29.08.2019 13:27:48

MÄRKTE EUROPA/DAX über 11.800 Pkt. - Entspannung um Italien und China

FRANKFURT (Dow Jones)--Aufwärts geht es am Donnerstag mit Europas Börsen. Die freundliche Nachrichtenlage hat viele Marktteilnehmer überrascht und treibt die Kurse. Der DAX erobert sogar die 11.800er Marke zurück. Gesucht sind vor allem konjunkturnahe Aktien aus dem Chemie- und Stahlbereich. So wird beim Handelsstreit USA-China wieder auf eine Annäherung gesetzt, im September könnte es Gespräche geben. Speziell in Europa sorgt die Einigung auf eine Regierung in Italien für Entspannung. Aus Sicht internationaler Investoren fällt damit ein möglicher Risikofaktor für europäische Aktienanlagen weg. Die 5-Sterne-Bewegung und die sozialdemokratische PD haben sich auf eine Regierungskoalition geeinigt. An der Spitze soll der bisherige Ministerpräsident Giuseppe Conte stehen.

Damit werden Neuwahlen und ein möglicher Haushalts-Konfrontationskurs mit Brüssel wohl vermieden. Entsprechend gefeiert wird vor allem bei italienischen Staatsanleihen. Auf einer Auktion frischer Staatspapiere konnte sich das Land zu rekordniedrigen Zinsen im 10-Jahresbereich verschulden. Der DAX steigt um 1,1 Prozent auf 11.832 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 1,3 Prozent auf 3.410 Punkte zu.

Konjunkturwerte wieder gesucht

Gesucht sind von Schnäppchenjägern vor allem die zuletzt stark gebeutelten Konjunkturaktien quer durch alle Branchen. Unter den Chemiewerten steigen BASF um 1,7 Prozent und Covestro um 2,8 Prozent, im Stahlsektor geht es für Thyssenkrupp und Salzgitter bis zu 2,3 Prozent höher. Bei den Autoaktien legen VW um 1,5 Prozent zu. Und selbst die Aktien des Zulieferers Continental steigen 0,6 Prozent, obwohl hier ein negativer Ausblick auf die Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody's belastet.

Bei den Immobilienaktien geht es im Schnitt bis zu 0,9 Prozent höher. Vor allem die in Berlin stärker engagierten Deutsche Wohnen und Ado Properties profitieren von Berichten des "Tagesspiegels", wonach es Vorbehalte gegen den geplanten Mietendeckel gibt. Es scheine sich um ein rein politisches Wunschdenken zu handeln. Über die Durchführbarkeit sei mit keinem der Beteiligten aus der Verwaltung gesprochen worden. Daher könnte die Umsetzung eher unwahrscheinlich sein. Untermauert wird dies durch solide Geschäftszahlen, diesmal von Immofinanz in Wien. Hier geht es 1,8 Prozent höher. Nur Vonovia im DAX geben 0,8 Prozent nach, da sie schon stärker vorweggelaufen waren.

Encavis setzen nach ihren starken Geschäftszahlen vom Vortag die Rally fort und steigen weitere 3,7 Prozent. Umgekehrt bricht der Kurs des Touristikunternehmens Thomas Cook in London weiter ein um 8 Prozent. Die finanzielle Rettung durch die Großaktionäre und Gläubiger könnte zu einer massiven Verwässerung der Anteile führen, fürchten Analysten.

Gute Geschäftszahlen gibt es besonders in Europa: Beim Getränkehersteller Pernod Ricard geht es um 3 Prozent nach oben. Hier treiben ein Aktienrückkaufprogramm und der Ausblick, der bis 2020 ein organisches Wachstum von 5 bis 7 Prozent sieht. Starke Zahlen hat auch der französische Mischkonzern Bouygues vorgelegt. Seine Aktien springen in Paris um 5,5 Prozent.

