22.03.2018 15:54:45
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MÄRKTE EUROPA/DAX fällt Richtung 12.000er Marke - Umfeld belastet
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen weiten die Verluste am Donnerstagnachmittag aus. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 2,3 Prozent auf 3.324 Punkte, und der DAX gibt um 2,2 Prozent auf 12.041 Punkte nach. Nach dem Bruch der Unterstützungszone zwischen 12.190 und 12.160 Punkten, die zuletzt immer wieder den Verkäufen standgehalten hatte, rechnen Händler nun noch vor dem Wochenende mit einem Test der 12.000er Marke.
Getrübt wird die Stimmung von deutlich rückläufigen Einkaufsmanager-Indizes in der Eurozone, einem weiteren Rückgang des ifo-Geschäftsklimaindex und dem etwas festeren Euro. Die US-Notenbank hat zwar ihren Leitzins um 25 Basispunkte erhöht, sie bleibt aber auch zumindest für dieses Jahr bei ihrem Ausblick.
Daneben fürchten die Marktteilnehmer weiterhin einen Handelskrieg. Am Freitag treten die US-Zölle auf Stahl und Aluminium in Kraft. Zwar hofft die EU weiterhin auf eine Einigung in letzter Minuten, um die Zölle vermeiden zu können. Die neuen US-Angriffe gegen die angeblich unfaire chinesische Wirtschaftspolitik lassen aber auch bei einer Einigung zwischen EU und USA keine echte Entspannung erwarten.
Während der Euro einen Teil seiner nach der US-Zinserhöhung angefallenen Gewinne wieder hergibt, geht es mit den Renditen deutscher Langläufer am Anleihenmarkt nach unten. Der Bund-Future als Barometer für die Kurse der deutschen Langläufer steigt auf den höchsten Stand seit Mitte Januar.
Banken, Techs und Telekoms besonders schwach
Unter dem Rendite-Rückgang leiden die Banken, deren Index mit einem Minus von 2,8 Prozent die Verliererliste unter den europäischen Branchenindizes anführt. Die mit den fallenden langfristigen Zinsen verbundene Verflachung der Zinskurven setzt die Bank-Aktien unter Druck. "Besonders in den USA dürfte die Kurve nun deutlich flacher werden", sagt ein Händler. Die Wirtschaftsdynamik lasse nach, und die Zollpolitik schüre die Sorgen um die weitere Entwicklung. Im DAX fallen Deutsche Bank um 3,7 Prozent und Commerzbank um 7,4 Prozent.
Zur Schwäche in Europa neigen auch die Technologiewerte. Ihr Stoxx-Branchenindex fällt um 2,1 Prozent. Händler meinen, der Sektor sei vergleichsweise hoch bewertet und deshalb besonders gefährdet für Rückschläge. Laut Merrill Lynch ist die Bewertungsschere zu den klassischen Aktien so weit auseinander gelaufen wie zuletzt 2009. Hinzu kommt der Facebook-Skandal, der die Stimmung für den Technologiesektor drückt.
Der TecDAX verliert 3,4 Prozent und zeigt sich somit ebenfalls deutlich schwächer als die anderen Indizes der DAX-Familie. Hier brechen 1&1 Drillisch um 8 und United Internet um knapp 11 Prozent ein. Drillisch wendet sich zusätzlichen Marktbereichen zu. Die damit verbundenen Anlaufkosten dürften das EBITDA mit 300 Millionen Euro belasten, heißt es bei Jefferies. Der europäische Telekommunikationsindex gibt um 2,2 Prozent nach.
Reckitt Benckiser wirft bei Pfizer das Handtuch
Reckitt Benckiser steigen an der Londoner Börse um 4,5 Prozent. Der Konsumgüterhersteller teilte mit, aus dem Bieterrennen um die Sparte Consumer Healthcare von Pfizer aussteigen zu wollen. "Analysten gehen von einem Preis von mehr als 10 Milliarden US-Dollar aus, daher dürfte die Erleichterungsreaktion bei Reckitt entsprechend stark ausfallen", sagt ein Händler. Damit erhöhen sich die Chancen für Glaxosmithkline, die nun als die wahrscheinlichste Käuferin gehandelt wird. Glaxosmithkline geben um 1,7 Prozent nach.
