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05.10.2020 18:29:47

MÄRKTE EUROPA/Erholung auf breiter Front - Cineworld-Kursdebakel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben sich am Montag von dem Schock der Corona-Erkrankung von US-Präsident Donald Trump erholt. Unterstützung kam vom ebenfalls deutlich zulegenden US-Aktienmarkt.

Für Erleichterung sorgten Berichte, wonach Trump auf dem Weg der Besserung sei und möglicherweise wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden könne. Damit würden politische Risiken mit Blick auf die Präsidentenwahl gemindert, hieß es im Handel. Hier sehe es aktuell nämlich nach einem deutlicheren Vorsprung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden aus, was auf einen wenig umstrittenen Wahlausgang hindeute. Sorgen vor einem engen Wahlausgang hatten zuletzt immer wieder für Bedenken gesorgt, zumal US-Präsident Trump auch immer wieder andeutete, das Wahlergebnis womöglich nicht zu akzeptieren.

Der DAX gewann nach einer von Beginn an freundlichen Tendenz 1,1 Prozent auf 12.828 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,9 Prozent auf 3.220 nach oben. Neue Wirtschaftsdaten aus Europa fielen insgesamt gemischt aus und bewegten nicht sonderlich.

Am Anleihemarkt fielen im Zuge der steigenden Risikobereitschaft die Kurse deutlich, die Renditen stiegen also. Der Dollar schwächelte auf breiter Front. Er war mit den Meldungen zur angeblichen Genesung des US-Präsidenten Trump als sicherer Hafen aktuell nicht mehr gesucht. der Euro steigt von 1,1713 am Morgen auf 1,1785. Der Euro stieg bis Börsenschluss auf 1,1785 Dollar nach 1,1713 am Morgen.

Hoffnungsschimmer für Grenke

Grenke machten einen Satz um 16,9 Prozent nach oben, befeuert von entlastenden Aussagen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. KPMG hat bestätigt, dass alle Bankguthaben der mit schweren Vorwürfen eines Shortsellers konfrontierten Grenke tatsächlich existieren. Im Handel wurde dies mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, zumal nach den Erfahrungen mit Wirecard, wo genau dies nicht der Fall war.

K+S sprangen um 14,4 Prozent nach oben. Für Kursfantasie sorgte hier, dass K+S offenbar kurz vor einem Verkauf seines Salzgeschäftes in den USA steht. Unternehmenswert und Kaufpreis sollen bei 3,2 Milliarden Dollar liegen. K+S hatte sich im März dazu entschlossen, Morton Salt komplett zu verkaufen, um die mit dem Bau eines teuren Kaliwerks in Kanada angehäuften Schulden um mehr als 2 Milliarden Euro zu senken.

Suez verloren 4,2 Prozent auf 15,40 Euro. Der Suez-Verwaltungsrat bleibt dabei, das Übernahmeangebot von Veolia Environnement als feindlich zu betrachten. Damit sind die Erfolgsaussichten von Veolia weiter gering, da auch der politische Widerstand im Parlament gegen den Zusammenschluss wächst. Veolia hatte erst in der vergangenen Woche das Gebot für den knapp 30-prozentigen Suez-Anteil, den Engie hält, auf 18 Euro je Anteilsschein erhöht.

Shop Apotheke gewannen 2,4 Prozent. Die Versandapotheke überzeugte einmal mehr mit einem starken Umsatzwachstum von fast 40 Prozent im dritten Quartal. Auf Sicht von neun Monaten liegt es nur knapp darunter. Die Analysten von Warburg rechneten bislang für das Gesamtjahr lediglich mit einem Plus von 31,9 Prozent. Die Aktie des Wettbewerbers Zur Rose stieg um 2,5 Prozent.

Crash bei Cineworld

Einen Kurseinbruch um 36,2 Prozent hab es bei Cineworld. Der Kinobetreiber wird angesichts der Corona-Folgen den Betrieb in den USA und Großbritannien aussetzen. Betroffen sind 536 Kinos in den USA und 127 in Großbritannien mit 45.000 Mitarbeitern. "Die abermalige Verschiebung des nächsten James-Bond-Films war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte", sagte Marktstratege Neil Wilson von Markets.com.

