23.10.2015 18:52:51

MÄRKTE EUROPA/DAX auf Zweimonatshoch - Euro auf Zweimonatstief

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den Börsen in Europas herrscht gute Stimmung. Die Risikobereitschaft der Investoren ist seit der Pressekonferenz von EZB-Chef Mario Draghi am gestrigen Donnerstag sprunghaft gestiegen. Draghi stellte in Malta nicht nur eine Ausweitung des bestehenden Wertpapierkaufprogramms in Aussicht, er brachte auch eine weitere Senkung des Einlagezinses ins Spiel. Damit stiegen die Aktien, der Euro kam unter Druck.

   Am Freitagmittag senkte dann die People's Bank of China (PBoC) die Zinsen. Dies wurde erwartet, nachdem die chinesischen Konjunkturdaten jüngst nicht überzeugten. Die Devisenstrategen der Commerzbank gehen davon aus, dass weitere Zinssenkungen im Reich der Mitte folgen. Mit der Hoffnung auf eine anziehenden Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt kamen weitere Käufer an die Börse. Der Euro setzte unterdessen seinen Fall zum Dollar fort.

   Der Dax schloss 2,9 Prozent höher bei 10.795 Punkten. Doch damit nicht genug. Seit Donnerstagmittag legte der Index um gut 5 Prozent zu. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2,2 Prozent auf 3.426 Punkte nach oben. Beide Indizes notieren nun auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten, der Kurs des Euro zum Dollar dagegen auf dem niedrigsten. Bereits Anfang des Jahres sorgte unter anderem der schwache Euro für kräftige Gewinne am Aktienmarkt. Sollte die Währung weiter zum Dollar nachgeben, dürften die Aktienmärkte in Folge ihre Gewinne ausbauen.

   In dem freundlichen Umfeld spielten leicht bessere Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone lediglich eine untergeordnete Rolle. Hier überzeugten vor allem die Daten aus Frankreich. Dies zeigte sich auch an der Börse in Paris, wo der Index um 2,5 Prozent zulegte.

   Am Devisenmarkt fiel der Euro nach dem Kursrutsch im Anschluss an die EZB-Sitzung am Vortag weiter und handelte bei rund 1,1020 Dollar. Seit Donnerstagmittag büßte der Euro damit 3 Cent gegenüber dem Dollar ein. Die Commerzbank sieht bereits das Gespenst eines Währungskrieges aufziehen. "Den Zentralbanken ... ist zuzutrauen, dass sie im Währungskrieg ordentlich dagegen halten und mit Zinssenkungen oder QE-Ausweitungen verhindern, dass die EZB sie auf der expansiven Seite überholt", so Analyst Ulrich Leuchtmann.

   Zu den Gewinnern des Tages gehörte der Automobilsektor, der Sub-Index legte um 3,2 Prozent zu. Die Unternehmen aus der Branche gehören zu den großen Profiteuren der Euro-Schwäche. Im DAX stiegen die Aktien von Daimler, Volkswagen, Continental und BMW alle über 3,2 Prozent. Michelin-Aktien legten 3,7 Prozent zu. Der französische Reifenhersteller hat im dritten Quartal einen Umsatzsprung verbucht und seine Jahresziele 2015 bestätigt. "Auch die Preise entwickeln sich günstig", sagt ein Marktteilnehmer. Außerdem will der Konzern am Sparprogramm festhalten.

   Aber auch die Berichtssaison lieferte weitere Impulse. Trotz des Lamentierens über die französische Baukonjunktur wurden die Quartalszahlen von Vinci als "gut" eingestuft. Mit 10,3 Milliarden Euro lag der Umsatz im dritten Quartal über der Prognose von knapp 10 Milliarden. Für das Vinci-Papier ging es 2,0 Prozent nach oben. Die Analysten von J.P. Morgan stufen den Ausblick auf das kommende Jahr als "ermutigend" ein.

   Der Sektor der europäischen Technologie-Werte legte lediglich um 0,8 Prozent zu. Ursächlich hierfür waren Verluste von 6,0 Prozent in der Ericsson-Aktie. Umsatz und Marge haben im abgelaufenen Quartal enttäuscht. Die schwedische Aktie hat ein Gewicht von 10 Prozent in dem Index.

   Wegen des schwachen Containergeschäfts hat der dänische Konzern A.P. Moeller-Maersk seinen Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt. Die Marktbedingungen vor allem in der Containerschifffahrt hätten sich schlechter als erwartet entwickelt. Die Aktie verlor gut 5 Prozent.

   Nach einer Platzierung schloss die Hornbach-Holding-Aktie unverändert bei 70,50 Euro. Die Unternehmerfamilie Hornbach hat sich von einer Million Stammaktien der Holdinggesellschaft der Baumarktkette getrennt. Die Anteile entsprechen 6,25 Prozent des Grundkapitals der Hornbach Holding. Die Stücke wurden nach Aussage aus dem Handel am oberen Ende der Preisspanne bei 67 Euro platziert. Das Volumen der Platzierung lag somit bei 67 Millionen Euro.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.425,81 +72,70 +2,2% +8,9% Stoxx-50 3.237,35 +60,77 +1,9% +7,8% Stoxx-600 377,36 +7,37 +2,0% +10,2% XETRA-DAX 10.794,54 +302,57 +2,9% +10,1% FTSE-100 London 6.444,08 +67,80 +1,1% -1,9% CAC-40 Paris 4.923,64 +121,46 +2,5% +15,2% AEX Amsterdam 465,05 +7,08 +1,5% +9,6% ATHEX-20 Athen 215,69 +2,45 +1,1% -18,6% BEL-20 Bruessel 3.521,52 +59,22 +1,7% +7,2% OMXH-25 Helsinki 3.267,32 +29,66 +0,9% +9,3% ISE NAT. 30 Istanbul 98.470,99 -129,37 -0,1% -7,2% OMXC-20 Kopenhagen 957,37 +19,99 +2,1% +28,6% PSI 20 Lissabon 5.368,87 +54,19 +1,0% +13,0% IBEX-35 Madrid 10.476,30 +110,90 +1,1% +1,9% FTSE-MIB Mailand 22.736,86 +119,96 +0,5% +19,6% RTS Moskau 872,86 +12,11 +1,4% +10,4% OBX Oslo 560,37 +8,48 +1,5% +7,0% PX-GLOB Prag 1.262,19 +9,69 +0,8% +6,6% OMXS-30 Stockholm 1.506,59 +22,12 +1,5% +2,9% WIG-20 Warschau 2.107,43 +1,16 +0,1% -9,0% ATX Wien 2.467,65 +5,71 +0,2% +14,2% SMI Zuerich 8.910,52 +121,60 +1,4% -0,8%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.33 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1018 -0,88% 1,1116 1,1158 EUR/JPY 133,52 -0,47% 134,14 134,35 EUR/CHF 1,0760 -0,40% 1,0803 1,0825 USD/JPY 121,19 0,43% 120,67 120,41 GBP/USD 1,5342 -0,44% 1,5410 1,5422 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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   October 23, 2015 12:22 ET (16:22 GMT)

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