Im DAX gewinnen Deutsche Börse gegen den Trend 0,4 Prozent. Damit bauen sie ihre Gewinnstrecke weiter aus. Die Börsenbetreiber gelten als Gewinner der turbulenten Zeiten an den Märkten. Dagegen verlieren Heidelbergcement trotz guter Geschäftszahlen und eines soliden Ausblicks 3 Prozent. Im Handel heißt es, die Aktie leide unter Konjunkturängsten.
Nach endgültigen Geschäftszahlen geht es für die Zooplus-Aktie um 8,2 Prozent nach unten. Der Umsatz-Ausblick auf 2018 enttäusche die höheren Erwartungen. Zudem sei auch der Margenausblick schwach, der nur um die Nulllinie pendele, heißt es im Handel.
Hella fallen nach ihrem Zahlenausweis um 3,3 Prozent. Die Geschäftszahlen seien insgesamt zwar im erwarteten Rahmen ausgefallen, das adjustierte EBIT habe jedoch unter Erwartung gelegen, heißt es zur Begründung.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.324,02 -2,26 -77,02 -5,14
Stoxx-50 2.928,57 -1,93 -57,49 -7,84
DAX 12.041,19 -2,18 -267,96 -6,78
MDAX 25.269,16 -2,01 -517,02 -3,56
TecDAX 2.573,19 -3,49 -92,98 1,75
SDAX 12.040,39 -1,30 -157,99 1,29
FTSE 6.921,74 -1,67 -117,23 -8,44
CAC 5.125,82 -2,17 -113,92 -3,52
Bund-Future 158,93 0,94 -0,18
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:03 Uhr Mi, 17.28 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2305 -0,30% 1,2353 1,2353 +2,4%
EUR/JPY 129,77 -0,78% 130,75 130,75 -4,1%
EUR/CHF 1,1674 -0,32% 1,1718 1,1719 -0,3%
EUR/GBP 0,8729 -0,00% 0,8730 1,1454 -1,8%
USD/JPY 105,44 -0,50% 105,85 105,84 -6,4%
GBP/USD 1,4098 -0,29% 1,4149 1,4150 +4,3%
Bitcoin
BTC/USD 8.593,57 -3,7% 9.041,35 9.041,35 -37,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 64,33 65,17 -1,3% -0,84 +6,7%
Brent/ICE 68,74 69,47 -1,1% -0,73 +4,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.330,35 1.332,17 -0,1% -1,81 +2,1%
Silber (Spot) 16,43 16,55 -0,7% -0,12 -3,0%
Platin (Spot) 949,60 956,50 -0,7% -6,90 +2,2%
Kupfer-Future 3,01 3,05 -1,2% -0,04 -9,0%
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DJG/hru
(END) Dow Jones Newswires
March 22, 2018 10:55 ET (14:55 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
1&1 AG (ex 1&1 Drillisch) | 12,46 | 0,97% |
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AIXTRON SE | 13,86 | 0,40% |
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Commerzbank | 19,46 | -0,84% |
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Credit Suisse (CS) | 0,89 | 0,56% |
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Deutsche Bank AG | 19,45 | 0,07% |
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Deutsche Börse AG | 246,00 | -0,40% |
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Erste Group Bank AG | 66,30 | 0,55% |
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Heidelberg Materials | 137,65 | 0,40% |
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HELLA GmbH & Co. KGaA | 89,50 | 2,87% |
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Infineon AG | 38,23 | -1,30% |
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Julius Bär | 39,10 | -0,99% |
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Raiffeisen | 24,38 | 1,75% |
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SAP SE | 270,85 | -1,24% |
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Siemens AG | 219,60 | -0,59% |
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Singulus Technologies AG | 1,15 | 0,00% |
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United Internet AG | 16,14 | 1,19% |
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zooplus AG | 274,00 | 1,48% |
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