Sanofi steigen um 1 Prozent nach einem Sieg im Patentstreit über Amgen. Ein US-Bundesrichter entschied, dass Amgens Patentansprüche bei bestimmten Antikörpern ungültig seien. Amgen hatte 2014 geklagt, um den Verkauf von Praluent zu unterbinden, das Sanofi und Regeneron gemeinsam entwickelt hatten. Praluent und das Amgen-Mittel Repatha dienen zur Regulierung des Cholesterinspiegels.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.410,28 1,33 44,90 13,62

Stoxx-50 3.122,18 1,16 35,68 13,12

DAX 11.831,89 1,12 130,87 12,06

MDAX 25.385,34 1,12 280,27 17,59

TecDAX 2.759,89 1,18 32,15 12,64

SDAX 10.676,03 0,89 93,88 12,27

FTSE 7.190,98 1,07 76,27 5,75

CAC 5.443,38 1,39 74,58 15,07

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,71 0,01 -0,95

US-Zehnjahresrendite 1,49 0,01 -1,19

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:50 Uhr Mi, 17:59h % YTD

EUR/USD 1,1070 -0,10% 1,1085 1,1084 -3,4%

EUR/JPY 117,68 +0,18% 117,35 117,35 -6,4%

EUR/CHF 1,0884 +0,07% 1,0868 1,0871 -3,3%

EUR/GBP 0,9072 -0,01% 0,9077 0,9050 +0,8%

USD/JPY 106,30 +0,29% 105,86 105,87 -3,1%

GBP/USD 1,2204 -0,10% 1,2211 1,2251 -4,4%

USD/CNY 7,1474 -0,25% 7,168 7,1653 +3,9%

Bitcoin

BTC/USD 9.473,75 -2,43% 9.591,50 10.233,33 +154,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,12 55,78 +0,6% 0,34 +16,8%

Brent/ICE 60,44 60,49 -0,1% -0,05 +9,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.535,20 1.539,20 -0,3% -4,01 +19,7%

Silber (Spot) 18,47 18,36 +0,6% +0,11 +19,2%

Platin (Spot) 920,50 904,35 +1,8% +16,15 +15,6%

Kupfer-Future 2,58 2,55 +0,8% +0,02 -2,6%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

(END) Dow Jones Newswires

August 29, 2019 07:28 ET (11:28 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Deutsche Wohnen SEmehr Analysen

17.12.24 Deutsche Wohnen Buy Deutsche Bank AG
25.11.24 Deutsche Wohnen Buy Deutsche Bank AG
15.04.24 Deutsche Wohnen Hold Deutsche Bank AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

ADLER 0,32 1,12% ADLER
BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh 11,80 2,61% BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh
BASF 48,94 4,09% BASF
Bouygues S.A. 31,68 0,86% Bouygues S.A.
Continental AG 66,14 -0,09% Continental AG
Continental AG (spons. ADRs) 6,45 -0,77% Continental AG  (spons. ADRs)
Covestro AG 57,98 0,49% Covestro AG
CPI Europe AG (ex IMMOFINANZ) 16,10 -1,35% CPI Europe AG (ex IMMOFINANZ)
Deutsche Wohnen SE 23,40 -2,90% Deutsche Wohnen SE
ENCAVIS AG 17,39 -0,40% ENCAVIS AG
Pernod Ricard S.A. 98,38 0,10% Pernod Ricard S.A.
Salzgitter 18,55 0,87% Salzgitter
Sanofi S.A. 104,68 0,25% Sanofi S.A.
Sanofi S.A. (spons. ADRs) 51,50 0,98% Sanofi S.A. (spons. ADRs)
thyssenkrupp AG 4,56 2,40% thyssenkrupp AG
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) 4,44 0,45% ThyssenKrupp AG (spons. ADRs)
Volkswagen (VW) St. 97,10 0,83% Volkswagen (VW) St.
Volkswagen (VW) AG Vz. 94,18 1,01% Volkswagen (VW) AG Vz.
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 29,04 -2,84% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)

Indizes in diesem Artikel

DAX 22 148,03 0,50%