15.03.2024 15:53:40
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MÄRKTE EUROPA/DAX pendelt um die 18.000er Marke
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich am Freitagnachmittag weiterhin verhalten freundlich. Im Blick steht der große dreifache Verfall an den Terminbörsen, der so genannte Hexentanz mit seinem Überraschungspotenzial. Der DAX steigt um 0,3 Prozent auf 17.993 Punkte, damit ist er an die 18.000er Marke zurückgekehrt. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,4 Prozent auf 5.013 Punkte. Ob der Rücksetzer vom Donnerstagnachmittag tatsächlich zum Kauf genutzt wird oder lediglich der Hexentanz die Kurse treibt, wird sich laut Händlern erst am Nachmittag und am Montag herauskristallisieren. Euro und Anleihen verharren auf den etwas niedrigeren Niveaus, auf die sie am Donnerstagnachmittag nach den unerwartet deutlich gestiegenen US-Erzeugerpreisen gefallen waren.
Mit der hartnäckigen Inflation in den USA sind gleichzeitig die Erwartungen an die Zinssenkungen der US-Notenbanken leicht zurückgekommen, was auch die Luft für Aktien auf dem aktuellen Niveau etwas dünner werden lassen könnte. Neue Daten zu den US-Importpreisen liegen im Rahmen der Erwartungen, neue Konjunkturdaten deuten auf eine leichte Abkühlung der US-Wirtschaft hin.
Der Freitag bringt viele neue Allzeit- oder Jahrestops im Finanz- und Industriebereich. Im Finanzbereich zeigen Hannover Rück, Munich Re und Talanx neue Allzeithochs, Allianz, Deutsche Bank und Commerzbank neue Jahreshochs, in Europa setzen unter anderem BBVA, Intesa Sanpaolo, ING und Axa die Hausse-Wellen mit neuen Tops fort. Im Industriebereich laufen Siemens, Schneider Electric, Airbus und Rheinmetall weiter, im erweiterten Chemiebereich Air Liquide. Der europäische Markt gilt als günstiger bewertet als der US-Markt, und die Erwartung, dass die Zinsen noch länger auf dem höheren Niveau bleiben, stützt die Finanzwerte.
Auf der Gewinnerseite im DAX steigen Zalando um 2,3 Prozent. Rheinmetall und RWE profitieren von positiven Analystenaussagen und legen beide um gut 2 Prozent zu.
Vonovia mit Ausblick kräftig im Minus - Infineon sehr schwach
Dagegen bricht die Aktie von Vonovia um 8,4 Prozent ein. Die EBITDA-Prognose 2024 verfehlt die Erwartung der Analysten von Jefferies. Die Analysten haben ein Underperform-Rating auf der Aktie mit einem Kursziel von 22 Euro. Im Sog von Vonovia fallen auch die Immobilienaktien der zweiten und dritten Reihe deutlich zurück.
Auch Infineon stehen mit einem Minus von 5,5 Prozent stark unter Druck. "China will die Chips für die Auto-Industrie nach Möglichkeit im Land herstellen", so ein Marktteilnehmer. Das drücke auf Infineon, deren hoher Marktanteil in China damit gefährdet sei. Am Morgen hatte Jefferies mitgeteilt, das Risiko für die Prognose des dritten Quartals und des Geschäftsjahrs 2023/2024 sei leicht nach unten gerichtet, obwohl der Automobilbereich sehr gut laufe.
Zahlen gab es zudem von Salzgitter (-1,6%). Der Stahlkonzern hat wegen des schwierigeren Umfelds und sinkender Preise vergangenes Jahr bei rückläufigen Umsätzen einen Gewinneinbruch verzeichnet. Entsprechend will das Unternehmen seine Dividende kürzen: Je Aktie sollen 0,45 Euro nach 1,00 Euro im Vorjahr ausgeschüttet werden. Analysten haben im Mittel eine Dividende von 0,95 Euro je Anteil erwartet.
Kurseinbruch bei Baywa - Bechtle fest
Auch der Agrarhändler Baywa (-11,5%) dreht überraschend an der Dividende. "Auch wenn sich das Geschäft im zweiten Halbjahr 2023 abgekühlt hat, wurde mit einer kompletten Streichung bisher nicht gerechnet", so ein Marktteilnehmer. Mit dem Schritt will Baywa die Eigenkapitalbasis stärken, da die Zinsbelastung und die Steuerquote das Konzernergebnis deutlich schmälern.
