12.04.2023 15:55:40

MÄRKTE EUROPA/DAX steigt nach US-Inflationszahlen auf Jahreshoch

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Aufschlägen reagieren Europas Börsen auf die mit Spannung erwarteten jüngsten US-Verbraucherpreise. Diese sind mit plus 0,1 Prozent im März gegenüber dem Vormonat weniger stark gestiegen als die erwarteten 0,2 Prozent. In der wichtigen Kernrate fiel der Anstieg mit plus 0,4 Prozent wie erwartet aus - allerdings gab es einige Stimmen im Markt, die mit einem höheren Anstieg gerechnet hatten. Der DAX markiert bei 15.827 ein neues Jahreshoch, kann das hohe Niveau aber nicht halten und gewinnt nun nur noch 0,3 Prozent auf 15.702. Der Euro-Stoxx-50 steigt 0,2 Prozent auf 4.341. Der Euro steigt auf 1,0967 Dollar nach knapp 1,0920 vor den Daten.

Die Daten sind marktfreundlich, reduzieren sie doch den Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen weiter signifikant zu erhöhen. Nach Einschätzung der Commerzbank dürfte die Fed ihr Augenmerk jetzt verstärkt darauf richten, den sich abzeichnenden positiven Trend zu unterstützen. Ein aggressiveres Vorgehen sei in Anbetracht der Fortschritte wohl nicht mehr nötig. Die US-Notenbank nähere sich ihrem Zinsgipfel - die Analysten erwarten nur noch zwei Schritte zu je 25 Basispunkten.

Immobilienaktien steigen nach US-Daten

Erfreut reagieren Immobilienwerte auf die US-Preisdaten. Ein sich anbahnender Zinsgipfel ist insbesondere für die zinssensiblen Immoaktien eine gute Nachricht - Vonovia gewinnen 3,4 Prozent, Aroundtown 6,6 Prozent, LEG 2,7 Prozent oder Grand City 3,7 Prozent. Bei Aroundtown stützt zudem eine günstige Studie der Societe Generale.

Ein schwach aufgenommener Ausblick von American Airlines drückt hingegen auf den Sektor in Europa. American Airlines rechnet für das erste Quartal mit einem bereinigten Gewinn von 1 bis 5 Cents, dem steht eine Markterwartung von 5 Cents entgegen. Hintergrund sind die hohen Treibstoffkosten. Lufthansa fallen 3,7 Prozent, IAG 2 Prozent, Air France 3,4 Prozent und Easyjet 1 Prozent.

Kräftigen Druck auf die Aktien von Merck KGaA bringt eine Entscheidung der US-Arzneimitelaufsicht FDA. Die Aktien fallen 6,9 Prozent. Die FDA hat die Zulassung neuer Patienten zu einer Studie des MS-Mittels Evobrutinib vorerst gestoppt. Anlass für diese teilweise Aussetzung der klinischen Prüfung ("partial clinical hold") ist der Verdacht auf Leberschädigung durch das Medikament bei zwei Patienten.

Die vorläufigen Ergebnisse von Volvo (+8,4%) für das erste Quartal 2023 belegen laut der Citigroup die Gewinnkraft des Unternehmens. Es sei zwar mit einer über den Markterwartungen liegenden Marge gerechnet worden, doch überträfen die vorläufigen Zahlen die Erwartungen der Analysten bei der Lkw-Marge um 200 Basispunkte, bei Baumaschinen um mehr als 500 Basispunkte. Im Gefolge geht es für Daimler Truck um 3,8 Prozent nach oben.

Scor gewinnen 3 Prozent. Der am Morgen abgegebene Ausblick wird von den Analysten der Citi als "beruhigend" eingestuft. Der um IFRS-17 aktualisierte Ausblick stimme mit den Mittelfristzielen überein, der Umschwung trete schneller als erwartet ein. Die Aktie werde mit dem 0,45-fachen des äquivalenten Buchwerts gehandelt. Andere Rückversicherer, von denen einige ein höheres Risikoprofil aufwiesen, würden teils mit Buchwert an der Börse bewertet.

De La Rue brechen ein - Nachfrage nach Bargeld gesunken

De La Rue brechen an der Londoner Börse um 22,9 Prozent ein. Der nichtstaatliche Hersteller von Banknoten leidet darunter, dass die Nachfrage nach Bargeld auf ein 20-Jahres-Tief gesunken ist. Das britische Traditionsunternehmen senkte seine Prognosen für das Gesamtjahr und nahm Gespräche mit Kreditgebern auf. Das Unternehmen erwartet, dass der bereinigte Betriebsgewinn im Geschäftsjahr 2023 die Markterwartungen verfehlt, und offenbarte seine Erwartungen für 2024.

Clearvise gewinnen 6,5 Prozent. Der unabhängige Produzent von Strom aus erneuerbaren Energien übertrifft auf Basis vorläufiger Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 die zuletzt ausgegebenen Prognosebandbreiten für den Konzernumsatz und das bereinigte Konzern-EBITDA teils deutlich. Clearvise ist für die Analysten von Warburg der Top-Sektor-Tipp für das Jahr 2023. Unterstützt durch eine starke Bilanz dürften weitere Deals auf der Agenda stehen, um das Unternehmen als zweitgrößten börsennotierten unabhängigen Stromerzeuger in Deutschland zu etablieren.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.340,37 +0,2% 7,08 +14,4%

Stoxx-50 4.005,15 +0,1% 5,81 +9,7%

DAX 15.712,41 +0,4% 57,24 +12,9%

MDAX 27.439,39 -0,0% -10,45 +9,2%

TecDAX 3.305,10 -0,1% -2,94 +13,1%

SDAX 13.166,09 -0,0% -2,06 +10,4%

FTSE 7.839,87 +0,7% 54,15 +4,5%

CAC 7.412,30 +0,3% 22,02 +14,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,36 +0,05 -0,21

US-Zehnjahresrendite 3,39 -0,03 -0,49

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:55 Uhr Di, 17:24 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0977 +0,6% 1,0928 1,0915 +2,6%

EUR/JPY 146,23 +0,3% 146,35 145,84 +4,2%

EUR/CHF 0,9847 -0,1% 0,9864 0,9864 -0,5%

EUR/GBP 0,8811 +0,3% 0,8788 0,8781 -0,4%

USD/JPY 133,24 -0,3% 133,82 133,63 +1,6%

GBP/USD 1,2458 +0,2% 1,2436 1,2430 +3,0%

USD/CNH (Offshore) 6,8834 -0,2% 6,8920 6,8964 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 30.101,42 -0,5% 29.939,58 30.199,39 +81,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,62 81,53 +1,3% +1,09 +2,7%

Brent/ICE 86,85 85,61 +1,4% +1,24 +2,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 43,89 43,69 +0,5% +0,20 -43,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.004,55 2.002,90 +0,1% +1,65 +9,9%

Silber (Spot) 25,15 25,18 -0,1% -0,02 +5,0%

Platin (Spot) 1.013,90 998,50 +1,5% +15,40 -5,1%

Kupfer-Future 4,03 4,02 +0,4% +0,02 +5,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 12, 2023 09:56 ET (13:56 GMT)

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