03.03.2023 09:59:43

MÄRKTE EUROPA/DAX klar über der 15.400er Marke - Lufthansa gesucht

FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich sind Europas Börsen am Freitag in den Handel gestartet. Die hohen Inflationsdaten des Vortag können die Märkte nicht ausbremsen. Selbst die deutschen Staatsanleihen legen auf allen Laufzeiten zu. Der DAX entfernt sich von der 15.400er Marke nach oben und steigt um 0,9 Prozent auf 15.467 Punkte, der Euro-Stoxx-50 klettert um 0,8 Prozent auf 4.273 Zähler.

Positive Vorgaben der Wall Street stützen die Stimmung: Neben überzeugenden Quartalszahlen waren dort Aussagen des Fed-Präsidenten aus Atlanta, Raphael Bostic, zur Milderung der Zinssorgen hilfreich. Bostic gehört weiter zu den Befürwortern einer Zinserhöhung um nur 25 Basispunkte. "Ich denke, wir befinden uns jetzt in einer Phase, in der es angemessen ist, vorsichtig zu sein", sagte Bostic, unter anderem, weil die Wirtschaft bald von den verzögerten Auswirkungen der schnellen Zinserhöhungen der Fed im vergangenen Jahr betroffen sein könnte.

Zinserwartungen geben weiter den Ton an

Die Renten-Experten der Commerzbank weisen darauf hin, dass der Markt den Hochpunkt für den Leitzins in der Eurozone nun bei knapp 4 Prozent sehe. Die aktuellen Markterwartungen sähen nun schon ziemlich aggressiv aus, ein Großteil der Aufwärtsrisiken für die Inflation dürfte bereits in den Zinsausblick eingepreist sein. Das habe am Vortag bereits die verhaltene Reaktion des Euro auf die Februar-Inflation der Eurozone gezeigt.

Das Zinsthema beherrscht die Börsen weiter, so mit den Erzeugerpreisen (PPI) aus der Eurozone, die um 11.00 Uhr vorgelegt werden. Es wird ein leicht gebremster Anstieg von 17,7 Prozent nach noch 24,5 Prozent im Vormonat erwartet. Noch höhere Werte dürften aber nicht gut aufgenommen werden. Dazu legte in China der Einkaufsmanager-Index (PMI) für den Service-Bereich stärker als erwartet zu.

In den USA stehen die Revision des Einkaufsmanager-Index (PMI) und des wichtigen ISM-Index für das nicht-verarbeitendes Gewerbe im Februar an. An den US-Börsen hofft man auf schwache Werte, da sie den Zinsdruck von der US-Notenbank nähmen. Die Fed steht ohnehin im Fokus, da drei ihrer Mitglieder sich zu Wort melden.

Dividenden kein Argument für Aktien mehr

Auch in Deutschland gibt es Hoffnungen, die neue Konsenserwartung länger und höher notierender Leitzinsen könnte nun nach dem Kursrutsch am Rentenmarkt großteils reflektiert sein. Die gestiegenen Marktzinsen werden indes immer mehr zu Problem für Aktien: "Erstmals seit 15 Jahren notiert die 10-jährige Euro-Swap-Rate wieder über der Dividendenrendite des Euro-Stoxx-50. Das ist nichts anderes als eine Zeitenwende. Sprüche wie 'Dividenden sind der neue Zins' haben also ausgedient", so Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners.

Markt feiert Lufthansa mit schwarzen Zahlen

Bei Lufthansa feiert der Markt die Rückkehr in die Gewinnzone im vergangenen Jahr. Der Aktienkurs springt um 5,8 Prozent nach oben. Nach dem Corona-Einbruch verdoppelte sich der Umsatz wieder. Für das laufende Jahr setzt die Airline auf einen weiteren Gewinnanstieg.

In Deutschland blickt man am Abend mit Spannung auf die Entscheidung zur DAX-Zusammensetzung. Händler gehen davon aus, dass Rheinmetall als Nachfolger für FMC aufgenommen werden. Beide Aktien zeigen sich nach Handelsstart mit einem moderaten Plus von bis zu 0,9 Prozent.

