14.07.2014 13:21:32

MÄRKTE EUROPA/DAX erobert 9.700-Marke zurück - adidas dank WM fest

   Von Thomas Leppert

   Der Start in die neue Woche ist geglückt. Nach dem Abverkauf der vergangenen Tage geht es mit den Kursen an Europas Börsen am Montag nach oben. Die Investoren sind bereit, etwas mehr Risiko einzugehen. Davon profitieren die Aktien, der Goldpreis kommt dagegen zurück. Kein klares Signal lieferte am Vormittag die Industrieproduktion in der Eurozone. Sie hatte im Mai einen Rückgang verzeichnet, der allerdings nicht so deutlich wie befürchtet ausfiel. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,6 Prozent auf 3.176 Punkte, für den Dax geht es 0,8 Prozent auf 9.742 Punkte nach oben.

   Tagesgewinner im DAX mit einem Aufschlag von 2,3 Prozent ist das adidas-Papier nach dem Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der WM in Brasilien. Mit dem deutschen Triumph im Finale hat sich die Stimmung für die Aktie gebessert. Zwar sponsert adidas sowohl Deutschland als auch Argentinien und stellt die Trikots für beide Mannschaften her. Der deutsche Markt für die Trikots mit einem zusätzlichen Stern für den Weltmeister ist aber größer als der argentinische. Des einen Freud, des anderen Leid: Erzkonkurrent Nike hat unter anderem Brasilien ausgerüstet. Wie die Mannschaft des Gastgeberlands wird damit auch Nike zum Verlierer der WM.

   Ein Blick auf die europäischen Subindizes zeigt, dass nur der Sektor der Versogerwerte knapp im Minus handelt. Zu den Tagesgewinner gehören in Europa die eher zyklischen Sektoren Bergbau und auch Bau. Für kräftige Kursbewegungen sorgen Analystenkommentare. So hat Cantor Fitzgerald die Aktie von Tesco auf Kaufen nach Verkaufen hochgenommen, die Aktie reagiert mit einem Plus von 2,1 Prozent. Die Citigroup empfiehlt ihren Kunden die Aktie der Allianz zu kaufen, der Wert legt an der Börse um 2 Prozent zu.

   Weiterhin sehr volatil handelt die Aktie der Banco Espirito Santo, die nach einem Kursgewinn von 7 Prozent zum Handelsstart am Mittag 7 Prozent in Lissabon leichter handelt. Die Bank hatte am Wochenende Vitor Bento, einen bekannten Ökonomen, zum neuen CEO ernannt und versucht damit, das Vertrauen der Regulierungsbehörden wie auch der Anleger zurückzugewinnen. An den Finanzmärkten scheinen sich derweil die Sorgen um die Stabilität der Bank zurückzubilden. Dafür sprechen Kursgewinne an der Lissabonner Börse, die um 0,4 Prozent zulegt.

   Zudem sehen Marktteilnehmer die milliardenschweren Übernahmen und Fusionen weiterhin als Stütze des Aktienmarkts an. Zum Wochenauftakt stehen neben der Telekommunikationsbranche mit T-Mobile US auch die Pharmabranche und die Nahrungsmittelhersteller im Blick. Im Pharmasektor soll Mylan ein Portfolio von Abbott kaufen, bei dem es sich hauptsächlich um Generika in Europa handelt. In der Nahrungsmittelbranche übernimmt Lindt & Sprüngli den Süßwarenhersteller Russell Stover.

   Wie die japanische Zeitung Nikkei berichtet, steht die Deutsche Telekom kurz vor dem Verkauf ihrer US-Mobilfunktochter an den japanischen Konzern Softbank. Beide Unternehmen hätten sich grundlegend geeinigt. Damit wäre der Weg für eine Fusion des viertgrößten Anbieters auf dem US-Mobilfunkmarkt mit dem Rivalen Sprint frei, der ebenfalls zu Softbank gehört. "Ein deutlicheres Plus ist aber erst mit einer Bestätigung durch die Unternehmen zu erwarten", sagt ein Händler. Die Telekom-Aktie steigt 1,4 Prozent.

   Die Blicke richten sich nun zunehmend auf die beginnende Berichtssaison in den USA und Europa. "Wir brauchen eine starke Saison", sagt IG. Zu Wochenbeginn legt Citigroup Geschäftszahlen vor. Die Erwartungen an den Finanzsektor seien recht niedrig. Gute Geschäftszahlen könnten den Börsen also einen Schub verleihen.

   Am Devisenmarkt zieht der Euro leicht gegen den Dollar auf 1,3626 an, zuvor hatte die Gemeinschaftswährung knapp über 1,36 US-Dollar notiert. Im Handel sieht man derzeit wenig Impulse für das Währungspaar. "Nur wenn die Fed wieder zu 'aktiver' Geldpolitik übergeht, also auf zu hohe Inflationsaussichten überproportional mit Zinserhöhungen reagiert, geht unsere mittlere Sicht auf", sagt Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Die Bank erwartet den Euro Ende 2015 um 1,20 Dollar. Die Feinunze Gold notiert mit der gestiegenen Risikobereitschaft der Investoren 16 Dollar leichter bei 1.322 Dollar.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.174,17 +0,54% Stoxx-50 3.009,84 +0,75% DAX 9.739,10 +0,75% FTSE 6.736,74 +0,70% CAC 4.341,66 +0,58% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 147,6% +7

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.15 Uhr Fr., 17.47 Uhr EUR/USD 1,3624 0,15% 1,3604 1,3598 EUR/JPY 138,24 0,22% 137,93 137,75 EUR/CHF 1,2139 -0,04% 1,2145 1,2140 USD/JPY 101,47 0,07% 101,41 101,31 GBP/USD 1,7113 -0,03% 1,7119 1,7103 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   July 14, 2014 06:52 ET (10:52 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 52 AM EDT 07-14-14

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