22.06.2022 15:56:43
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MÄRKTE EUROPA/DAX hält sich über 13.000-Punkte-Marke
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bleiben am Mittwochnachmittag unter erheblichem Abgabedruck. Die Angst vor einer Rezession hat die Märkte wieder voll im Griff. Entsprechend werden Anleihen auf den erhöhten Renditeniveaus wieder als Sichere Häfen für Anleger betrachtet. Umgekehrt stehen konjunkturnahe Branchen wie Chemie- und Stahlwerte unter massivem Abgabedruck. Der DAX hält sich nur knapp über der 13.000er-Marke und fällt um 1,7 Prozent auf 13.068 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 gibt 1,5 Prozent ab auf 3.440 Punkte.
Sorgen macht man sich vor allem über die deutsche Wirtschaft. Nach den drastisch gesenkten Wachstumsprognosen der Institute könnte nun sogar die Stufe Zwei der Warnstufen bei der Gasversorgung bevorstehen. Vor allem für die Chemie-Industrie könnte dies zu Produktionseinschränkungen führen. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat derweil die Regierungen in Europa aufgefordert, sich auf einen vollständigen Stopp russischer Gaslieferungen vorzubereiten.
BASF: Zweites Halbjahr wird schwieriger als erstes
Zudem belasten Aussagen von BASF (-5,8%) zum zweiten Halbjahr. Dieses wird laut Vorstandschef Martin Brudermüller schwieriger als das erste Halbjahr, wegen der Inflation und der schwächeren Konsumnachfrage sowie der hohen Energiepreise. Entsprechend sind die Hauptverlierer in Europa Rohstoff-, Öl- und Chemie-Aktien. Ihre Branchen-Indizes fallen bis zu 4,8 Prozent. Auch für die Autowerte geht es 2,6 Prozent tiefer. Zulieferer wie Continental büßen 4,9 Prozent ein.
Gegen den Trend steigen Uniper um 3,6 Prozent. "Uniper werden möglicherweise auch von der Umstellung der Gas-Verstromung auf Kohle gestützt", so ein Marktteilnehmer. Während es an Gas einfach fehle, könnten die Kapazitäten in der Kohleverstromung relativ schnell hochgefahren werden. Und Uniper sei sowohl mit Gas- als auch mit Kohlekraftwerken im Markt.
Stahlaktien stehen im Blick mit Konjunktursorgen, einer negativen Studie von JP Morgan und einem EU-Gerichtsentscheid: Das Gericht entscheidet über die von der EU-Kommission verbotene Fusion der Stahlsparte von Thyssenkrupp mit dem indischen Konkurrenten Tata Steel. Nach Ansicht der Kommission würde ein solches Gemeinschaftsunternehmen den Wettbewerb einschränken. Darum untersagte sie den Zusammenschluss im Juni 2019. Dagegen klagte Thyssenkrupp vor dem EU-Gericht.
Zudem lastet ein Studie von JP Morgan über der Stahlindustrie. Thyssenkrupp fallen 9,7 Prozent, Arcelor um 10 Prozent. Salzgitter sind Hauptverlierer mit 13,7 Prozent Minus. Sie wurden von JP Morgan auf Underweight abgestuft.
Bayer bleiben unter Druck und geben 3,3 Prozent nach. Wie am Vortag bekannt wurde, wird der Supreme Court in den USA sich nicht mit einem Berufungsantrag von Bayer im Fall Edwin Hardeman befassen. Dieser bekam wegen seiner Krebserkrankung 25 Millionen Dollar Schadensersatz zugesprochen, weil sie auf Roundup zurückgeführt wurde. Die Entscheidung wurde von den Anlegern mit Enttäuschung und Kursverlusten quittiert. Damit ist ein schnelles Ende der Glyphosat-Thematik für den Konzern nicht in Sicht.
Hugo Boss steigen dagegen 0,5 Prozent, die britische Frasers Group hat ihre Investition aufgestockt. Wie die britische Einzelhandelsgruppe mitteilte, hält sie nun einen Anteil am Modekonzern im Wert von 900 Millionen Euro. Laut Stimmrechtsmitteilung hält Frasers nun direkt 3,4 Millionen Stammaktien an Hugo Boss, was einer Beteiligung von 4,9 Prozent entspricht.
Saipem mit Kapitalerhöhungsplänen unter Druck
Saipem stehen stark unter Druck und brechen um 19,2 Prozent ein. Das italienische Energie-Unternehmen will sich 2 Milliarden Euro frisches Kapital besorgen. Das sei Teil des Restrukturierungsplans.
Die Märkte zeigen derweil keine größere Reaktion auf die Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats. Powell hat sich wie erwartet klar zur Inflationsbekämpfung bekannt. Es sei essentiell für die Fed, die Inflation zu reduzieren. Anhaltende Zinserhöhungen seien daher angemessen, wobei das Tempo der Erhöhungen vom Ausblick abhängig sei.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.440,08 -1,5% -53,92 -20,0%
Stoxx-50 3.378,45 -1,1% -36,66 -11,5%
DAX 13.068,31 -1,7% -224,09 -17,7%
MDAX 27.049,78 -1,7% -462,76 -23,0%
TecDAX 2.819,29 -1,1% -30,83 -28,1%
SDAX 12.167,77 -2,4% -297,36 -25,9%
FTSE 7.058,91 -1,3% -93,14 -3,1%
CAC 5.868,48 -1,6% -96,18 -18,0%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 1,61 -0,16 +1,79
US-Zehnjahresrendite 3,15 -0,13 +1,64
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:40 Uhr Di, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0561 +0,2% 1,0496 1,0555 -7,1%
EUR/JPY 143,42 -0,4% 142,99 143,77 +9,6%
EUR/CHF 1,0149 -0,3% 1,0160 1,0182 -2,2%
EUR/GBP 0,8594 +0,2% 0,8579 0,8598 +2,3%
USD/JPY 135,81 -0,6% 136,24 136,22 +18,0%
GBP/USD 1,2287 +0,1% 1,2235 1,2276 -9,2%
USD/CNH (Offshore) 6,7079 +0,2% 6,7226 6,6883 +5,6%
Bitcoin
BTC/USD 20.583,31 -1,8% 20.468,51 21.508,27 -55,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 102,56 109,52 -6,4% -6,96 +42,1%
Brent/ICE 107,64 114,65 -6,1% -7,01 +42,7%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 128,90 126,00 +2,7% 3,34 +51,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.843,73 1.833,01 +0,6% +10,72 +0,8%
Silber (Spot) 21,51 21,69 -0,8% -0,18 -7,8%
Platin (Spot) 932,15 942,04 -1,0% -9,89 -4,0%
Kupfer-Future 3,92 4,04 -3,1% -0,12 -11,9%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/err
(END) Dow Jones Newswires
June 22, 2022 09:57 ET (13:57 GMT)
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ArcelorMittal | 22,83 | -0,52% | |
BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 10,50 | -1,87% | |
BASF | 43,31 | -0,48% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,68 | -0,85% | |
Bayer | 19,16 | -0,41% | |
Continental AG (spons. ADRs) | 6,10 | 0,00% | |
Continental AG | 65,22 | 0,40% | |
HUGO BOSS AG | 40,95 | 1,76% | |
Saipem SPA Az nominativa | 2,52 | 1,49% | |
Salzgitter | 15,80 | 1,15% | |
thyssenkrupp AG | 4,07 | -1,14% | |
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) | 3,88 | -3,00% |
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DAX | 20 242,57 | -0,02% |