14.06.2017 16:47:44
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MÄRKTE EUROPA/DAX verteidigt sein neues Allzeit-Hoch
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter gut im Plus zeigen sich Europas Börsen am Mittwochnachmittag. Der Dax notiert nur knapp unter seinem neuen Allzeithoch, das er am Mittag erreicht hatte. Die US-Börsen hatten am Vortag Rekordvorlagen geliefert und verteidigen sie nun mit gut behaupteten Kursen. Große Sprünge werden von der Wall Street im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend nicht mehr erwartet. Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf dann 1,00 bis 1,25 Prozent gilt als sicher. Viel spannender ist die Frage, ob die Fed Details zur Kürzung der seit der Finanzkrise aufgeblasenen Bilanz liefern wird.
Auch die überraschend schwächeren Daten zur US-Inflation im Mai haben diese Diskussion befeuert. Die Kernrate ohne Autoverkäufe stieg nur um 1,7 Prozent. Der Dollar tendierte danach gegen alle Haupthandelswährungen schwächer, der Euro sprang senkrecht nach oben um rund einen dreiviertel Cent auf 1,1277 Dollar. Ebenfalls nach oben geht es mit den Anleihekursen. Der DAX notiert 0,9 Prozent höher bei 12.868 Zählern, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,3 Prozent auf 3.567 Punkte zu.
Überraschung möglich - Markt sieht Zinsen anders als US-Notenbank Besonders wichtig am Abend ist der geldpolitische Ausblick der US-Notenbank. Dabei geht es nicht nur um eine Reduzierung der Fed-Bilanz, sondern auch um Indikationen zum zukünftigen Zinspfad. Wie die Commerzbank anmerkt, geht die Fed bisher über die am Abend erwartete Zinserhöhung hinaus noch von vier weiteren Zinsschritten bis Ende 2018 aus. Der Markt sieht das aber völlig anders: Er rechnet nur mit ein bis zwei Schritten. Grund für die pessimistischere Einschätzung des Marktes ist der Einbruch der Inflationserwartungen in den vergangenen Monaten, der mit den Mai-Inflations-Daten erneut bestätigt wurde.
Potenzial für größere Marktbewegungen macht die Commerzbank auch bei Aussagen zur Bilanz-Verkürzung aus: "Allerdings nur, wenn die Fed mit ihrer Kommunikation scheitert. Denn ihr Ziel ist es, die Bilanzreduzierung mit möglichst wenigen Kursauswirkungen am Markt einzuleiten".
Technologieaktien skeptischer gesehen Kursgewinner im DAX sind Deutsche Post mit 3 Prozent Plus. Sie wurden von Metzler auf "Buy" nach "Hold" hochgestuft. Auch die Versorger setzen ihre kräftige Erholungsrally fort, RWE steigen um 2 Prozent, Eon sogar um 2,9 Prozent.
Technologiewerte bleiben ein Thema und werden zurückhaltend gehandelt: Nur ein Drittel der TecDAX-Werte kann über 1 Prozent zulegen. Auch Infineon notieren nur 1 Prozent höher. Die jüngste Umfrage unter Fondsmanagern von Bank of America-Merrill Lynch zeigt, dass fast zwei Drittel der Befragten die Branche für zu teuer halten. Einige Profis machen bei Internet-Aktien sogar "blasenartige" Bewertungen aus. Selbst Dialog Semiconductor steigen nur 0,5 Prozent, obwohl sie von Mainfirst auf "Outperform" von "Neutral" erhöht wurden. Begründung dafür ist unter anderem Übernahmefantasie durch chinesische Investoren oder Apple.
Händler machen hier einen möglichen Favoritenwechsel in Richtung Zykliker aus: So steigen Hamburger Hafen um 3,3 Prozent und Hapag-Lloyd um 3,9 Prozent, Air France-KLM um 1,4 Prozent.
Inditex kann hohe Erwartungen nicht mehr überbieten Aktien des spanischen Bekleidungsriesen Inditex notieren 1,4 Prozent tiefer, lagen aber fast schon 5 Prozent im Minus trotz guter Erstquartalszahlen. Bryan Garnier spricht von soliden Zahlen, die allerdings nur im Rahmen der Erwartungen lägen. Inditex hat Umsätze von 5,6 Milliarden Euro ausgewiesen, was ein flächenbereinigtes Plus von 7 bis 8 Prozent impliziere. Die EBIT-Marge sei um 60 Basispunkte auf 15 Prozent gestiegen, was ebenfalls der Markterwartung entspreche.
Umgekehrt steigen British American Tobacco um 0,8 Prozent. Die Zahlen wurden als sehr gut bezeichnet. Für den schwedischen Hersteller von Messtechnik Hexagon AB geht es sogar um 12,5 Prozent nach oben. Das Wall Street Journal berichtet, der Konzern stelle sich möglicherweise selbst zum Verkauf.
Gerry Weber fallen nach Halbjahreszahlen um 5,4 Prozent. Die Analysten von Baader-Helvea und Commerzbank stufen die Daten als enttäuschend ein. Baader-Helvea spricht von "sehr schwachen" Geschäftszahlen und bekräftigt die Verkaufsempfehlung.
Bei den Nebenwerten gehen EQS nach vierwöchiger Konsolidierung auf Rekordkurs. Der Kurs des Informations-Unternehmens steigt um 8 Prozent bei deutlich überdurchschnittlichen Umsätzen. Marktteilnehmer verweisen auf wachsende Marktanteile im Geschäft mit der Verbreitung von Publikationspflichten.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.558,51 0,02 0,64 8,14 Stoxx-50 3.184,85 -0,23 -7,29 5,79 DAX 12.843,21 0,61 78,23 11,86 MDAX 25.361,76 0,29 74,52 14,30 TecDAX 2.284,61 0,40 9,05 26,10 SDAX 11.205,90 0,69 76,28 17,72 FTSE 7.506,82 0,09 6,38 5,10 CAC 5.264,23 0,05 2,49 8,27Bund-Future 165,27 0,30 1,52
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Uhr Di, 17.23 Uhr % YTD EUR/USD 1,1294 +0,63% 1,1223 1,1211 +7,4% EUR/JPY 123,18 -0,26% 123,50 123,30 +0,2% EUR/CHF 1,0892 +0,29% 1,0860 1,0851 +1,7% EUR/GBP 0,8825 +0,53% 0,8779 1,1354 +3,5% USD/JPY 109,07 -0,88% 110,04 109,99 -6,7% GBP/USD 1,2794 +0,08% 1,2784 1,2729 +3,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,13 46,46 -0,7% -0,33 -18,7% Brent/ICE 48,39 48,72 -0,7% -0,33 -17,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.276,80 1.265,80 +0,9% +11,00 +10,9% Silber (Spot) 17,23 16,90 +1,9% +0,33 +8,2% Platin (Spot) 944,55 926,50 +1,9% +18,05 +4,5% Kupfer-Future 2,59 2,60 -0,3% -0,01 +2,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/raz
(END) Dow Jones Newswires
June 14, 2017 10:17 ET (14:17 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 17 AM EDT 06-14-17
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