21.06.2018 12:19:47
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MÄRKTE EUROPA/DAX auf Talfahrt - Mai-Tief im Blick
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten hat der jüngste Erholungsversuch in einer weiteren Abwärtswelle geendet. Der Euro-Stoxx-50 verliert am Mittag 0,6 Prozent auf 3.419 Punkte. Im DAX sorgen die schwachen Autoaktien für noch höhere Abwärtsdynamik: der deutsche Leitindex fällt um 1 Prozent auf 12.564 Punkte. Der DAX leidet vor allem unter einer Gewinnwarnung von Daimler, die Aktien des Autokonzerns brechen um 4,5 Prozent ein und reißen auch die anderen Autotitel und die Zulieferer mit nach unten.
Die Gewinnwarnung von Daimler zeigt, dass der Handelskonflikt bereits auf Unternehmensgewinne drückt. Die Stuttgarter Konzernleitung rechnet nun nur noch mit einem operativen Gewinn leicht unter Vorjahresniveau. Bislang sollte dieser leicht über dem Vorjahresniveau liegen. Grund für die Gewinnwarnung sind die erhöhten Einfuhrzölle für US-Fahrzeuge in den chinesischen Markt. Die Zölle könnten nicht vollständig auf die Preise draufgeschlagen werden, so Daimler.
Die Gewinnwarnung bietet auch einen Vorgeschmack darauf, was bei einer Eskalation des Handelsstreits passieren könnte. Entsprechend vorsichtig dürften die Anleger weiter agieren. VW geben 2,6 Prozent ab und BMW 3,1 Prozent. Auch Zulieferer wie Conti und Leoni geben nach. Der Branchenindex der Automobilhersteller und ihrer Zulieferer im Stoxx fällt um 2,8 Prozent.
Im Tief hatte der DAX bei 12.557 Punkten gestanden und damit nur knapp über dem Tief von Ende Mai bei 12.548 Punkten. Sollte dieses nachhaltig unterschritten werden, müssten die beiden Kursspitzen bei 13.204/170 Punkten nach Einschätzung von HSBC als klassisches Doppeltop interpretiert werden.
Risikoaversion - Defensive Aktien halten sich gut - nur Beiersdorf nicht
Der Yen zieht am Devisenmarkt gegen den Dollar, vor allem aber gegen den Euro an. Im Handel wird dies als Signal für wieder steigende Risikoaversion gewertet. Eine Eskalation im Handelsstreit dürfte nach Einschätzung aus dem Handel mit Blick auf die großen Währungen vor allem den Euro belasten. Die Gemeinschaftswährung fällt auf etwa 1,1520 Dollar von knapp 1,16 Dollar am Vorabend.
Auch die Technologiewerte sind mittlerweile leicht ins Minus gedreht. Wirksame Gegenmaßnahmen gegen die Trump'schen Zölle seien vermutlich nur Zölle oder Steuern gegen die großen Hightech-Unternehmen aus Silicon Valley, meint Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest. Dann wäre aber auch die Hausse der Nasdaq vermutlich beendet.
Dass der Euro-Stoxx-50 vergleichsweise gut im Markt steht, liegt vor allem an den defensiven oder wenig konjunkturabhängigen Titeln. So liegen die Indizes der Pharmawerte, der Nahrungsmittel und der Hersteller von Gütern des täglichen Bedarfs alle leicht im Plus. Roche gewinnen 1,2 Prozent und Unilever 0,5 Prozent.
Abgekoppelt von der Stärke der Hersteller der Kosumgüter des täglichen Bedarfs sind allerdings Beiersdorf. Mit der Nachricht über einen möglichen vorzeitigen Abgang des CEO fallen die Aktien um 2,9 Prozent.
Im DAX können Deutsche Börse ein kleines Plus von 0,3 Prozent auf 115,60 Euro halten. Barclays hat das Kursziel für die Aktie des Börsenbetreibers auf 126 Euro erhöht.
Altice verschafft sich durch Verkäufe mehr Luft
Altice steigen um 1,7 Prozent. Dem Telekomkonzern werden durch den Verkauf von Geschäftsanteilen in Portugal und Frankreich 2,5 Milliarden Euro zufließen. Das Geld soll in den Schuldenabbau fließen. Das Unternehmen war in den Jahren 2014 bis 2016 durch kreditfinanzierte Akquisitionen massiv gewachsen, hatte sich dabei aber übernommen.
Erst jüngst hat Altice den Verkauf der US-Aktiva angekündigt. Die Strategie scheint aufzugehen. Seit Mai hat sich der Aktienkurs mehr als verdoppelt, bleibt damit aber noch immer 50 Prozent unter den Allzeithochs. Der jetzt veröffentlichte Verkauf ist positiv zu werten, nach der jüngsten Rally ist allerdings unklar, inwieweit die Aktie darauf noch reagieren wird.
Buwog von Vonovia getrieben
Vonovia bröckeln um 0,1 Prozent ab, Buwog gewinnen 2 Prozent. Vonovia will Buwog nun per Squeeze-Out von der Börse nehmen. Das Unternehmen hält bereits 90,7 Prozent. Buwog-Aktionäre, die bislang ihre Anteile nicht angedient haben, können nun auf eine Prämie hoffen. Vonovia teilte mit, dass Details zur Höhe der angemessenen Barabfindung der Minderheitsaktionäre gesondert bekannt gegeben würden, nachdem eine Unternehmensbewertung stattgefunden habe.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.419,02 -0,60 -20,58 -2,42
Stoxx-50 3.056,35 -0,09 -2,68 -3,82
DAX 12.563,76 -1,04 -131,40 -2,74
MDAX 26.308,02 -0,84 -223,64 0,41
TecDAX 2.804,96 -0,91 -25,84 10,91
SDAX 12.256,04 -0,99 -122,40 3,11
FTSE 7.625,49 -0,03 -1,91 -0,07
CAC 5.344,92 -0,51 -27,38 0,61
Bund-Future 161,88 0,56 2,05
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.10 Uhr Mi, 17.11 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1525 -0,42% 1,1554 1,1583 -4,1%
EUR/JPY 127,23 -0,38% 127,88 127,48 -6,0%
EUR/CHF 1,1492 -0,30% 1,1532 1,1523 -1,9%
EUR/GBP 0,8789 +0,05% 0,8789 1,1387 -1,1%
USD/JPY 110,37 +0,02% 110,70 110,06 -2,0%
GBP/USD 1,3112 -0,49% 1,3146 1,3188 -3,0%
Bitcoin
BTC/USD 6.751,79 -0,1% 6.780,31 6.788,42 -50,6%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,68 -0,66 -0,06
Deutschland 10 Jahre 0,35 0,38 -0,08
USA 2 Jahre 2,55 2,56 0,66
USA 10 Jahre 2,91 2,94 0,50
Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00
Japan 10 Jahre 0,03 0,03 -0,02
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 64,76 65,71 -1,4% -0,95 +9,0%
Brent/ICE 73,33 74,74 -1,9% -1,41 +13,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.263,53 1.268,33 -0,4% -4,80 -3,0%
Silber (Spot) 16,23 16,28 -0,4% -0,06 -4,2%
Platin (Spot) 864,00 871,50 -0,9% -7,50 -7,1%
Kupfer-Future 3,03 3,04 -0,4% -0,01 -9,0%
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DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
June 21, 2018 06:20 ET (10:20 GMT)
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