Für Dufry ging es um 19,5 Prozent auf 33,46 Franken nach oben. Positiv wurde zum einen gesehen, dass die Schweizer ein Joint-Venture mit dem chinesischen Internet-Giganten Alibaba eingegangen sind. Zum anderen will sich nach dem Finanzinvestor Advent nun auch Alibaba mit bis zu 10 Prozent zu 28,50 Franken je Aktie an dem Betreiber von Duty-Free-Shops beteiligen.

Um 15,9 Prozent nach oben schossen die Aktien der Weir Group. Der Pumpenhersteller verkauft seine Öl- und Gassparte an Caterpillar.

Anglo Asian Mining brachen um 13,3 Prozent ein vor dem Hintergrund des eskalierenden Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan. Die wichtigsten Assets des Goldminenbetreibers liegen in Aserbaidschan.

Telekombranche Tagesgewinner - Versorger am Ende

Der Automobilsektor lag 1,7 Prozent vorne. Hier kamen positive Signale aus China, wo sich die Pkw-Verkäufe weiter verbessern. Die Analysten von Jefferies halten die Gewinnschätzungen des Marktes für die Automobilhersteller für zu niedrig. Dies betreffe das dritte Quartal und in einigen Fällen auch 2021. Der Reisesektor war hinter dem Telekomsektor der größte Gewinner mit einem Aufschlag von 2 Prozent. Einzige negativ tendierende Branchen waren die Versorger mit einem Minus von 0,4 Prozent.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.220,22 +29,29 +0,9% -14,0%

Stoxx-50 2.924,44 +13,31 +0,5% -14,1%

Stoxx-600 365,63 +2,94 +0,8% -12,1%

XETRA-DAX 12.828,31 +139,27 +1,1% -3,2%

FTSE-100 London 5.942,94 +40,82 +0,7% -21,7%

CAC-40 Paris 4.871,87 +46,99 +1,0% -18,5%

AEX Amsterdam 557,92 +4,80 +0,9% -7,7%

ATHEX-20 Athen 1.507,37 +20,61 +1,4% -34,4%

BEL-20 Bruessel 3.293,89 +45,66 +1,4% -16,7%

BUX Budapest 33.468,11 +18,27 +0,1% -27,4%

OMXH-25 Helsinki 4.380,48 +63,07 +1,5% +3,8%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.297,89 +15,56 +1,2% -6,5%

OMXC-20 Kopenhagen 1.384,47 +18,94 +1,4% +21,9%

PSI 20 Lissabon 4.086,96 +49,02 +1,2% -20,7%

IBEX-35 Madrid 6.837,90 +83,40 +1,2% -28,4%

FTSE-MIB Mailand 19.265,51 +201,20 +1,1% -18,9%

RTS Moskau 1.157,86 +9,79 +0,9% -25,3%

OBX Oslo 754,37 +11,82 +1,6% -10,6%

PX Prag 862,93 +5,21 +0,6% -22,7%

OMXS-30 Stockholm 1.839,68 +25,99 +1,4% +3,8%

WIG-20 Warschau 1.731,85 +34,46 +2,0% -19,5%

ATX Wien 2.141,10 +40,31 +1,9% -33,0%

SMI Zuerich 10.303,06 +50,66 +0,5% -3,0%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,51 0,03 -0,75

US-Zehnjahresrendite 0,75 0,05 -1,93

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:50 Uhr Fr, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1787 +0,64% 1,1735 1,1717 +5,1%

EUR/JPY 124,62 +0,84% 123,88 123,44 +2,2%

EUR/CHF 1,0791 +0,21% 1,0762 1,0777 -0,6%

EUR/GBP 0,9090 +0,25% 0,9071 0,9055 +7,4%

USD/JPY 105,72 +0,21% 105,57 105,35 -2,8%

GBP/USD 1,2968 +0,39% 1,2936 1,2941 -2,1%

USD/CNH (Offshore) 6,7223 -0,49% 6,7435 6,7539 -3,5%

Bitcoin

BTC/USD 10.717,01 +0,68% 10.672,76 10.533,51 +48,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 39,34 37,05 +6,2% 2,29 -30,8%

Brent/ICE 41,49 39,27 +5,7% 2,22 -32,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.914,45 1.899,50 +0,8% +14,96 +26,2%

Silber (Spot) 24,33 23,74 +2,5% +0,60 +36,3%

Platin (Spot) 897,10 883,33 +1,6% +13,78 -7,0%

Kupfer-Future 2,96 2,98 -0,7% -0,02 +4,7%

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/gos

(END) Dow Jones Newswires

October 05, 2020 12:30 ET (16:30 GMT)

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