03% 6,4616 6,4755 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 51.236,75 +7,06% 49.972,50 48.582,00 +76,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,69 59,75 +3,2% 1,94 +26,7%

Brent/ICE 64,45 62,70 +2,8% 1,75 +24,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.716,52 1.738,10 -1,2% -21,58 -9,6%

Silber (Spot) 26,30 26,78 -1,8% -0,47 -0,3%

Platin (Spot) 1.182,78 1.207,90 -2,1% -25,13 +10,5%

Kupfer-Future 4,15 4,23 -2,0% -0,08 +17,9%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 03, 2021 12:30 ET (17:30 GMT)