27.01.2016 16:12:51

MÄRKTE EUROPA/DAX vor der Fed-Sitzung leicht im Plus

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Ölpreis führt unverändert die Regie an den globalen Finanzmärkten. Er erholt sich am Mittwoch etwas von den Tagestiefs und sorgt an den Aktienmärkten ebenfalls für eine Stabilisierung. Am Nachmittag steigt der Dax um 0,3 Prozent auf 9.849 Punkte, nachdem er im Tief noch um 1 Prozent nachgegeben hat. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,1 Prozent auf 3.031 Punkte nach. Zumindest kurzfristig könnte sich der Fokus an den Märkten weg vom Ölpreis und auf die US-Notenbank richten.

   Am Abend trifft die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung. In der Mehrzahl erwarten Beobachter keine Zinsänderung. Da nach der Zinsentscheidung keine Pressekonferenz anberaumt ist, dürfte die schriftliche Begründung der Fed das Interesse auf sich ziehen. Angesichts der jüngsten Marktturbulenzen und durchwachsener Konjunkturdaten aus den USA rechnet Analyst Lukman Otunuga vom Londoner Broker FXTM nicht so rasch mit einer weiteren Zinserhöhung: "Eher dürfte die Debatte weitergehen, ob die erste Zinserhöhung (im Dezember) nicht ein Fehler war."

Erneuter Ausverkauf ist möglich "Der Risikoappetit von Investoren dürfte wieder schwinden und einen erneuten Ausverkauf an den weltweiten Aktienmärkten auslösen", warnt Otunuga. Die Börsen hingen an den starken Schwankungen des Ölpreises. Dieser aber dürfte weiter fallen angesichts immer neuer Überangebote, die auf einen ohnehin schon gesättigten Markt träfen. Am Nachmittag werden in den USA die wöchentlichen US-Ölvorräte gemeldet, die zuletzt in die Nähe von Rekordhochs gestiegen waren.

   Am Devisenmarkt gibt der Dollar im Vorfeld der Fed-Entscheidung zum Euro etwas nach. Die Gemeinschaftswährung ist vom Schlusskurs am Dienstag von 1,0866 bis auf 1,0890 Dollar gestiegen. Auch zum Yen hat der Euro leicht aufgewertet.

Ergebnisse der Unternehmen helfen nicht Größter Kursverlierer im DAX sind BASF mit einem Abschlag von 3,4 Prozent. Die Ludwigshafener sind Opfer des drastischen Ölpreisverfalls geworden und haben im vierten Quartal im Segment Öl und Gas 600 Millionen Euro abgeschrieben. Der Gewinn sank 2015 um 18 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Die französische Bank Exane-BNP hat BASF daraufhin von "Outperform" auf "Neutral" gesenkt.

   Von der langsam an Fahrt gewinnenden Periode der Quartals- und Jahresberichte der Unternehmen kommt kaum Rückenwind für die Aktien. Neben BASF haben mit Novartis, Ericsson, STMicroelectronics und der Bank Santander weitere europäische Blue-Chips Ergebnisse veröffentlicht. Nur STMicroelectronics reagieren positiv und legen um 4,6 Prozent zu. Der Halbleiterhersteller trennt sich von der verlustreichen Sparte für Chips für Set-Top-Boxen.

   Novartis fallen dagegen um 3,2 Prozent, Ericsson um 6,3 Prozent und Santander um 1,1 Prozent. Novartis ist 2015 mit dem operativen Gewinn deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, Ericsson hat im vierten Quartal rund 4 Prozent weniger verdient als erwartet und die spanische Bank Santander hat im vierten Quartal hohe Rückstellungen für Geschäfte in Großbritannien vorgenommen, die den Gewinn belasten.