Bechtle wiederum steigen mit dem Ausblick um gut 5 Prozent und markieren neue Jahreshochs. Damit haben sie die seit Januar laufende Konsolidierung mit einem technischen Kaufsignal abgeschlossen, wie ein Marktanalyst sagt. Geschäftsvolumen, Umsatz und Ergebnis sollen in diesem Jahr deutlich steigen, die Vorsteuer-Marge in etwa auf Vorjahresniveau liegen, wie der IT-Dienstleister zur Bilanzvorlage in Neckarsulm mitteilte.
Vodafone sehr fest - Italien-Tochter geht an Swisscom
Für die Aktie von Vodafone geht es um 5,3 Prozent nach oben. Nachdem sich der Deal seit längerem angekündigt hatte, wird nun das Italien-Geschäft für 8 Milliarden Euro an den Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom (+5,3%) verkauft. Swisscom will das Geschäft mit seiner Tochtergesellschaft Fastweb fusionieren. Für Vodafone ist der Verkauf in Italien der letzte Schritt in der Umstrukturierung seines europäischen Portfolios, die im Mai letzten Jahres unter der Leitung von CEO Margherita Della Valle begonnen wurde. Positiv für die Anteilseigner ist, dass aus dem Erlös 4 Milliarden Euro über Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgegeben werden sollen.
Morphosys und Bilfinger ab Montag im MDAX
Zum Start in die neue Woche greifen dann die jüngsten Index-Änderungen unterhalb des DAX. Unter anderem steigen die Aktien von Morphosys und Bilfinger vom SDAX in den MDAX auf. Sie ersetzen dort die Aktien von Rational und Vitesco Technologies, letztere steigen in den SDAX ab. Die Rational-Aktie qualifiziere sich hingegen nicht mehr für einen Auswahlindex. Neu in den SDAX aufgenommen werden die Aktien von MLP. Im TecDAX werden künftig die Aktien von Eckert & Ziegler sowie die von Süss Microtec vertreten sein. Beide Titel bleiben zusätzlich im SDAX. Den TecDAX verlassen müssen Verbio und Adtran Holdings. Die Änderungen werden von den ETFs zu den Schlusskursen umgesetzt.
Zudem greift dann die neue Kappungsgrenze im DAX, nach der ein Titel statt 10 nun 15 Prozent Index-Gewicht haben darf. Profiteure sind SAP und Siemens.
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Euro-Stoxx-50 5.012,64 +0,4% 19,52 +10,9%
Stoxx-50 4.394,62 -0,1% -2,27 +7,4%
DAX 17.993,01 +0,3% 50,97 +7,4%
MDAX 26.178,74 -0,3% -82,86 -3,5%
TecDAX 3.397,79 -0,7% -24,76 +1,8%
SDAX 13.940,73 +0,2% 26,66 -0,1%
FTSE 7.736,69 -0,1% -6,46 +0,0%
CAC 8.208,80 +0,6% 47,38 +8,8%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,44 +0,02 -0,13
US-Zehnjahresrendite 4,32 +0,02 +0,44
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:40 Uhr Do, 17:04 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0889 +0,0% 1,0877 1,0888 -1,4%
EUR/JPY 162,23 +0,5% 161,32 161,35 +4,3%
EUR/CHF 0,9617 -0,1% 0,9625 0,9618 +3,6%
EUR/GBP 0,8544 +0,1% 0,8539 0,8540 -1,5%
USD/JPY 149,00 +0,5% 148,30 148,20 +5,8%
GBP/USD 1,2744 -0,1% 1,2737 1,2748 +0,2%
USD/CNH (Offshore) 7,2033 +0,0% 7,2036 7,2011 +1,1%
Bitcoin
BTC/USD 68.165,60 -4,7% 68.414,46 71.069,51 +56,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 80,84 81,26 -0,5% -0,42 +11,7%
Brent/ICE 84,93 85,42 -0,6% -0,49 +10,6%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 26,945 26,38 +2,2% +0,57 -22,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.160,17 2.161,70 -0,1% -1,53 +4,7%
Silber (Spot) 25,34 24,82 +2,1% +0,53 +6,6%
Platin (Spot) 943,73 926,70 +1,8% +17,03 -4,9%
Kupfer-Future 4,11 4,05 +1,6% +0,07 +5,2%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 15, 2024 10:53 ET (14:53 GMT)
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