24.11.2021 16:00:17

MÄRKTE EUROPA/DAX tiefer - Ifo-Index belastet Stimmung

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem kaum veränderten Start in den Tag kommen die europäischen Aktienmärkte am Mittwochnachmittag deutlicher zurück. Die zuletzt falkenhaftere Töne anschlagende US-Notenbank löste einen Stimmungsschwenk aus. Während lange Zeit Rücksetzer an der Börse gekauft wurden, ist momentan zu beobachten, dass Erholungen bereits schnell für erneute Verkäufe genutzt werden.

"Die große Frage auf dem Parkett lautet: Macht die Weihnachtsrally nur eine Pause oder ist sie schon zu Ende", so QC Partners. Etwas auf die Stimmung schlägt zudem der deutsche Ifo-Index, hier sind die Geschäftserwartungen mit 94,2 Punkten auf den niedrigsten Stand seit Januar gefallen. Der DAX verliert 1 Prozent auf 15.772 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,8 Prozent auf 4.249 nach unten. Der Euro notiert nach dem Ifo-Index im Bereich seines tiefsten Stands seit Mitte 2020, am Nachmittag fiel er kurzfristig unter 1,12 Dollar. Am Anleihenmarkt sind anfängliche Kursgewinne wieder verlorengegangen, niedrigere Kurse lassen nun die Zinsen steigen.

Dienstleistungsbereich leidet unter Corona-Beschränkungen

Der Ifo-Index ist im November gegenüber dem Vormonat von 97,7 Punkten auf 96 Punkte gefallen, dies war bereits der fünfte Rückgang in Folge. Hauptgrund waren die sich weiter eintrübenden Geschäftserwartungen. Besonders markant war der Rückgang im Dienstleistungsbereich, was angesichts der aktuellen Corona-Entwicklung und den diskutierten Maßnahmen laut Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa der DWS, nicht überrascht. Demgegenüber haben sich die Geschäftserwartungen in der Industrie verbessert. Das liege zum einen daran, dass das verarbeitende Gewerbe von den Lockdowns und ähnlichen Maßnahmen im Regelfall kaum betroffen sei. Zum anderen dürfte es der Autoindustrie geschuldet sein, in der sich die Lage hinsichtlich des Halbleitermangels sichtlich aufhelle. In allen vier Sektoren wird die aktuelle Lage besser eingeschätzt als die Aussichten. Moryson ist vorsichtig optimistisch, dass die tatsächliche Industrieproduktion im vierten Quartal zulegen sollte.

Anleger setzen auf höheres Gebot bei Telecom Italia

Telecom Italia ziehen um gut 15 Prozent auf 0,495 Euro an. Wie es am Markt heißt, kursieren Spekulationen, nach denen das Beteiligungsunternehmen KKR das Gebot von 50,5 Cent für die Italiener erhöhen könnte. Davon profitieren auch Vivendi, die um 1,8 Prozent steigen. Vivendi hält 24 Prozent an Telecom Italia. Vivendi hatte das Gebot von KKR als zu niedrig bezeichnet.

Enel gewinnen 1,3 Prozent. Citi äußert sich gleichwohl wenig angetan zu den von Enel geäußerten Zielen im Rahmen des Kapitalmarkttages. Die Ziele für die operativen Ergebnisse 2021 bis 2024 seien im Schnitt um 3 Prozent gesenkt worden. Das entspreche zwar der Konsenserwartung, allerdings lägen diese traditionell unter den Zielen des Managements.

Kursabsturz bei Drägerwerk

Einen Kursabsturz um 12 Prozent erlebt die Drägerwerk-Aktie. "Das ist eine negative Überraschung", kommentiert ein Marktteilnehmer eine Gewinnwarnung vom Vorabend. Der Medizintechnikkonzern rechnet nun mit einer Gewinnmarge am unteren Rand der bisherigen Prognose von 8 bis 11 Prozent. Grund sind Abschreibungen auf die Produktion von FFP-2-Masken. "Offensichtlich hat Dräger am Markt vorbei produziert", so der Börsianer, auch mit Blick auf das Einstellen der Produktion von Corona-Selbsttests. Drägerwerk erwartet daneben für 2022 einen Umsatz- und Margenrückgang.

Eine Gewinnwarnung des US-Konkurrenten Autodesk setzt Nemetschek (-5,3%) unter Druck. Der Softwarekonzern hat sowohl die Gewinn- als auch die Umsatzprognose nach unten genommen. Für Mensch und Maschine geht es um 3,5 Prozent nach unten. Das Unternehmen ist ein Autodesk-Partner.

Aroundtown büßen 1 Prozent ein nach der Vorlage der Neunmonatszahlen und des Ausblicks des Immobilienunternehmens. Aroundtown hat bei höheren Einnahmen weniger verdient - unter anderem wegen außerordentlicher Kosten für nicht eingezogene Mieten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.260,40 -0,5% -23,42 +19,9%

Stoxx-50 3.727,41 -0,2% -6,53 +19,9%

DAX 15.805,33 -0,8% -131,67 +15,2%

MDAX 34.787,59 -0,8% -265,75 +13,0%

TecDAX 3.805,68 -1,2% -46,15 +18,5%

SDAX 16.505,35 -0,8% -136,44 +11,8%

FTSE 7.279,83 +0,2% 13,14 +12,5%

CAC 7.018,84 -0,4% -25,78 +26,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,21 +0,01 +0,36

US-Zehnjahresrendite 1,68 +0,01 +0,76

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:30 Di., 17:01 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1202 -0,4% 1,1246 1,1262 -8,3%

EUR/JPY 129,22 -0,2% 129,19 129,51 +2,5%

EUR/CHF 1,0494 -0,0% 1,0495 1,0503 -2,9%

EUR/GBP 0,8397 -0,1% 0,8408 0,8425 -6,0%

USD/JPY 115,34 +0,2% 114,88 115,00 +11,7%

GBP/USD 1,3341 -0,3% 1,3373 1,3367 -2,4%

USD/CNH (Offshore) 6,3965 +0,1% 6,3895 6,3940 -1,6%

Bitcoin

BTC/USD 56.154,26 -2,5% 56.527,26 56.948,51 +93,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,63 78,50 +0,2% 0,13 +65,6%

Brent/ICE 82,09 82,31 -0,3% -0,22 +62,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.781,79 1.789,27 -0,4% -7,49 -6,1%

Silber (Spot) 23,50 23,65 -0,6% -0,15 -11,0%

Platin (Spot) 979,35 973,85 +0,6% +5,50 -8,5%

Kupfer-Future 4,46 4,42 +0,9% +0,04 +26,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

November 24, 2021 10:00 ET (15:00 GMT)

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