   Italiens Regierung hat Details eines Abkommens mit der EU-Kommission veröffentlicht, mit dem Italiens Banken geholfen werden soll, die unter hohen faulen Krediten leiden. Die italienische Regierung darf nun die Verlagerung der Altlasten in einzelne sogenannte Bad Banks finanziell absichern - aber nur teilweise und zu marktüblichen Konditionen. Nach einer nur kurzen Kurserholung der Bankenaktien sind diese wieder zurückgefallen. UniCredit verlieren 3,8 Prozent und Intesa Sanpaolo 1,4 Prozent.

   In London fallen Royal Bank of Scotland (RBS) um 3,5 Prozent. Die Bank stellt für 2015 rund 2,5 Milliarden Pfund zurück, unter anderem für eine bevorstehende Einigung mit den US-Behörden über faule Hypothekenpapiere. Ein laut Händlern etwas enttäuschender Ausblick von Boeing auf die Auslieferungen ziviler Flugzeuge im laufenden Jahr belastet auch Airbus, die um 3 Prozent nachgeben. Fiat Chrysler büßen 3,4 Prozent ein, nachdem der Autobauer im vierten Quartal wegen der Umstrukturierung der Produktion in Nordamerika eine Wertberichtigung von 906 Millionen US-Dollar vorgenommen hat.

   SMA Solar springen im TecDax um 7 Prozent nach oben und sind damit der größte Kursgewinner unter den deutschen Standardwerten. Dank eines harten Sparkurses hat das Solarunternehmen im vergangenen Jahr die eigenen Ziele für Umsatz und Gewinn übertroffen. Dialog Semiconductor verlieren dagegen 2 Prozent. Der Kurs des Zulieferers von Apple leidet unter einem schwachen Ausblick von Apple auf das laufenden Quartal. In London büßen ARM Holdings aus dem gleichen Grund 1,8 Prozent ein.

   Die Credit Suisse hat die Aktien der Deutschen Börse und von Klöckner & Co auf "Neutral" erhöht. Deutsche Börse steigen um 2,5 Prozent und Klöckner & CO um 1,8 Prozent. Goldman Sachs hat FMC auf eine Kaufliste genommen, was den Kurs des Dialysedienstleisters um 2,6 Prozent steigen lässt. Auch für Gerresheimer rät die Bank zum Kauf, der Kurs des Herstellers von Glas Verpackungen rückt um 2,4 Prozent vor.

   Bei Siemens schlägt sich der Dividendenabschlag von 3,50 Euro je Aktie im Kurs nieder. Siemens geben um 2,64 Euro bzw. 2,9 Prozent nach. Nach Geschäftsausweis und einem schwachen Ausblick verlieren Aurubis 7,6 Prozent. Bundesanleihen treten auf der Stelle. Der Goldpreis gibt leicht nach, die Feinunze kostet 1.118 US-Dollar.

=== INDEX Stand +-% EuroStoxx50 3.028,79 -0,13% Stoxx50 2.871,86 -0,19% DAX 9.850,22 +0,28% FTSE 5.936,80 +0,43% CAC 4.358,94 +0,05% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 161,74% -9

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.32 Uhr Di, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0879 0,02% 1,0877 1,0855 EUR/JPY 129,01 0,32% 128,60 128,55 EUR/CHF 1,1061 0,14% 1,1046 1,1039 GBP/EUR 1,3138 -0,33% 1,3181 1,3214 USD/JPY 118,54 0,28% 118,21 118,44 GBP/USD 1,4299 -0,29% 1,4340 1,4341

ROHÖL zuletzt Vortag +/- % +/- USD WTI/Nymex 31,10 31,45 -1,11 -0,35 Brent/ICE 31,74 31,80 -0,19 -0,06

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.117,77 1.120,00 -0,2% -2,23 Silber (Spot) 14,47 14,51 -0,3% -0,04 Platin (Spot) 879,75 875,50 +0,5% +4,25 Kupfer-Future 2,05 2,04 +0,5% +0,01 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   January 27, 2016 09:42 ET (14:42 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 42 AM EST 01-27-16

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