23.06.2015 16:42:47
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MÄRKTE EUROPA/Dollar treibt DAX weiter an
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Rally an den europäischen Aktienmärkten setzt sich am Dienstag fort. Der Dax steigt am Nachmittag um 1,4 Prozent auf 11.617 Punkte. Seit dem Viermonatstief vom vergangenen Donnerstag hat der deutsche Leitindex damit bereits über 7 Prozent gewonnen. Der Euro-Stoxx-50 legt um 1,4 Prozent zu. Die Anleger an den Börsen setzen weiter auf eine Rettung Griechenlands. Der Athener Leitindex legt nach dem Vortagesplus von 9 Prozent nun um weitere 6 Prozent zu.
Weil nun alles auf eine Einigung im Schuldenstreit hinauszulaufen scheint, fließt Geld zurück in europäische Aktien. Wegen der Krise waren die Barreserven der Europa-Fonds zuletzt auf den höchsten Stand seit sechs Jahren gestiegen. "Wenn ein 'Deal' gemacht wird, stocken wir unsere Aktienpositionen auf", sagt Wouter Sturkenboom, Anlagestratege bei Russell Investments, einer Kapitalanlagegesellschaft, die derzeit 270 Milliarden Dollar verwaltet.
Zusätzliche Unterstützung kommt am Nachmittag vom Dollar, der auf breiter Front weiter anzieht. US-Notenbanker Jerome Powell hat für dieses Jahr zwei Leitzinserhöhungen in Aussicht gestellt, eine im September und eine im Dezember. Der Euro fällt daraufhin auf 1,1134 Dollar, das ist der tiefste Stand seit zwei Wochen. Goldman Sachs sieht den Euro im Verlauf der kommenden zwölf Monate bis auf 0,95 Dollar abwerten, belastet von der Entwicklung Griechenlands und der Geldpolitik der EZB.
Für die europäischen Aktienmärkte sagt Goldman in den kommenden zwölf Monaten 15 Prozent Plus voraus. Der US-Markt dürfte dagegen keine Gewinne mehr abwerfen, der japanische Aktienmarkt ein Plus von 9 Prozent. Der Nikkei-Index stieg am Morgen auf den höchsten Stand seit 2000 - zu dem damaligen Zwischenhoch fehlen ihm nur noch wenige Punkte. Auch aus den USA kommen gute Vorlagen, dort hat der Nasdaq-Composite neue Rekordstände erzielt und die 2000er Hochs hinter sich gelassen.
Unterstützung erhalten Aktien auch von der Konjunktur. Umfragen unter Einkäufern in Europa haben sowohl für das produzierende als auch für das Dienstleistungsgewerbe bessere Ergebnisse zutage gefördert als von Volkswirten erwartet. "Die Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung Frankreichs mehren sich. Die deutschen Werte überzeugen ebenfalls", kommentiert Ulrich Wortberg von der Helaba. Der Index für das produzierende Gewerbe Frankreichs liege erstmals seit mehr als einem Jahr über 50 und deute damit Wachstum an. Die Renditeaufschläge Italiens und Spaniens kommen weiter zurück, auch das stützt die Risikobereitschaft an den Märkten.
Angeführt wird der Aufschwung an den Börsen von den Medienwerten, deren Branchenindex 1,9 Prozent gewinnt. Vivendi ziehen um 1,7 Prozent an. Der Konzern schüttet am Donnerstag eine Sonderdividende von einem Euro aus. Zudem will das Medienunternehmen größter Anteilseigner bei Telecom Italia werden. Deren Aktien legen um 1,2 Prozent zu. Der Index der Telekomwerte gewinnt ebenfalls 1,9 Prozent, Nomura hat den Sektor von "Neutral" auf "Bullish" erhöht.
Daneben bewegen vor allem Empfehlungen von Analysten die Kurse. So steigen Aktien der Deutschen Post um 3,1 Prozent, nachdem equinet die Aktie auf "Akkumulieren" hoch gestuft hat. Hochstufungen auf "Kaufen" durch Nomura lassen Deutsche Telekom um 2,3 Prozent steigen und Vodafone um 1,0 Prozent.
Die DZ Bank hat die Bilfinger-Aktie um zwei Stufen von "Verkaufen" auf "Kaufen" erhöht, was den zuletzt arg gebeutelten Kurs des Baudienstleisters um 4,7 Prozent zulegen lässt. Im TecDax erholen sich Manz um 4,8 Prozent, Drillisch legen ähnlich stark zu.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.646,77 +1,41% Stoxx-50 3.458,32 +1,60% DAX 11.618,61 +1,38% FTSE 6.849,94 +0,36% CAC 5.072,13 +1,47% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 150,45 +4DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.29 Uhr Mo, 17.43 Uhr EUR/USD 1,1163 -0,74% 1,1245 1,1387 EUR/JPY 138,50 -0,45% 139,13 140,40 EUR/CHF 1,0450 0,10% 1,0440 1,0465 USD/JPY 124,06 0,26% 123,74 123,29 GBP/USD 1,5736 -0,24% 1,5773 1,5816 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com
DJG/hru/flf
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June 23, 2015 10:12 ET (14:12 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
1&1 AG (ex 1&1 Drillisch) | 14,02 | -0,14% |
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Bilfinger SE | 66,20 | -2,36% |
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Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) | 33,80 | 0,60% |
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DHL Group (ex Deutsche Post) | 42,44 | -1,69% |
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Manz AG | 0,38 | -5,00% |
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Telecom Italia S.p.A. (Risp.) | 0,30 | 4,70% |
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Vivendi S.A. | 2,94 | -0,37% |
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Indizes in diesem Artikel
NIKKEI 225 | 37 028,27 | 0,38% |