19.10.2023 09:49:41

MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - SAP steigen nach Zahlen

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Donnerstag mit leicht fallenden Notierungen in den Handel gestartet. Der DAX gibt um 0,4 Prozent auf 15.030 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,6 Prozent auf 4.083 Punkte. "Die 10-jährigen US-Zinsen haben gestern ein neues 16-Jahres-Hoch erreicht. Eine weitere Zinserhöhung im November oder Dezember ist für die Börsianer plötzlich wieder ein Thema", heißt es bei QC Partners. Und diese Angst vor einem weiteren Zinsschritt wiege im Moment schwer. Die Zinsangst stelle die sonst so begehrte Sicherheit der Staatsanleihen komplett in den Schatten. Der zuletzt stark im Goldpreis notiert wenig verändert.

Die Marke von 15.000 Punkten und insbesondere das Verlaufstief bei 14.948 Punkten werden jetzt zum echten Härtetest für den DAX. Und mit Tesla habe die US-Berichtssaison ihre erste Enttäuschung, heißt es weiter bei QC Partners. Das Beispiel Tesla zeige eindrucksvoll, dass die hohen Zinsen bereits negativ auf die Unternehmen durchschlagen. Im DAX fallen die Aktien von BMW, Porsche und VW um bis zu 2,6 Prozent.

Zahlen von SAP, Deutsche Börse und Sartorius

Quartalszahlen vorgelegt haben SAP, Deutsche Börse und Sartorius. Für SAP geht es gleich um 5,6 Prozent nach oben. Die Ergebnisse für das dritte Quartal sind besser ausgefallen als von Jefferies befürchtet, wobei die Erwartungen der Analysten auf der vorsichtigeren Seite lagen. Bei der Citigroup heißt es, dass sich die Umsätze im Rahmen der Erwartungen bewegten. Der operative Gewinn sei derweil besser als erwartet ausgefallen. Das Cloud-Wachstum habe den Erwartungen entsprochen.

Für die Deutsche Börse geht es nach Drittquartalszahlen um 2,3 Prozent nach unten. Die Umsätze entsprechen den Erwartungen, die Ergebnisseite hat die Erwartungen indes verfehlt. Wie Jefferies anmerkt, liege das Betriebsergebnis aber weitgehend im Rahmen der Erwartungen, wenn man die Sonderkosten im Zusammenhang mit der jüngst übernommenen Simcorp berücksichtige. Aufgrund der bisherigen Geschäftsentwicklung und des zusätzlichen Beitrags von Simcorp im vierten Quartal erhöhte die Deutsche Börse die Prognose der Nettoerlöse für 2023 auf rund 5,0 Milliarden Euro und des EBITDA auf rund 2,9 Milliarden Euro.

"Die Zahlen zeigen, warum die Aktie tief in der Baisse steckt", so ein Marktteilnehmer zu Sartorius. Gegenüber dem Vorjahr zeigten die Drittquartalszahlen in der Breite nach unten. Zwar sei die Entwicklung nach den vorläufigen Zahlen und der Prognosesenkung keine Überraschung mehr, eine Trendwende sei aber nicht in Sicht. Von Shorteindeckungen getrieben gewinnt die Sartorius-Aktie allerdings 8,0 Prozent. Angesichts der Tatsache, dass die Aktie auf Wochensicht bereits 20 Prozent verloren hat, relativieren sich die Gewinne. Sartorius hatte bereits vorläufig berichtet.

Der Pharma- und Technologiekonzern Merck KGaA erwartet im Geschäftsjahr 2024 die Rückkehr zu einem organischen Umsatzwachstum auf Konzernebene. Auf seinem Kapitalmarkttag am Donnerstag bestätigte der DAX-Konzern zudem die mittelfristigen Wachstumsziele für seine drei Unternehmensbereiche und rechnet auch über das Jahr 2025 hinaus mit einer positiven Geschäftsentwicklung. Für die Aktie geht es um 5,2 Prozent nach oben.

Enttäuschende Zahlen von Nokia und Nestle

Von einer "schweren Enttäuschung" spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Ergebnisse von Nokia (-0,9%). Sowohl Umsatz als auch Gewinn haben die Prognosen deutlich verfehlt. Damit dürfte der Platz im Euro-Stoxx-50 nun noch stärker wackeln. Nach schwachen Ericsson-Zahlen dürfte aber bereits einiges in der Nokia-Aktie eingepreist sein.

Das reale interne Wachstum von Nestle für das dritte Quartal ist laut Jefferies hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was die Analysten als erheblich negativ einstufen. Um die erhofften Verbesserungen durch die Rationalisierungen und die Steigerung bei den Marketingaufwendungen im ersten Halbjahr abzubilden, hätte das Ergebnis mindestens unverändert sein müssen. Faktoren wie ein Handelstag weniger und Angebotsbeschränkungen bei NHS aufgrund eines IT-Problems im August hätten dazu beigetragen. Nestle geben um 2,1 Prozent nach.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.082,56 -0,6% -23,30 +7,6%

Stoxx-50 3.881,30 -0,9% -36,38 +6,3%

DAX 15.030,01 -0,4% -64,90 +8,0%

MDAX 24.621,87 -0,3% -80,46 -2,0%

TecDAX 2.934,44 +0,8% 22,75 +0,5%

SDAX 12.565,63 -0,6% -69,56 +5,4%

FTSE 7.509,14 -1,0% -78,86 +1,8%

CAC 6.895,34 -1,0% -70,65 +6,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,95 +0,03 +0,38

US-Zehnjahresrendite 4,96 +0,06 +1,08

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:12 Uhr Mi, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0541 +0,0% 1,0530 1,0534 -1,5%

EUR/JPY 157,90 +0,0% 157,70 157,88 +12,5%

EUR/CHF 0,9478 +0,1% 0,9466 0,9462 -4,2%

EUR/GBP 0,8688 +0,1% 0,8691 0,8672 -1,8%

USD/JPY 149,79 -0,0% 149,76 149,86 +14,2%

GBP/USD 1,2133 -0,1% 1,2116 1,2148 +0,3%

USD/CNH (Offshore) 7,3291 +0,0% 7,3288 7,3296 +5,8%

Bitcoin

BTC/USD 28.323,72 +0,2% 28.313,53 28.281,59 +70,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 88,12 88,32 -0,2% -0,20 +13,3%

Brent/ICE 90,90 91,50 -0,7% -0,60 +11,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.950,83 1.948,30 +0,1% +2,53 +7,0%

Silber (Spot) 23,00 22,83 +0,8% +0,17 -4,0%

Platin (Spot) 886,30 890,50 -0,5% -4,20 -17,0%

Kupfer-Future 3,60 3,59 +0,3% +0,01 -5,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 19, 2023 03:50 ET (07:50 GMT)

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