PVA brechen ein

Auch beim Außenwerber Ströer läuft es wieder runder, die Erwartungen der Analysten wurden erfüllt. Mit dem Tourismus steigt auch wieder die Nachfrage nach Werbung an den Flughäfen. Die Aktien legen um 2 Prozent zu.

Einen Kurseinbruch von 13 Prozent erleiden hingegen PVA Tepla. Damit notieren sie knapp über dem Platzierungspreis von 22 Euro, heißt es im Handel. Peter Abel, Gründer und größter Aktionär, will sich von seiner Beteiligung an dem Unternehmen vollständig trennen. Abel hält 13,6 Prozent der Anteile bzw. rund 3 Millionen Aktien.

Um 1,2 Prozent tiefer geht es nach Zahlenausweis des britischen Medienunternehmens Pearson. Gewinnmitnahmen drücken nach gut aufgenommenen Geschäftszahlen. Vor allem operativ sei es 2022 besser gelaufen als erwartet, der Gewinn liege klar über den Prognosen, heißt es im Handel. Die Analysten der Citi sagen, Pearson habe solide Resultate abgeliefert. Sie nehmen daher eine leichte Erhöhung ihrer Gewinnprognosen vor. Bemängelt wird, dass es keinen Aktienrückkauf gebe.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.272,80 +0,8% 32,21 +12,6%

Stoxx-50 3.919,14 +0,5% 19,94 +7,3%

DAX 15.466,78 +0,9% 139,14 +11,1%

MDAX 28.798,37 +1,2% 351,14 +14,7%

TecDAX 3.239,66 +1,2% 37,41 +10,9%

SDAX 13.472,78 +0,3% 41,19 +13,0%

FTSE 7.972,68 +0,4% 28,64 +6,6%

CAC 7.326,53 +0,6% 42,31 +13,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,73 -0,01 +0,16

US-Zehnjahresrendite 4,03 -0,03 +0,15

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:16 Uhr Do, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0623 +0,2% 1,0619 1,0603 -0,8%

EUR/JPY 144,91 +0,0% 144,89 144,91 +3,2%

EUR/CHF 0,9957 -0,3% 0,9975 0,9983 +0,6%

EUR/GBP 0,8866 -0,0% 0,8864 0,8875 +0,2%

USD/JPY 136,42 -0,2% 136,44 136,68 +4,0%

GBP/USD 1,1982 +0,3% 1,1980 1,1949 -0,9%

USD/CNH (Offshore) 6,9072 -0,1% 6,9048 6,9173 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 22.430,85 -4,4% 22.369,55 23.357,88 +35,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,22 78,16 +0,1% +0,06 -2,9%

Brent/ICE 84,82 84,75 +0,1% +0,07 -0,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 45,75 46,82 -2,3% -1,07 -38,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.844,79 1.836,80 +0,4% +7,99 +1,2%

Silber (Spot) 21,04 20,90 +0,7% +0,14 -12,2%

Platin (Spot) 970,65 964,05 +0,7% +6,60 -9,1%

Kupfer-Future 4,12 4,08 +0,8% +0,03 +8,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 03, 2023 04:00 ET (09:00 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Ströer SE & Co. KGaAmehr Analysen

14.11.24 Ströer Equal Weight Barclays Capital
14.11.24 Ströer Buy Deutsche Bank AG
14.11.24 Ströer Neutral Goldman Sachs Group Inc.
13.11.24 Ströer Buy Warburg Research
13.11.24 Ströer Buy UBS AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) 6,20 0,00% Deutsche Lufthansa AG  (spons. ADRs)
Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS) 20,60 1,98% Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS)
Fresenius Medical Care (FMC) St. 41,54 0,00% Fresenius Medical Care (FMC) St.
Lufthansa AG 6,30 0,25% Lufthansa AG
Pearson plc 14,82 0,47% Pearson plc
Pearson PLCShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr. 1 Sh 15,63 0,13% Pearson PLCShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr. 1 Sh
PVA TePla AG 12,80 1,27% PVA TePla AG
Rheinmetall AG 622,20 0,39% Rheinmetall AG
Ströer SE & Co. KGaA 48,88 0,21% Ströer SE & Co. KGaA

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 626,45 1,03%