06.03.2023 15:56:51

MÄRKTE EUROPA/DAX mit Jahreshoch zum Wochenstart

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem deutlichen Plus am Freitag geht es an den europäischen Aktienmärkten gleich zum Start in die Woche weiter nach oben. Der DAX steigt um 0,4 Prozent auf 15.648 Punkte, im Hoch notierte der Index mit 15.678 Punkten auf Jahreshoch. Unterstützung kommt dabei von den freundlich tendierenden Anleihen, die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren fällt um 6 Basispunkte auf 2,66 Prozent. Selbst die Aussagen von EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann, dass er dafür stehe, die Zinsen auf den Ratssitzungen im März, Mai, Juni und Juli um jeweils 50 Basispunkte anzuheben, kann die Stimmung am Anleihemarkt nicht trüben. Von den rückläufigen Zinsen profitieren in der Regel Immobilienwerte, so stellen Vonovia mit plus 3,2 Prozent den größten Gewinner im DAX.

Eine starke Performance legte der Aktienmarkt in Frankreich hin, er notiert einmal mehr in diesem Jahr auf einem Allzeithoch. Hier hilft unter anderem die gute Performance der Aktien der Luxusgüterhersteller, aber auch die Banken performten dort zuletzt gut. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,3 Prozent auf 4.309 Punkte.

Die Anleger in Europa blicken gen China und auf den dort tagenden Volkskongress. Das Wachstumsziel von 5 Prozent wird an der Börse als schwach empfunden. Entsprechend stehen die Rohstoffpreise und die Aktien der Minenbetreiber unter Druck: Der Sektor-Index ist mit minus 3,2 Prozent der mit Abstand schwächste in Europa.

Auch Schweizer Inflation macht Sorgen

Sorgen macht sich der Markt über die Verbraucherpreise (CPI) der Schweiz im Februar. Da die Eidgenossen weniger von Energiekosten abhängen, wurde hier ein deutlicher Rückgang im Preisanstieg auf 2,9 nach 3,3 Prozent erwartet - doch stattdessen stieg die Inflation sogar auf ein Sechs-Monats-Hoch von 3,4 Prozent.

Bemerkenswert ist für Thomas Gitzel Chief Economist bei der VP Bank, dass trotz etwa gefallener Heizölpreise die Teuerungsrate weiter zulegt. Der Preisanstieg gewann darüber hinaus auch an Breite, wie der Blick auf die Kerninflationsrate zeigt. Letztere stieg von 2,2 Prozent auf 2,4 Prozent. Unter anderem haben sich Flug- und Pauschalreisen verteuert, aber auch Wohnungsmieten sind stiegen. Für die eidgenössischen Währungshüter dürfte vor allem der Anstieg der Kerninflationsrate von hoher Relevanz sein. Eine neuerliche Zinsanhebung um 50 Basispunkte dürfte daher auf der Agenda stehen.

Rheinmetall steigt in den DAX auf

Rheinmetall notieren 2,9 Prozent fester, wohl auch wegen der DAX-Aufnahme. Sie verdrängen mit Wirkung zum 20. März die Aktien von FMC (+2,8%). Die Aktien seien zwar nach der jüngsten Aufwärtswelle überkauft, ein größerer Rückschlag aber nur bei einem Waffenstillstand in der Ukraine zu erwarten, heißt es im Handel. Ähnliches gelte für Hensoldt (+2,4%), die in den MDAX aufsteigen.

Telecom Italia springen um 3,2 Prozent an, da es einen weiteren Interessenten für ihr Festnetzgeschäft gibt. Auch die italienische Staatsbank CDP sei zusammen mit dem Infrastrukturfonds der australischen Macquarie daran interessiert, teilte das Unternehmen mit. Sie bieten wie KKR für eine neue Gesellschaft, in der Telecom Italia seine Netzwerk-Management und seine Infrastruktur-Vermögenswerte bündeln will.

Eine Welle von Kaufempfehlungen und erhöhten Kurszielen treibt Lufthansa um 5,2 Prozent nach oben. Die Lufthansa befindet sich nach Einschätzung der LBBW im Aufwind. Die Jahresziele seien erwartungsgemäß erreicht worden, und die Ertragswende sei vollzogen.

Nestle leiden hingegen unter der Abstufung von RBC auf "Underperform" und fallen um 2,1 Prozent. Ein Marktwachstum von 3 Prozent, der stagnierende Marktanteil und die finanzielle Performance zeugen bei Nestle für die Analysten von RBC von einem Unternehmen, das immer noch ein Nahrungsmittelunternehmen ist, und auch entsprechend bewertet werden sollte.

Bei Credit Suisse geht es 1,6 Prozent tiefer. Hier hat Großaktionär Harris Associates seinen Ausstieg komplett abgeschlossen, wie Harris-CIO David Herro der Financial Times sagte. Dies dürfte mittelfristig aber Druck von den Aktien der Bank nehmen, heißt es im Handel.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.308,89 +0,3% 14,09 +13,6%

Stoxx-50 3.916,46 -0,2% -8,13 +7,3%

DAX 15.648,29 +0,4% 69,90 +12,4%

MDAX 29.063,72 +0,5% 145,07 +15,7%

TecDAX 3.265,26 +0,6% 19,58 +11,8%

SDAX 13.630,66 +0,4% 51,55 +14,3%

FTSE 7.918,48 -0,4% -28,63 +6,6%

CAC 7.369,78 +0,3% 21,66 +13,8%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,72 +0,00 +0,15

US-Zehnjahresrendite 3,95 -0,01 +0,06

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:35 Uhr Fr, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0667 +0,4% 1,0638 1,0597 -0,4%

EUR/JPY 144,99 +0,4% 144,54 144,45 +3,3%

EUR/CHF 0,9962 +0,1% 0,9963 0,9956 +0,7%

EUR/GBP 0,8881 +0,6% 0,8846 0,8852 +0,4%

USD/JPY 135,92 +0,0% 135,86 136,31 +3,7%

GBP/USD 1,2010 -0,2% 1,2025 1,1972 -0,7%

USD/CNH (Offshore) 6,9381 +0,4% 6,9234 6,9141 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 22.414,30 -0,1% 22.413,77 22.345,26 +35,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 79,08 79,68 -0,8% -0,60 -1,8%

Brent/ICE 84,89 85,83 -1,1% -0,94 -0,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 42,33 44,98 -5,9% -2,65 -41,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.852,39 1.856,45 -0,2% -4,06 +1,6%

Silber (Spot) 21,17 21,27 -0,4% -0,10 -11,7%

Platin (Spot) 972,85 979,08 -0,6% -6,23 -8,9%

Kupfer-Future 4,07 4,08 -0,3% -0,01 +6,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 06, 2023 09:57 ET (14:57 GMT)

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